noch eine geschichte über hodenohren

Publiziert am 1. März 2008 von christian s.

„nein. nicht noch eine geschichte über hodenohren“, sagte sie, packte mich an den schultern und schüttelte mich, als würde sie mir die idee aus dem kopf schütteln wollen. „bitte. keine mensch braucht eine weitere geschichte über hodenohren. wirklich, kein mensch.“
„aber geschichten über hodenohren“, sagte ich und versuchte, mich aus ihrem griff zu lösen. „geschichten über hodenohren bewegen die menschen. machen sie traurig. und fröhlich zugleich.“
„du machst dir da was vor“, sagte sie und blickte mich eindringlich an, so wie eine frau ihren mann anschaut, wenn sie ihm sagt, dass sie die flasche doppelkorn, die er jeden morgen trinkt, für zu viel des guten hält. „auch wenn sie dir noch so oft sagen, ‚hey, die geschichte da, von dem jungen mit den hodenohren, die ist toll, phantastisch geradezu‘, sie meinen es nicht so. in wirklichkeit denken sie ‚oh, junge. hodenohren. kein mensch hat hodenohren. was für ein quatsch.'“
„blödsinn“, meinte ich und schaffte es endlich, mich aus ihrem griff zu lösen. „sie lieben geschichten über hodenohren. jeden tag erreichen mich mindestens fünfzig emails von lesern, die mehr geschichten über hodenohren lesen wollen“, log ich. „und weißt du was? sie sollen diese geschichten bekommen. ab heute werde ich nur noch geschichten über hodenohren verfassen. oder gar keine“, fügte ich trotzig hinzu.
„dann lieber gar keine“, sagte sie trocken, drehte sich um und ging.
„gut. dann schreibe ich halt gar keine mehr“, rief ich ihr hinterher, doch eine reaktion blieb aus. „gar keine mehr…“, flüsterte ich, als sie außer hörweite war und ich mir langsam der bedeutung dieser worte bewusst wurde.

Über christian s.

das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
Dieser Beitrag wurde unter heiliger bimbam veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

23 Kommentare zu noch eine geschichte über hodenohren

  1. Mariusz sagt:
    1. März 2008 um 11:07

    Ist das das Ende?

  2. redfranko sagt:
    1. März 2008 um 11:49

    Herr Grob, Sie machen mir Angst! Das können Sie doch nicht machen? Kompromißvorschlag: Sie schreiben wetierhin schöne Geschichten und lassen den Jungen mit den Hodenohren manchmal in einer Nebenrolle auftreten. Okay?

  3. FrauVivaldi sagt:
    1. März 2008 um 13:08

    Lieber Herr Grob,
    könnten Sie bitte endlich mal wieder eine Geschichte über Hodenohren schreiben?
    Hochachtungsvoll,
    FrauVivaldi
    P.S. Danke schon mal im Voraus.

  4. Darky sagt:
    1. März 2008 um 13:27

    nein… oh nein… keine geschichten über hodenohren. geschichten über hamster. das will die leserschaft. kleine dsungarische zwerghamster! meinetwegen kann der hamster auch hodenohren haben. solange sie das nicht erwähnen.

  5. Meise sagt:
    1. März 2008 um 14:17

    Aber Herr Grob!
    Sowas können Sie doch nicht so einfach über’s Knie brechen! Überlegen Sie es sich gut, ob Sie WIRKLICH lieber gar nicht mehr schreiben, wenn Sie nicht über Hodenohren schreiben dürfen.
    Und außerdem, was weiß denn diese Dame überhaupt? Sie haben vielleicht keine 50 Zuschriften am Tag, die von Ihnen verlangen, dass Sie über Hodenohren schreiben, aber Sie haben eine feste Leserschaft, die Sie schmerzhaft vermissen würde!! Jawohl!
    Schreiben Sie, schreiben Sie! Egal über was!

  6. N(acht)w(ächter) sagt:
    1. März 2008 um 16:32

    Muß ich meinen Status als Geisterleser wirklich aufgeben, damit sie weiterschreiben???
    Ich hoffe nicht!!
    Also, schreiben sie, schreiben sie… ob mit, ohne oder über Hodenohren!!!

  7. Piano sagt:
    1. März 2008 um 17:28

    MOMENT! Ich finde Geschichten über Hodenohren klasse!! Und jeder, der etwas anderes lesen will, muss ja hier nicht lesen. Und Frau Schnute und der Hamster. Sie sind alle klasse. Und ich meine es so, wie ich es schreibe. Klasse sind sie. Und ihre Frau, Herr Grob, die ist in echt nur neidisch, weil sie selber keine Hodenohren hat und gerne welche hätte. Meine bessere Hälfte schimpft auch immer wieder über meinen Blog. Und wissen Sie was, Herr Grob? Es ist meine Sache. So. Und das hier ist Ihr Blog und nicht ihr Blog. Und…hach…nicht aufhören…bitte.. 🙁

  8. Maak sagt:
    1. März 2008 um 17:34

    wenn ich mir nicht 101% sicher wäre das sie keinen humor haben und auch absolut nicht witzig sind, waren oder jemals sein werden, dann würde ich das ganze für einen scherz halten.

  9. Darky sagt:
    1. März 2008 um 17:52

    diese ganzen „hören sie nicht auf zu schreiben“-reaktionen machen mir langsam angst. wenn sie aufhören zu schreiben, dann fang ich an zu weinen. so. sie wollen doch keine kleinen mädchen zum weinen bringen, oder?

  10. christian s. sagt:
    1. März 2008 um 18:05

    nein, das will ich natürlich nicht. weder kleine mädchen noch große jungen möchte ich zum weinen bringen. um den spekulationen mal ein schnelles ende zu bereiten…

    sie haben natürlich alle recht, ’noch eine geschichte über hodenohren‘ wäre in der tat eine gute letzte geschichte gewesen, wenn man vorhat, die schreiberischen aktivitäten einzustellen. wenn man es allerdings nicht vorhat – so wie ich -, stiftet es nur verwirrung. das hätte ich eigentlich wissen müssen oder mir zumindest denken können.

    an die beunruhigten unter ihnen, ich kann sie beruhigen. es geht natürlich weiter. zwar erst wieder nach einer woche unfreiwilliger pause, aber nichts desto trotz, es geht weiter…

  11. Maak sagt:
    1. März 2008 um 19:11

    haben sie etwa doch humor? sie müssen das nicht tun nur um mir zu beweisen, dass sie witzig sind.

  12. Kerze sagt:
    1. März 2008 um 22:53

    Sowas will ich nicht hören. 🙁

  13. Erdge Schoss sagt:
    3. März 2008 um 18:28

    Sie, werter Herr Grob, werden in die Hodenohrengeschichte eingehen
    als der Märtyrer des Hodenohrengeschichtenschreibens.

    Dazu schon mal vorab: Herzlichen Glückwunsch.

    Ihr Erdge Schoss

  14. zoee sagt:
    4. März 2008 um 11:04

    ja, wenn es geschichten über minderheiten wären, da würde ich der frau recht geben. aber das ist ja nicht der fall!

    schöne unfreiwillige woche wünsche ich!

  15. pulsiv sagt:
    4. März 2008 um 15:00

    erst neulich sah ich einen jungen mit hodenohren im studivz. allerdings hatte er keine ohren. und keine nase. und auch sonst nix menschliches oder gar hodliches. nur ein schild wo draufstand, dass er ein junge mit hodenohren ist. tragische sache.

    schönen „blogurlaub“!

  16. little-wombat sagt:
    5. März 2008 um 11:31

    puh, dann kann ich ja die rasierklingen wieder weg legen.

  17. nora sagt:
    6. März 2008 um 15:34

    hodenohren werden überbewertet

  18. PropheT sagt:
    7. März 2008 um 16:14

    Blumenkohlohren kriegt man vom Boxen, aber Hodenohren…

  19. christian s. sagt:
    8. März 2008 um 15:39

    die sind angeboren. oder anoperiert.

    @nora – genau wie penisnasen.

    @little w. – und dem wildwuchs freien lauf lassen?

    @pulsiv – es gibt sicherlich viele jungen mit hodenohren. warum nicht auch im studivz?

    @zoee – die hatte ich, vielen dank.

    @herr schoss – der märtyrer des hodenohrengeschichtenschreibens… sollte mein leben am ende doch nicht umsonst gewesen sein?

    @kerze – so etwas werden sie auch nicht hören.

    @maak – wenn ich humor habe, was hat dann cindy aus marzahn?

  20. Elder Blogman sagt:
    9. März 2008 um 07:38

    Ob es Worte gibt, die überhaupt eine Bedeutung haben? Ich glaube nicht.

  21. christian s. sagt:
    9. März 2008 um 12:46

    worte sind schall und rauch?

  22. Elder Blogman sagt:
    9. März 2008 um 13:12

    Ja. Und zu stark abhängig von der Betonung. Nehmen Sie nur mal … eine Bedeutung …

  23. little-wombat sagt:
    10. März 2008 um 10:06

    hodenohren stehen auf wildwuchs.

Kommentare sind geschlossen.