als ich gestern abend meinen fernseher einschaltete, blickte mir ein kleiner junge aus diesem entgegen und winkte mir zu. ich winkte zurück, und als er anfing, von innen vorsichtig gegen die mattscheibe zu klopfen, fragte ich ihn:
„hallo, kleiner junge. sag, wie bist du in meinen fernseher gekommen?“
der kleine junge begann zwar, seine lippen zu bewegen, doch verstand ich kein wort von dem, was er mir erzählte.
oh, wahrscheinlich ist der arme kerl stumm, überlegte ich, während dieser seltsame handbewegungen machte, so als ob er mich auf etwas aufmerksam machen wollte. allerdings hatte ich keinen blassen schimmer, auf was, und so zuckte ich nur mit den schultern, während der kleine junge etwas ungeduldiger auf seine unsichtbare fernbedienung drückte.
fernbedienung? fernbedienung, hm… ja, natürlich.
ich schnappte mir meine fernbedienung und stellte den ton an meinem fernseher an.
„ich weiß auch nicht, wie ich hier reingekommen bin“, sagte der kleine junge, als ich ihn endlich hören konnte. „ich wollte nur die sesamstraße schauen, und plötzlich sitze ich neben diesem komischen blauen kerl, der mir erklären will, was drüber, drunter und durch bedeutet.“
„du meinst sicher grobi“, erinnerte ich mich an das blaue monster aus der sesamstraße. „na, das ist doch nett von ihm.“
„ja, schon. aber er erklärt es einem immer und immer und immer wieder.“ der kleine junge schüttelte seinen kopf. „ich bin zwar ein kleiner junge“, meinte er, „aber ich bin nicht dumm.“
„du siehst auch nicht dumm aus“, pflichtete ich ihm bei, bevor mich der kleine junge fragte:
„kannst du mich hier vielleicht rausholen?“
„bestimmt“, sagte ich, ging zur abstellkammer, suchte und fand auch gleich meinen alten vorschlaghammer. „geh besser ein stück zurück“, empfahl ich dem kleinen jungen, der sich daraufhin von der scheibe entfernte, während ich ausholte.
mit voller wucht traf der gut 20 kg schwere eisenkopf des vorschlaghammers meinen fernseher, bevor er sich von dem holzstiehl löste und den gesetzen der schwerkraft nachgebend aufs parkett fiel, wo er in einem riesigen loch stecken blieb. „verdammt“, fluchte ich leise.
anders als mein parkettboden hatte der fernseher den schlag überraschenderweise unbeschadet überstanden. allerdings lag der kleine junge nun regungslos im fernseher und blutete ziemlich stark.
ich klopfte vorsichtig an die scheibe. „hallo, kleiner junge?! geht es dir gut?“, fragte ich ihn, doch der junge rührte sich nicht. sein kopf sah aus, als hätte ihn der vorschlaghammer volle möhre frontal erwischt. „oh, das tut mir leid“, entschuldigte ich mich bei ihm, „das wollte ich nicht“, und da mir auf die schnelle nichts besseres einfiel und ich ohnehin schon ziemlich müde war, schaltete ich den fernseher einfach aus.