das schauspiel des pickeligen

Publiziert am 15. Juni 2009 von christian s.

„du kannst dir gar nicht vorstellen, was mir passiert ist“, flüsterte simon aufgeregt ins telefon. „ich bin hier gerade in dem hotel, das du mir empfohlen hast, und habe doch tatsächlich das letzte noch freie zimmer bekommen. und jetzt halt‘ dich fest. das zimmer ist gar nicht so frei, wie der pickelgesichtige kerl an der rezeption meinte.“
da ich selbst erst vor kurzem auf das schauspiel des pickeligen rezeptionisten und des vielleicht ältesten zimmermädchens der welt reingefallen war, grinste ich unbemerkt und schadenfroh vor mich hin. „oh, das ist aber nicht so gut“, meinte ich.
„doch, doch. das ist gut“, sagte simon zu meiner überraschung, und ich fragte mich, ob sich mein freund gerade allen ernstes über eine steinalte frau in seinem bett freute. „sehr gut sogar“, fuhr er fort, „die frau, die hier in meinem bett liegt und so friedlich vor sich hin schlummert, ist fast vollkommen nackt.“
die erinnerung an den nur wenig schönen anblick der nackten alten vertrieb augenblicklich das schadenfrohe grinsen aus meinem gesicht. ich schüttelte mich einmal kurz durch und die unerwünschten erinnerungen aus meinem kopf.
„ich glaube, so eine schöne frau habe ich noch nie gesehen. zumindest nicht nackt“, setzte simon noch einen drauf, woraufhin ich mein minzbonbon verschluckte.
„das … das darf doch nicht wahr sein“, röchelte ich ins telefon, nachdem ich das bonbon mit großer mühe wieder hochgewürgt hatte. „die frau ist doch mindestens neunzig jahre alt.“
„was?! wieso denkst du, dass sie neunzig jahre alt ist?“, wunderte sich simon. „die frau ist vielleicht gerade mal fünfundzwanzig, wenn überhaupt. und jetzt … oh du mein …“
„was?“, rief ich in den hörer. „was macht sie?“
„ich glaube, ich … ich muss jetzt schluss machen“, meinte simon nur und knallte den hörer auf die gabel.
ich aber stand noch eine ganze weile regungslos im raum und fragte mich, was wohl mit dem alten zimmermädchen passiert war und wieso das nicht ein paar wochen früher hätte passieren können.

Über christian s.

das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
Dieser Beitrag wurde unter heiliger bimbam veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

18 Kommentare zu das schauspiel des pickeligen

  1. PropheT sagt:
    15. Juni 2009 um 18:12

    wohl fräulein oberberger

  2. Der Geschichtenerzähler sagt:
    15. Juni 2009 um 19:24

    Ach Herr Grob Sie alter Pechvogel!! Ich frage mich nur, wie Sie es geschafft haben das Minzbonbon wieder hochzuwürgen? Sind Sie ein Wiederkäuer oder besser gesagt Wiederlutscher? Und darf ich Sie dann ab sofort ein blödes Rindvieh nennen?

    Scherzliche Grüße ihr Geschichtenerzähler

  3. me. sagt:
    15. Juni 2009 um 19:52

    vielleicht hat sie sich ja auch gar nicht veraendert. schoenheit liegt schliesslich im auge des betrachters, nicht wahr, herr grob?

  4. Erdge Schoss sagt:
    15. Juni 2009 um 21:10

    Minzbonbon, werter Herr Grob?
    Haben Sie sich etwa erkältet?

    Herzlich
    Ihr HNO Schoss

  5. LadyVanilla sagt:
    15. Juni 2009 um 22:07

    Vielleicht hatte Simon auch einfach nur seine Brille vergessen oder es war sehr dunkel im Zimmer, so dass er das Alter der Dame gar nicht richtig erkennen konnte? Vielleicht hatte er aber auch zuvor in der Hotelbar zu viel Bier (etc) getrunken und dies hat ihm den Blick vernebelt? ??

  6. Donkys Freund sagt:
    15. Juni 2009 um 23:26

    Ich sach ja: Alte Zimmermädchen gibt es nicht oder nur tot. Kann mich aber auch irren oder Simon.

  7. christian s. sagt:
    16. Juni 2009 um 00:00

    simon irrt sich nie. oder sagen wir, selten.

    @ladyvanilla – dann hätte simon aber wirklich schon verdammt viel trinken müssen. drei bier mindestens.

    @herr schoss – letzte woche schon. aber die nachwirkungen sind noch deutlich hörbar.

    @me. – keine ahnung, ich habe sehr schlechte augen.

    @der geschichtenerzähler – ich verwende eine ganz spezielle würgetechnik. vielleicht werde ich ihnen ein anderes mal davon erzählen.

    @prophet – oder die enkelin von frau unterberger.

  8. Maak sagt:
    16. Juni 2009 um 08:08

    wird das ganze in einer episode simons neue freundin gipfeln? falls ja tut der gute mir jetzt schon leid.

  9. christian s. sagt:
    16. Juni 2009 um 08:43

    ach was. man muss doch nicht immer direkt das schlimmste befürchten. auch wenn es in seinem falle sicherlich angebracht erscheint.

  10. Johanna sagt:
    16. Juni 2009 um 09:18

    Völlig am Thema vorbei, aber ich frage mich gerade, was eigentlich die alte Form einer MILF ist. OLF?

  11. Herr Schmidt sagt:
    16. Juni 2009 um 14:40

    Hat er denn noch gar nichts von dem Kissen berichtet, werter Herr Grob?

  12. Die DiVa sagt:
    16. Juni 2009 um 21:23

    Jetzt wollen Sie uns, werter Herr grob, aber veräppeln, das war umgekehrt! Ich weiss es ganz genau!

    Herzlichst und aber sowas von auf der Spur

    Ihre DiVa

  13. zoee sagt:
    17. Juni 2009 um 08:42

    dann aber doch nichts wie hin! gute freunde teilen schliesslich miteinander.

  14. christian s. sagt:
    17. Juni 2009 um 12:43

    einen milchkaffee vielleicht. aber doch keine frau.

    @die diva – ne, leider nicht. ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte.

    @herr schmidt – ist ihm wahrscheinlich noch gar nicht aufgefallen. simon geht nur sehr selten auf’s klo.

    @johanna – ich würde sagen, das ist dann eine GILF. sicher bin ich mir aber nicht.

  15. Pssst! sagt:
    17. Juni 2009 um 17:39

    zu oft das thriller video vom tschäksn michl geschaut, würd ich sagen. armer simon, wer weiß, welche körperteile der lady schon zum opfer gefallen sind.

  16. christian s. sagt:
    17. Juni 2009 um 18:01

    oh, da muss ich passen. michael jackson habe ich nie gehört und erst recht nicht gesehen – war mir immer zu gruselig.

  17. Pssst! sagt:
    17. Juni 2009 um 18:03

    ich meinte ja auch simon… in ihrem damaligen zarten alter hätte ich das auch nicht schauen dürfen.

  18. weltdeswissens sagt:
    17. Juni 2009 um 21:00

    Man muss auch gönnen können, Herr Grob!

Kommentare sind geschlossen.