bereits plakatiert

auf dem schild stand „plakatieren der füße verboten!“, doch hatte jemand die füße, an denen das schild befestigt war, bereits plakatiert.
„waren sie das etwa?“, fragte ich den mann, der neben einem eimer mit kleisterartiger flüssigkeit direkt vor den füßen stand.
„ich, äh… was genau meinen sie?“
„das plakatieren dieser füße hier.“ ich zeigte auf die plakatierten füße. „waren sie das?“
„oh, nein. nein, das… äh, muss jemand anderes gewesen sein.“
„aha“ der mann schien die wahrheit zu sagen. „gut. dann werde ich jetzt mal die stadtreinigung rufen. haben sie noch einen schönen tag“, sagte ich zu dem mann, der mich verwirrt anschaute, sich den eimer schnappte und eilig um die nächste ecke verschwand, während ich lauthals nach der stadtreinigung rief.

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so ganz ohne augen

ich beobachtete doktor jakobi heimlich dabei, wie er in seiner garage einen maulwurf operierte.

gestern abend hatte doktor jakobi bei einem glas bier noch damit geprahlt, dass er einem maulwurf zu besseren sehfähigkeiten verhelfen konnte, indem er ihm einfach die augen einer kuh einpflanzte.
„und was wird dann aus der kuh?“, fragte ich ihn durchaus interessiert und nippte an meinem bier. „die ist doch dann blind wie ein… äh, maulwurf, so ganz ohne augen.“
„das ist nicht richtig“, meinte doktor jakobi, der in wirklichkeit zeitungsbote war, „kühe brauchen ihre augen im grunde gar nicht. sie sehen durch die nase.“
ich kannte mich mit kühen zwar nicht sonderlich gut aus, konnte mir aber nicht vorstellen, dass diese freundlichen wiederkäuer tatsächlich mit ihrer nase sehen konnten.
„wenn kühe tatsächlich durch die nase sehen“, überlegte ich laut, so dass doktor jakobi es auch mitbekam, „und nicht mit den augen, diese also völlig nutzlos sind, was macht es dann überhaupt für einen sinn, die augen einer kuh einem maulwurf einzupflanzen? und mal ganz davon abgesehen, ob es nun sinn macht oder nicht, passen die riesigen kuhaugen überhaupt in einen maulwurfschädel, der doch eher klein ist?“
„natürlich nicht“, sagte doktor jakobi ein wenig patzig. „dazu muss ich erst die augenhöhlen des maulwurfs mit einem elektronischen spreizkolben vergrößern.“
„mit einem… elektronischen spreizkolben, oh. und wenn der kleine kerl dann die… äh, eigentlich nutzlosen kulleraugen einer kuh in seinem kopf hat, dann kann er tatsächlich besser sehen?“
„wenn er die operation überlebt, ja. natürlich.“
„hm. irgendwie glaube ich das nicht“, meinte ich und widmete mich meinem bier.
doktor jakobi schaute mich böse an, nahm einen letzten großen schluck und stellte das leere glas geräuschvoll vor sich auf den tresen.
„glauben sie doch, was sie wollen“, sagte er schließlich, bezahlte sein bier und verließ die kneipe.

jetzt warf doktor jakobi gerade die verkümmerten augen des vor ihm liegenden (und hoffentlich vollnarkotisierten) maulwurfs achtlos in einen mülleimer. seine rechte hand tastete nach einem metallenen kolben, der auf einem tablett neben ihm lag, während zwei großen kuhaugen mich aus einem einmachglas heraus flehend anstarrten.

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nur ihre haare

herr lieblich schüttelte sein haupthaar. er hatte wundervolle haare, und das wusste er.
„sie haben wirklich tolle haare“, sagte ich zu herrn lieblich. „ach, hätte ich nur ihre haare.“
herr lieblich ignorierte mich, wuschelte mit seinen fingern durch die langen, blonden haare und bemerkte nicht die schere, die ich hinter meinem rücken versteckt hielt.
„ach, hätte ich nur ihre haare“, wiederholte ich, stellte mich wie zufällig neben herrn lieblich, dessen volle konzentration immer noch seinen wunderschönen haaren galt, und zog blitzschnell die schere hinter meinem rücken hervor.
dann ging alles sehr schnell.
ich griff mit einer hand nach seinen langen haaren und hielt sie fest umklammert, wobei ich gar nicht erst versuchte, mein fieses grinsen zu verbergen.
„schnipp schnapp, haare ab“, sagte ich stattdessen, und noch ehe herr lieblich wusste, wie ihm geschah, hatte ich ihm einen großteil seiner wundervollen haare auch schon abgeschnitten.
herr lieblich fing an zu schreien, zu weinen, betastete immer wieder seinen kopf und starrte entsetzt auf das büschel haare, das ich in meiner hand hielt. ich lachte ihm nun direkt ins gesicht, zog eine tube sekundenkleber aus meiner hosentasche und verteilte den kleber großzügig auf meinem kopf.
herr lieblich weinte immer noch, als ich mir seine abgeschnittenen haare zu den meinen auf den kopf klebte und schließlich lachend davon hüpfte.

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mundwerkzeuge im vergleich

„hey, clive“, sagte steve die raupe. „o’donnel hat gesagt, wenn wir in seiner gang mitmachen wollen, dann müssen wir ihm einen gefallen tun.“
clive, der selbst für raupen überaus ausgeprägte mundwerkzeuge besaß, schien das nicht zu gefallen.
„ich weiß“, sagte steve, dessen mundwerkzeuge im direkten vergleich ziemlich verkümmert wirkten. „mir gefällt das auch nicht.“
„o’donnel sollte froh sein, dass überhaupt wer bei seiner beschissenen gang mitmachen will“, murrte clive. „ist eigentlich noch eddie der schnuller dabei?“
„hm… witzig, dass du gerade nach eddie fragst.“
„wieso?“
„eddie der schnuller wurde vor zwei tagen von einem vogel gefressen, als er wimpey dem paten eine nachricht überbringen sollte.“
„uh. das ist übel“, sagte clive. „scheiß vögel.“
steve nickte.
„was für einen gefallen sollen wir o’donnel denn tun?“, fragte clive nach einer kurzen weile des schweigens.
„nun ja. er möchte, dass wir wimpey die nachricht überbringen, die eigentlich eddie der schnuller hätte überbringen sollen.“
„hm“, meinte clive und überlegte kurz, bevor er schließlich sagte: „ich finde, o’donnel kann wimpey seine nachricht mal schön selbst überbringen.“
„das sehe ich genau so“, sagte steve und lachte. „lust auf ein paar blattläuse?“
„warum nicht.“

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the porn ultimatum

kennen sie jason porn?

ich war gestern im kino, seit langer zeit mal wieder und eigentlich auch nur, weil ein freund von mir meinte, der film sei überaus sehenswert. und… nun ja, das ist er.

in „the porn ultimatum“ geht es um jason porn, einen jungen mann, der sein gedächtnis verloren hat und sich absolut nicht mehr an sein früheres leben erinnern kann, was ich persönlich ja ziemlich schlimm finde. auf der suche nach seiner vergangenheit wird dieser arme kerl ohne gedächtnis und kleidung1 von überaus gutaussehenden und ebenfalls nackten frauen um die halbe welt gejagt.2 um seinem ziel näher zu kommen und sein gedächtnis wieder zu erlangen, muss jason porn nun mit all diesen frauen schlafen.3 in einer szene muss jason sogar mit drei frauen gleichzeitig schlafen, in einer anderen wiederum mit einer frau, die eigentlich ein mann ist, was jason aber zu spät bemerkt. nach einigen zwischenstopps und quickies in moskau, london und tangier landet jason in new york, wo er in einem finalen gang-bang mit vier oder fünf frauen, einem eskimo und zwei tibetanischen zwergeseln schließlich erfährt, wer er wirklich ist.

also ich muss wirklich sagen, „the porn ultimatum“ ist einer der großartigsten filme der letzten zeit. (einziges manko sind vielleicht die schauspieler, die oftmals wie zweitklassige pornodarsteller wirken, aber immerhin austrainiert sind.)

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1) jason läuft die ganze zeit völlig nackelig durch die gegend, was aber scheinbar niemanden zu stören scheint, da irgendwie alle in dem film nackig durch die gegend laufen.

2) ob diese frauen ebenfalls ihr gedächtnis verloren haben, wurde leider nicht ganz klar.

3) warum er dies tun muss, wurde leider auch nicht klar.

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wenn ich traurig bin

„immer wenn ich traurig bin, trink ich einen korn.“
„hm. immer wenn ich traurig bin, tanze ich nackt vor dem spiegel lambada.“
„wenn ich dann noch traurig bin, trink ich noch’n korn.“
„… oder auch den kuchipudi.“
„wenn ich dann noch traurig bin, trink ich noch’n korn.“
„manchmal zieh ich mir aber auch einfach nur einen strumpf über den… äh, denkst du nicht auch, dass das ziemlich… ungesund ist?!“
„und wenn ich dann noch traurig bin, fang ich an von vorn.“
„hm. dann hoffe ich nur, dass du nicht allzu häufig traurig bist.“

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ein herausragender surfer

ben murley sprang auf das warenband der kasse, ging in die hocke und surfte geschickt auf dem band.
„das ist ben murley“, flüsterte eine junge frau ihrer freundin ins ohr. „er war mal profisurfer auf hawaii.“
„ehrlich?“ die andere frau war sichtlich beeindruckt.
„er war sogar einer der besten. drei oder viel mal weltmeister. doch dann hat ein hai ihm den rechten arm abgebissen.“
jetzt erst fiel der anderen frau der fehlende rechte arm des surfers auf.
„oh“, meinte sie.
„seitdem traut er sich nicht mal mehr ins wasser. obwohl er sicherlich immer noch ein herausragender surfer wäre.“
in diesem moment setzte ben murley zu einem waghalsigen sprung an, stieß sich von dem transportband ab, blieb jedoch mit einem fuß an einer packung waschmittel hängen. er stürzte so ungeschickt von dem band, dass sein kopf einen einkaufswagen touchierte und er ziemlich hart auf dem boden aufschlug und regungslos liegen blieb.
„na ja“, meinte die erste frau. „vielleicht wäre ben murley doch nicht mehr der herausragende surfer, der er einmal war.“

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meine damen, also bitte

„er ist… er ist so…“
„so wunderschön.“
„das ist er.“
„ein traum von einem mann.“
„der mann meiner träume.“
„oh nein.“
„was ist?“
„er… er schaut direkt zu uns rüber.“
„diese augen…“
„meine damen, also bitte“, sagte ich zu den beiden frauen, die mir im bus gegenüber saßen und nun schon eine ganze weile über mich redeten. „entweder sprechen sie mich direkt an, oder sie reden über mich, wenn ich ausgestiegen und außer hörweite bin. aber so ist das doch irgendwie blöd.“
„hast du seine stimme gehört?“
„er hat so eine zauberhafte stimme.“
„engelsgleich.“
„und doch so männlich.“

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nur die zweitschnellsten

„sind das tatsächlich die schnellsten sackhüpfer der welt?“, fragte john f. montgomery, und der andere mann nickte.
„das sind bogalische sackhüpfer, die schnellsten der welt.“
„bogalische sackhüpfer, hm. so schnell sehen sie gar nicht aus, wie sie da reglos in ihrer kiste liegen.“
„sie ruhen“, sagte der andere mann, „das war ein anstrengender tag für sie.“
jetzt nickte john f. montgomery.
„also gut. dann bekomme ich sieben stück.“
der andere mann nahm eine zange und begann, die bogalischen sackhüpfer vorsichtig in eine papiertüte zu stecken.
die sackhüpfer schienen darüber nicht sonderlich erfreut zu sein und drückten ihren unmut durch leises quäken aus, machten aber keine anstalten, das weite zu suchen.
„ach, machen sie zehn draus“, sagte john f. montgomery und freute sich über sein gutes geschäft. er ahnte nicht, dass er gerade nur die zweitschnellsten sackhüpfer der welt kaufte.

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der schiss des geiers

„ach du schreck“, sagte die frau, als sie sich über meinen verbogenen körper beugte. „ist er etwa… tot?“
„das kann ich mir nicht vorstellen“, meinte der mann, der neben ihr auftauchte. er hatte ein ziemlich behaartes gesicht und beugte sich nun ebenfalls über mich. „er hat die augen auf“, stellte er durchaus richtig fest.
„auch tote können die augen auf haben“, wusste die frau. „vielleicht sollten wir sie zu machen.“
„vielleicht sollten wir lieber einen krankenwagen rufen“, überlegte der mann laut, und ich hätte ihm gerne zu dieser hervorragenden idee gratuliert. „ich glaube nämlich, dass er noch atmet.“
die frau beugte sich noch weiter runter bis ihr ohr beinahe meine nase berührte. so verharrte sie einige sekunden.
„nein“, sagte sie schließlich und schüttelte ihren kopf, „der atmet nicht mehr. der ist mausetot.“
„hm. da kann man dann wohl nichts machen.“
„leider, leider.“ die frau stand auf, während ich regungslos liegen blieb. „und was sollen wir jetzt machen?“, fragte sie.
„wir könnten einen kaffee trinken gehen“, schlug der behaarte vor und lächelte durch seinen bart.
„aber ich kenne sie doch gar nicht“, gab die frau zu bedenken.
„ist das schlimm?“
„eigentlich nicht“, lachte die frau, und die beiden gingen weg, während ein regentropfen auf meine stirn platschte.
vielleicht aber war es auch der schiss des geiers, der nun über mir kreiste.

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auch bei nasen

„bei dingen, die aussehen wie nasen, läuft es mir immer kalt den rücken runter“, meinte jim, und herr knolle nickte wissend.
„auch bei nasen an sich?“, fragte stumpi, die einen lilafarbenen hut trug und bei dieser frage an ihre eigene nase denken musste, ein besonders großes exemplar.
„das ist ja das komische“, meinte jim. „nasen sind mir völlig gleichgültig.“ stumpi atmete erleichtert auf, während herr knolle wissend nickte. „aber wenn jetzt dieser baum da vorne aussehen würde wie eine nase, ich würde mir vor angst in die hose machen.“
„dann ist ja gut“, sagte stumpi, immer noch erleichtert darüber, dass jim keine angst vor ihrer nase hatte.
dieser blickte sie entgeistert an.
„nein, ist es nicht“, sagte er schließlich. „ich will keine angst vor dingen haben, die aussehen wie nasen.“
herr knolle nickte wissend.

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zicke zacke, flitzekacke

„zicke zacke, flitzekacke“, sagte der seehund.
dafür hätte ich ihm glatt eine scheuern können.

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dinger, die dsungaren am kopf haben

können dsungarische zwerghamster gucken?

sehr geehrter fragensteller. diese frage kann ich verneinen. dsungarische zwerghamster können nicht gucken. die zwei runden, dunklen dinger, die dsungaren am kopf haben, und die nicht unwesentlich zur niedlichkeit dieser kleinen nager beitragen, werden zwar oftmals für augen gehalten, dienen aber in wirklichkeit nicht der optischen wahrnehmung, sondern vielmehr dem ausstoßen und verstärken von ultraschalllauten. denn ähnlich wie bei fledermäusen orientieren sich dsungarische zwerghamster durch echoortung, wobei die echos bei zwerghamstern über die nase aufgenommen werden. die behaarten ohren der hamster erfüllen hingegen keinen besonderen zweck, sehen aber niedlich aus.

vor einigen jahren ist es wissenschaftlern in mokunana gelungen, dsungarische zwerghamster zu züchten, die aus ihren „augen“ kleine blaue blitze schießen können. sie wollten damit beweisen, dass es möglich ist, dsungarische zwerghamster zu züchten, die aus ihren „augen“ kleine blaue blitze schießen können.

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gegen maulwurfspray sind sie resistent

ah, verdammt. diese maulwürfe sind eine echte plage. kreisen ständig um meinen kopf und stechen mich in die unmöglichsten körperstellen. gegen maulwurfspray sind sie resistent, für die maulwurfklatsche viel zu flink. oder bin ich einfach nur zu langsam und ungeschickt? mist, verdammter. schon wieder hat mich einer gestochen. elendige maulwürfe.

„hihi. ist der doof. hält uns doch tatsächlich für maulwürfe.“
„als ob maulwürfe fliegen können.“
„oder stechen.“
„hahaha.“
„so, einmal steche ich ihn noch. und dann sollten wir zurück in unseren stall.“
„oh ja, das sollten wir. wenn bauer tomson kommt, um uns zu melken, und wir wieder nicht rechtzeitig da sind, dann gibt es mächtig ärger.“

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eine haselnuss, haha

der verschrobene, kleine kerl hielt mir eine haselnuss unter die nase und grinste mich schief an.
„wissen sie, was das ist?“, fragte er mich, wobei er seltsame zischlaute von sich gab, als wäre irgendwas in ihm undicht.
„sieht mir ganz nach einer haselnuss aus“, meinte ich.
„eine haselnuss“, lachte der verschrobene kerl und warf seinen ungewöhnlich kleinen kopf in den nacken. „eine haselnuss, haha.“
„ist das denn keine haselnuss?“, fragte ich ihn, obwohl ich mir eigentlich ziemlich sicher war, dass es sich bei der nuss um eine haselnuss handelte. „was für eine nuss soll es denn sonst sein?“
„das ist überhaupt keine nuss“, sagte der schrumpfkopf und zischte mich an.
„ach was.“
„das ist ein thermal detonator.“
„ein… thermal detonator“, wiederholte ich ungläubig. „ist ein thermal detonator nicht ein explosivkörper in form eines kleinen metallballs, wie ihn prinzessin leia als kopfgeldjäger verkleidet in ‚die rückkehr der jedi-ritter‘ jabba dem hutten unter die schleimige nase hält?“, fragte ich daher den verschrobenen kerl, der daraufhin wild zischte.
„ganz genau“, sagte er. „und jetzt raten sie mal, wer ich bin.“
„hm.“ ich musterte den verschrobenen, kleinen kerl. „ein verschrobener, kleiner kerl?!“
„ha, nein. ich sehe nur aus wie ein verschrobener, kleiner kerl“, meinte dieser. „in wirklichkeit bin ich… prinzessin leia organa.“
seine schiefen augen funkelten, und er zischte noch ein klein wenig mehr, als er sich das gesicht vom kopf riss und ziemlich stark zu bluten anfing.
die haselnuss fiel auf den boden und kullerte vor meine füße, explodierte aber nicht.

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kaffee und spinat

„bei tante elli gab es immer kaffee und spinat.“
„anstatt kuchen?! das ist ja widerlich.“
„och, finde ich nicht. kuchen mochte ich noch nie, und tante ellis spinat war wirklich super.“
„hm.“
„außerdem macht spinat nicht dick, ist sogar gesund. habe ich gehört. wegen dem außergewöhnlich hohen eisengehalt.“
„der gehalt an eisen bei spinacia oleracea wird gemeinhin überschätzt.“
„wie dem auch sei. jedenfalls ist spinat mein lieblings-obst.“
„ist spinat nicht ein gemüse?“
„keine ahnung. auf jeden fall haben wir anschließend immer eine spinatschlacht gemacht.“
„klingt lustig.“
„war es auch. naja, bis auf die letzte.“
„wieso?“
„da ist tante elli an einer mundvoll spinat erstickt.“
„oh, das tut mir leid.“
„ach, es gibt schlimmere sachen, an denen man ersticken kann.“
„die da wären?“
„gefüllter dödel zum beispiel.“
„hm. stimmt auch wieder.“

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der coolste typ auf diesem planeten

„du denkst wohl auch, du bist der coolste typ auf diesem planeten, oder? ODER?“, brüllte ich ihm ins gesicht. „oder zumindest hier in dieser s-bahn. aber glaub mir. so lange ich mit dieser s-bahn fahre, bin ich hier der coolste typ. verstanden? VERSTANDEN?“
der kleine junge schaute mich mit großen augen verängstigt an und klammerte sich an den hemdärmel seiner mutter.
„gut“, meinte ich, „dann hätten wir das ja geklärt.“

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so winkte ich meinem koffer

der versuch, zusammen mit meinem koffer auf dem gepäckband zu meinem urlaubsziel zu reisen, scheiterte bereits beim check-in am flughafen – ich hatte das zulässige transportgewicht von 20 kilogramm um rund 55 kilo überschritten. so winkte ich meinem koffer noch kurz hinterher, bevor er um eine ecke verschwand. ich folgte ihm kurze zeit später im flieger.
bei der rückreise, gestern, habe ich gar nicht erst versucht, auf dem transportband nach hause zu fahren, da ich im urlaub zwar verteufelt braun geworden bin*, allerdings auch schätzungsweise zehn bis 15 kilo zugelegt habe, hauptsächlich im gesicht.

wie dem auch sei, nun bin ich wieder da. nur wenig braun doch ziemlich moppelig, was sie aber – gott sei dank – nicht sehen können.

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*durch eine sonnenbrille betrachtet

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so gut wie weg

„sie sehen aus, als könnten sie urlaub gebrauchen.“
„so, tue ich das?“
„ja. sie bluten aus den ohren. das ist kein gutes zeichen.“
„hm. sicher nicht.“
„vielleicht sollten sie mal ein paar tage weg fahren. oder fliegen.“
„eigentlich keine schlechte idee. das werde ich tun.“
„wann?“
„bin schon so gut wie weg.“
„und wann können wir wieder mit ihnen rechnen?“
„ich denke, in zehn tagen werde ich wieder da sein.“
„na denn, einen schönen urlaub.“
„vielen dank.“

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ein maulwurf in der einfahrt

gestern stand ein maulwurf in der einfahrt zu meiner garage und schwenkte wie wild eine schwarz-weiß-karierte flagge, die ihm vermutlich das leben rettete. maulwürfe sind ja nicht gerade groß, und ohne flagge hätte ich ihn sicherlich übersehen. so umkurvte ich den maulwurf geschickt, hielt vor meiner garage an und stieg aus dem wagen.
„herzlichen glückwunsch“, sagte der kleine kerl, immer noch die flagge überschwänglich schwenkend. „sie haben gewonnen. hurra.“
„gewonnen?“, fragte ich ein wenig verwirrt. „wobei habe ich gewonnen?“
„bei dem rennen“, sagte der maulwurf wie selbstverständlich.
ich wusste nicht, wovon er redete.
„und das ist ihr preis“, sagte der kleine, warf die flagge weg und zog einen winzigen metallenen zylinder mit noch winzigeren metallenen noppen hinter seinem rücken hervor.
„ah“, meinte ich und kam mir langsam ziemlich begriffsstutzig vor. „was ist… das?“
„ein mastersizer microplus„, antwortete der kleine kerl nicht ohne stolz, drückte auf eine noppe und ein heller klang erklang, aber nur kurz.
da ich nicht wusste, was ein mastersizer microplus war, aber auch nicht völlig nichts wissend erscheinen wollte, sagte ich nur:
„cool. ein mastersizer microplus“, und nahm den mastersizer entgegen. ich drückte auf eine der noppen und ein anderer klang ertönte. „so einen wollte ich schon immer mal haben.“
der maulwurf strahlte über beide ohren.
„vielseitig einsetzbar“, meinte er. „hilft sogar gegen chaetophobie.“
„gegen chaetop…“ ich nickte. „das ist… gut.“
das war wirklich gut, denn ich hatte schon seit jeher eine fürchterliche angst vor haaren.
„sie sollten sich den mastersizer aber nicht in die nase stecken“, empfahl der maulwurf. „das ist zwar ein lustiges gefühl, allerdings bekommt man ihn – erst einmal eingeführt – nur schwer wieder raus.“
ich drehte den mastersizer micropulus in meinen händen. „okay“, meinte ich. „nicht in die nase stecken.“
„und in andere körperöffnungen am besten auch nicht.“
„hatte ich auch nicht vor“, sagte ich und musste an die kokusnuss denken, die mir einige zeit lang ziemliche schmerzen bereitete.
„wenn sie wollen, können sie den mastersizer aber auch gegen einen phongparalysegenerator eintauschen.“
„gegen einen… äh, ich… ich habe schon einen… phongparalysegenerator“, log ich. „danke.“
„dachte ich mir“, sagte der kleine. „ich kenne keinen, der noch keinen phongparalysegenerator hat.“
„ich auch nicht“, behauptete ich, „viele, die ich kenne, haben sogar zwei.“
der maulwurf schaute mich an, als würde ich spinnen. daher fügte ich schnell hinzu:
„die meisten aber haben… äh, nur einen… phongparalysegenerator.“
„ich habe keinen phongparalysegenerator“, sagte eine quäkende stimme hinter mir.
„oh, hallo gabi“, sagte ich zu dem kleinen mädchen, die nervtötende tochter meiner nachbarin, die ohne gabi sicherlich eine gute partie gewesen wäre.
„mit wem reden sie überhaupt?“, wollte die kleine wissen.
„mit dem…“ ich drehte mich zu dem maulwurf um, von dem jedoch jede spur fehlte. „… maulwurf.“ vermutlich hatte er das weite gesucht, als er gabi kommen sah. nicht dumm, dieser kleine kerl, dachte ich bei mir.
„ich sehe keinen maulwurf“, sagte gabi, und ich hätte ihr am liebsten den mastersizer microplus in die nase geschoben. oder einen phongparalysegenerator, von dem ich vermutete, dass er um einiges größer als ein mastersizer microplus war.
„wussten sie eigentlich, dass unununium zu den transactinoiden zählt?“
der themenwechsel überraschte mich nicht. gabi wechselte häufiger die themen, mit denen sie einen nervte.
ich hob die schultern, da ich mit den begriffen ebenso wenig anfangen konnte wie mit einem mastersizer microplus oder phongparalysegenerator.
„nicht zu den androiden?“, sagte ich daher im scherz.
„nein“, sagte sie, da sie vollkommen ironieresistent war. „unununium ist ein chemisches element.“
„ah. also kein androide.“
ich wollte einfach nur noch in mein bett.
„unununium wurde erstmals 1994 an der gesellschaft für schwerionenforschung…“
ich verdrehte meine augen bis nur noch das weiß in ihnen zu sehen war, fing auf der stelle an zu schwitzen – eine fähigkeit, die in den meisten fällen ziemlich unnütz ist, aber hin und wieder doch recht hilfreich sein kann – und gab gurgelnde laute von mir.
„geht es ihnen nicht gut?“, wollte gabi wissen, als sie meinen zuckenden, schwitzenden leib sah.
„ich… argh… gurgelgurgel… muss… in mein… bett“, röchelte ich und humpelte wie ein angeschossener zombie richtung haustür.
„das sieht mir ganz nach mandelbrotsymptomen aus“, meinte gabi, während ich die tür aufschloss, noch einmal laut röchelte und schließlich im haus verschwand.
ich zog meine jacke aus, legte sie auf den küchentisch und den mastersizer microplus daneben. vielleicht würde ich ihn mir ein anderes mal in die nase stecken. jetzt wollte ich nur noch schlafen.

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irgendwas mit f

„kennst du poldi?“
„den prinzen?!“
„nein, den anderen. der von ‚hallo spencer‘.“
„klar kenne ich den.“
„was sagt der immer? ich will dir f… irgendwas mit f, glaube ich.“
„ficken?!“
„ah, stimmt. das war’s. danke.“

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vielleicht hat er ja gar nicht angst

der ängstliche john putzte sich an diesem morgen bereits zum dritten mal die zähne. er hatte angst davor, karies zu bekommen. als eine kleine raupe hinter dem badezimmerspiegel hervor kroch, ausgiebig gähnte und den ängstlichen john mit einem verschlafenen „guten morgen, ängstlicher john“, begrüßte, machte dieser schnell einen satz nach hinten. er hatte sich tierisch erschrocken.
„gut geschlafen?“, fragte ihn die kleine raupe, doch anstatt zu antworten warf der ängstliche john nur seine zahnbürste nach der kleinen raupe, verfehlte sie um gut einen meter und rannte dann voller panik und lauthals schreihend aus dem badezimmer.
„ach, jeden morgen das gleiche spiel“, sagte die kleine raupe und schüttelte ihren kleinen raupenkopf. „wann lernt der ängstliche john endlich, dass er vor mir keine angst zu haben braucht?“
„vielleicht hat er ja gar nicht angst vor dir“, sagte das monster im spiegel, streckte seine behaarte hand hinaus und zerquetschte die kleine raupe an der wand. „vielleicht hat er ja angst vor mir?“

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die sicherheitsleute des ponkoponko-nationalparks

ich sitze gerade in der „aufbewahrungszelle für rüpelhafte randalierer“ des nationalparks von ponkoponko, schwitze wie ein rattiger königsbüffel und rieche vermutlich auch so.

„hey, das können sie doch nicht machen“, sagte ich zu den beiden sicherheitsleuten, als sie mich gestern hier reingeworfen hatten.
„oh doch“, meinte der größere der beiden. „das können wir. und wissen sie was?“
„was?“
„wenn sie einmal hier drin sind, dann kommen sie nie wieder raus. nie wieder.“
die beiden sicherheitsleute lachten dreckig, schlossen die zellentür hinter mir ab und verschwanden um eine ecke.

ich hoffe ja immer noch, dass es nur ein schlechter scherz und anspielung auf die absurde warnung des nationalparkführers war. der hagere mann, der in der nachbarzelle hockt, sich mir als funghi vorgestellt hat und augenscheinlich an die hundert jahre alt ist, meint allerdings, dass die sicherheitsleute des ponkoponko-nationalparks niemals spaßen. er meint auch, dass die linsensuppe hier überaus schmackhaft ist, wovon ich mich aber noch nicht überzeugen konnte…

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nie wieder raus. nie wieder

„wenn sie da rein fallen“, sagte der dickliche mann mit der übergroßen braunen mütze, die nur die nationalparkführer des ponkoponko-nationalparks tragen durften, was sie auf der einen seite mit stolz erfüllte, auf der anderen aber auch ziemlich dämlich aussehen ließ, „dann kommen sie da nie wieder raus. nie wieder.“ er guckte überaus ernst in die runde, als er dies behauptete.
ich hingegen guckte stirnrunzelnd in das loch, das der nationalparkführer meinte. da es nicht viel tiefer als einen halben meter war, bezweifelte ich ernsthaft, dass man nie wieder heraus kommen würde.
„sie glauben mir wohl nicht“, sagte der nationalparkführer, als er mein stirnrunzeln bemerkte.
„nun ja. besonders tief ist das loch ja nicht“, gab ich zu bedenken. „ich könnte mir schon vorstellen, dass man da wieder raus kommt.“ ich lächelte ihn freundlich an. „es sei denn, man ist ein zwerg.“
„so, meinen sie“, antwortete der nationalparkführer, nahm einen stein und ließ ihn demonstrativ in das loch fallen.
dreizehn augenpaare beobachteten eine weile den stein, der nun einen halben meter unter uns in dem erdloch lag und sich nicht bewegte.
„sehen sie“, sagte der nationalparkführer schließlich und verschränkte die arme vor seiner brust.
ich sah einen stein in einem erdloch und einen nationalparkführer mit alberner mütze direkt vor dem loch und antwortete daher:
„oh… ja. verblüffend“, was ich aber ironisch meinte.
andere machten sicherheitshalber einige schritte von dem loch weg. der nationalparkführer schien sie überzeugt zu haben, woraufhin er triumphierend lächelte und ich ihn anschubste.
der dickliche mann blickte mich ziemlich verdutzt an, als er durch den stoß rückwärts auf das loch zu taumelte, über einen brocken stolperte, das gleichgewicht verlor und schließlich in das erdloch fiel.
„oh mein gott. nein“, schrie eine frau neben mir und hielt sich ihre hände vor die augen. „was haben sie getan?“
„wie es aussieht, habe ich ihn in das loch geschubst“, sagte ich wahrheitsgemäß und zuckte mit den schultern.
„was ist, wenn er wirklich nie wieder dort rauskommt?“, fragte sie entsetzt.
ich schaute sie mit großen augen an und überlegte, ob sie es tatsächlich ernst meinte, als plötzlich zwei sicherheitsleute mit schlagstöcken hinter mir auftauchten, mir ziemlich weh taten und mich schließlich von der gruppe wegzogen, während der nationalparkführer in dem erdloch leise wimmerte.

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das klingelzeichen als gegenleistung

telefonklingeln.
eine frau geht zum telefon. und nimmt ab.
„hallo?!“
musik setzt ein. dann geräusche. unheimliche geräusche.
dann… eine männerstimme.
„hallo apollo. wo soll ich anfangen?“

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wer diesen fabelhaften song… naja, sagen wir, wer dieses fabelhafte intro zu einem meiner – ihnen kann ich’s ja sagen – absoluten lieblingsalben kennt/erkennt, darf mir auch dieses mal wieder fünf überdurchschnittlich witzige begriffe nennen, die ich dann in einer fabulösen geschichte verarbeiten werde. (wer das intro nicht kennt und googlet, um dann mit vorgetäuschtem musikwissen zu protzen, hat eine rübennase.)

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unmoralische waren auch dabei

„hartmut macht jetzt seifenblasentanz.“
„seifenblasentanz?! was zum knödeligen hügelhüpfer ist denn das?“
„beim seifenblasentanz tanzt man mit riesigen seifenblasen, die aus einer kleinen seifenblasenmaschine kommen, zu esoterischer musik.“
„aha.“
„hartmut soll richtig gut sein, habe ich gehört. er tanzt sogar in einer dieser blasen.“
„tatsächlich, hm. hat seine freundin deswegen mit ihm schluss gemacht?“
„ja.“
„kann ich verstehen. hartmuts getanze war ihr wohl peinlich.“
„nein, nein. peinlich war es ihr nicht. sie ist nur mit hartmuts erfolg nicht klar gekommen. und mit den vielen angeboten.“
„angeboten?!“
„von frauen, ja. unmoralische waren auch dabei. wenn du verstehst, was ich meine.“
„sicher… hm. ist das denn schwer… also dieser seifenblasentanz?“
„keine ahnung. kann ich mir aber nicht vorstellen.“
„dann sollten wir es vielleicht mal ausprobieren.“
„ja, vielleicht.“
„ich werde mich gleich morgen um die seifenblasenmaschine kümmern.“

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phodopus sungorus (50)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich sterbe.“
„oh. das ist nicht gut. bist du dir denn da ganz sicher?“
„ja, ich fühle es genau. meine zeit… ist… gekommen.“
„hm. kann es sein, dass du ein wenig dramatisierst und einfach nur was zu futtern willst?“
„sterbende hamster dramatisieren nicht.“
„aha“
„aber jetzt, wo du’s sagst… gegen eine leckere blaubeere hätte ich in der tat nichts einzuwenden. und vielleicht… vielleicht gelingt es mir dadurch sogar, dem tod noch mal von der schippe zu springen.“
„wieso bin ich mir nur so sicher, dass es dir mit ziemlicher sicherheit gelingen wird? naja, was soll’s. ich hole dir die blaubeere.“

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einen anderen namen als den seinen

das telefon klingelte.
ich nahm den hörer ab und nannte meinen namen. denn in meinen augen macht es nur wenig sinn, einen anderen namen als den seinen zu sagen. der mensch am anderen ende der leitung würde sonst ja denken, er habe sich verwählt, und unter umständen sofort auflegen, was zwar ziemlich unhöflich ist, aber oft genug vorkommt.
ich nannte also meinen namen und lächelte freundlich, was der andere aber nicht sehen konnte.
„städtisches krematorium, katschmarek. guten tag“, sagte eine männerstimme. „es geht um ihre einäscherung nächste woche. da gibt es leider ein problem. uns ist hier das stroh ausgegangen, und wie es aussieht, wird die nächste lieferung erst in zwei bis drei wochen eintreffen. tja, und ohne stroh keine einäscherung.“
„oh“, meinte ich, das waren natürlich keine guten nachrichten. „was machen wir denn da?“
„wir könnten ihren termin verschieben“, schlug herr katschmarek vor, „oder aber sie bringen selber drei ballen stroh mit.“
ich dachte kurz nach, wo ich so kurzfristig drei ballen stroh auftreiben könnte.
„gut“, sagte ich schließlich. „ich werde schauen, was ich machen kann.“
„alles klar“, meinte herr katschmarek. „und wie gesagt, ansonsten können wir auch gerne den termin verschieben.“
„ja, ist gut.“
wir verabschiedeten uns noch, dann legte ich auf.
vielleicht hat ja manuel der landwirt drei ballen stroh für mich, überlegte ich, griff nach dem telefonhörer und wählte seine nummer.
schon nach dem zweiten klingeln nahm manuel der landwirt ab und meldete sich mit seinem namen.
„manuel der landwirt“, sagte er, und ich schilderte ihm mein problem.

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an die vierhundert ohrenpaare

„und daher“, sagte ich, während an die vierhundert ohrenpaare gebannt zuhörten, „und daher denke ich, dass speedy gonzales vielleicht die schnellste maus von mexiko sein mag. aber keinesfalls… keinesfalls die schnellste maus der welt. vielen dank.“
ein junger mann in der dritten reihe stand als erster auf und fing an zu klatschen. nach und nach erhoben sich immer mehr menschen von ihren sitzen und applaudierten, einige jubelten mir sogar zu.
ich verbeugte mich daher höflich, bedankte mich ein weiteres mal bei meinen zuhörern und genoss eine weile den nun stürmischen applaus, bevor ich schließlich das rednerpult und die bühne verließ.

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bratnudeln aus dem wok

„der mann meiner schwester benimmt sich ständig wie ein bockiges kleinkind, wenn er nicht das bekommt, was er will. fürchterlich.“
„ach, der hermann?! den kenne ich doch auch. was macht der denn?“
„also gestern waren wir beim italiener, meine schwester, hermann und ich. dort hat er sich ente süß-sauer mit bratnudeln aus dem wok bestellt.“
„ente süß-sauer mit bratnudeln aus dem wok… beim italiener?!“
„ja. und als der kellner ihm dann sagte, dass sie keine ente haben, weil sie halt ein italienisches restaurant sind und kein chinesisches, da hat sich hermann auf den boden geworfen, geschrien und geweint und mit seinen fäusten wild um sich geschlagen.“
„ist nicht wahr. der ist doch sicher schon über vierzig?“
„dreiundvierzig, ja.“
„und was habt ihr dann gemacht?“
„wir haben mit vereinten kräften versucht, ihn zu beruhigen, was aber zunächst nicht so recht klappen wollte. mir hat er sogar gegen das schienbein getreten. erst als der kellner rüber zum chinamann gelaufen ist und eine portion ente süß-sauer besorgt hat, hat hermann sich langsam beruhigt. gegessen hat er die ente dann aber nicht, dieser alte trotzkopf.“
„oh mann. ist hermann nicht zweigstellenleiter bei der deutschen bank?“
„ja, man mag es kaum glauben.“

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herr domil seine warze

„und, was machen wir heute abend?“, fragte herr domil seine warze.
„ach, ich weiß nicht“, sagte seine warze. „wir haben schon lange keinen spieleabend mehr gemacht.“
„spieleabend, hm“, meinte herr domil. „warum nicht. ich werde mal rumfragen, wer heute abend alles zeit hat.“
„aber bitte nicht diese komische tina.“
„was hast du gegen tina, die ist doch nett“, meinte herr domil, der tina sogar überaus nett fand und sehr gerne mit ihr spielte.
„aber die bringt sicher wieder ihren leberfleck mit“, befürchtete die warze. „den mag ich nicht.“
„das sah mir letztens aber noch ganz anders aus.“
„hm“, meinte herr domils warze, die den leberfleck in wirklichkeit ziemlich niedlich fand. „das… das sah nur so aus.“

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