„… und irgendwann platzt der ballon, und der junge stirbt.“
norbert schaute mich komisch an, sagte aber kein wort.
„und, was hältst du von der idee?“, fragte ich.
„also, ich weiß nicht.“
„du magst das ende nicht!?“
„hm.“
„du… du magst also die idee nicht?“
„ich mag die idee… irgendwie“, meinte norbert. „ein buch über einen jungen zu schreiben, der sein ganzes leben in einem luftballon verbringt, mit all den komplikationen, die solch ein leben mit sich bringt, doch… ich denke, darauf ist noch keiner gekommen.“
ich nickte. ich fand meine idee ohnehin ausgesprochen gut.
„aber um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass irgendwer das buch lesen wird.“
„du zweifelst also an dem kommerziellen erfolg meines buches?“
norbert rieb sich das kinn.
„so kann man es sagen, ja“, sagte er zögerlich. „ich denke nicht, dass es sich verkaufen wird.“
„wieso?“, fragte ich.
norbert schaute mich eine weile schweigend an, bis er schließlich sagte: „kennst du das buch über das mädchen, das ihr ganzes leben in einer flasche verbringt, bis diese schließlich durch ein dummes missgeschick umgestoßen wird, zerbricht, und das mädchen daraufhin stirbt?“
„nie davon gehört“, gab ich zu. „obwohl die idee zweifelsohne gut ist.“
„das buch habe ich geschrieben“, sagte norbert, was mich überraschte. ich hatte nicht gewusst, dass norbert bücher schrieb. „und jetzt rate mal, wie oft sich dieses buch verkauft hat.“
„keine ahnung“, sagte ich. „viele male?“
„ganze zwei mal“, sagte norbert. „meine mutter hat ein exemplar für sich gekauft, und noch eins, das sie irgendwann einmal verschenken wollte, aber bis heute nicht verschenkt hat.“ er machte eine pause, die er dazu nutzte, mich eindringlich anzuschauen. „verstehst du, was ich dir damit sagen möchte?“
ich überlegte kurz. und verstand.
„hm, vielleicht hast du recht“, sagte ich. „das buch sollte wirklich nicht mit dem tod des jungen enden. ein happy end würde sich mit sicherheit besser verkaufen. der junge könnte ja am schluss mit dem luftballon zum mond fliegen und dort noch ein langes, glückliches leben führen. oder… oder ein mädchen kennen lernen, das sich in ihn verliebt, und das schließlich zu dem jungen in den ballon steigt. und gemeinsam fliegen sie dann in dem luftballon zum mond… ja, ich denke, das ist ein tolles ende.“
ich strahlte aufgeregt, während norbert als zeichen seiner zustimmung nur langsam den kopf schüttelte.
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- Vögel, die bellen, fliegen nicht.
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blogger.com-days
ich empfehle: männliche ergüsse
ich empfehle: weibliche gedanken
Meta
Der letzte Satz ist genial!
und auf dem weg zum mond verglühen sie in der stratosphäre. gemeinsam. vereint. für immer. hach!
doch, das ist sehr romantisch!
Norbert ist Sohn aus dem Lande Nippons, werter Herr Grob?
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
vielleicht finden sie auf dem mond den vermissten brasilianschen priester?
Ich muss Ihnen jetzt sagen, dass Sie mit dieser Parabel einen absolut realen Einblick in die Welt der Comiczeichner geliefert haben. Die besten Zeichner sind leider oft die schlechtesten Autoren. Oder sie sind ihrer Zeit voraus, je nachdem, wie man das betrachten will.
Wie auch immer, in Norberts Schuhen stak ich schon den öfteren.
Ich würde das Buch kaufen, werter Herr Grob. Ich würde es definitiv kaufen!
…es wird doch ein Bilderbuch, oder?
Also mit dem happy end würde ich es kaufen, aber natürlich nur, wenn auch in jeder Rezension steht, dass es ein happy end gibt!
das buch wird die nummer eins aller bestsellerlisten. norbert weiß das und gönnt Ihnen den erfolg nicht, weil SIE die überaus genial idee mit dem happy end hatten und nicht er. schauen Sie sich den typen mal genau an. er ist vor neid schon ganz erdbeerblau im gesicht.
up, up and away with my beautiful balloon …
mist. meine idee hatte schon einer. ich wollte nämlich genau das selbe (oder das gleiche?) sagen wie bastian.
nicht schlimm, frau darky. wirklich nicht schlimm.
@luna – ein lied, ich habe es erkannt.
@emily – hm. norbert ist eigentlich immer erdbeerblau im gesicht.
@ai hua – in wirklich jeder rezension?
@herr schmidt – von mir gemalt, mit meinen eigenen füßen.
@nina – deswegen gibt es ja auch zeichner und autoren. wie uderzo und goscinny. okay, goscinny gibt es nicht mehr, aber wie wichtig er für die comics war, kann man ja nachlesen.
@jamesdk – wundern würde es mich nicht.
@herr schoss – norbert ist sohn seiner mutter, der guten elfriede, frau von heinz.
@zoee – aber auch ein wenig kitschig.
@bastian – der davor aber doch auch, oder nicht?
wen stört das?
vermutlich jeden mann. frauen eher weniger.
na die eine oder andere darf vielleicht etwas anders schreiben, aber dann werde ich schon skeptisch ob wirklich ein happy end winkt.