siebenundzwanzig aufgebrachte pinguine

„lauf, kleiner junge. lauf“, rufe ich, während ich über den kleinen jungen springe, beinahe an seinem kopf hängen bleibe doch unbeirrt meinen weg fortsetze, wie der sausewind die straße hinunter laufe. „die pinguine, schau ihnen nicht in die augen“, warne ich noch, ohne mich umzublicken, sprinte um eine ecke und weiß ganz genau, das rudel pinguine hat den kleinen jungen…
„vorsicht“, ruft die alte frau, die keinen millimeter zur seite weicht, als ich auf sie zu laufe, versuche über sie zu springen und an ihrem kopf hängen bleibe. ich stürze. sie auch.
„sorry“, sage ich und richte mich wieder auf.
„sie… sie rüpel“, schimpft sie, bleibt sitzen und reibt sich ihren kopf. ich aber laufe weiter und rufe…
„die pinguine…“
„was für pinguine?“, höre ich sie noch fragen. dann haben die pinguine auch die alte frau…
„wolle rose kaufen?“, fragt mich der inder, der einen riesigen strauß rosen in seinen braunen inder-händen hält und mir enttäuscht hinterher blickt, als ich an ihm vorbei flitze, ohne eine einzige rose zu kaufen. „oh, wolle keine rose kaufen?“, höre ich ihn noch murmeln, als siebenundzwanzig aufgebrachte pinguine…
„ein bett im kornfeld, das ist immer frei…“, kreischt mir jürgen drews ins gesicht und ich erschrecke mich beinahe zu tode. er trägt ein känguru-kostüm und sieht noch dämlicher aus als sonst. ihn warne ich nicht. sollen ihn die pinguine holen.
„hallo, ihr pinguine. ich bin der könig von mallorca“, höre ich ihn noch sagen, während ich meinen weg fortsetze. ich kann mir ein lächeln nicht verkneifen. doch dann…
dann höre ich siebenundzwanzig schrille schreie. und es ist vorbei.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 22 Kommentare

bitte wenden

„bitte wenden“, stand auf dem zettel.
„bitte wenden“, stand auch auf der rückseite.
bernd war verwirrt, wendete einige male den zettel und aß ihn schließlich auf.

(ich habe beschlossen, mir demnächst ein beispiel an bernd zu nehmen und immer, wenn mich etwas verwirrt, es einfach aufzuessen. da ich recht häufig verwirrt bin, denke ich, dass ich mir nie wieder bockwürste oder toastbrot kaufen muss.)

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 30 Kommentare

vom kopfe ihres pudels

„herr bertelskamp“, schrie frau uhse. „herr bertelskamp, was machen sie da?“
herr bertelskamp, der gerade den rasen mähte, versuchte die alte frau, die nur etwa einen meter neben ihm stand und ihre sechs müffelnden pudel gassi führte, zu ignorieren. als einer der pudel ihm vor den mäher sprang, beendete herr bertelskamp den versuch.
„ich mähe den rasen“, sagte herr bertelskamp. „ich bin hier der hausmeister, frau uhse. das gehört zu meinen aufgaben.“
„was haben sie gesagt?“ frau uhse hörte nur sehr schlecht.
„ich sagte, sie sollten mir besser den rütli-eid leisten. ansonsten lasse ich sie mit einer armbrust einen apfel vom kopfe ihres pudels schießen.“ etwas lauter sagte er: „ICH MÄHE DEN RASEN.“
„ach so“, sagte frau uhse. „das gehört ja auch zu ihren aufgaben. haben sie eigentlich schon die klingonenhoden gepflanzt?“
herr bertelskamp nickte. er hatte jahre gebraucht, um dahinterzusteigen, dass immer wenn frau uhse von klingonenhoden sprach, eigentlich tulpen meinte.
„die klingonenhoden habe ich schon gepflanzt, frau uhse.“
„was?“
„ich sagte, DIE KLINGONENHODEN HABE ICH SCHON GEPFLANZT.“
„was sind klingonenhoden, herr bertelskamp?“, fragte der kleine timmy, der unbemerkt mit seinem ultramodernen dreirad neben herrn bertelskamp angehalten hatte.
„oh, hallo timmy“, sagte herr bertelskamp. „klingonenhoden sind… äh, blumen. schöne blumen. bunt, ja. sehr bunte blumen.“
„ich mag keine blumen“, meinte timmy und düste mit seinem dreirad davon.
wie ich damals, dachte herr bertelskamp und blickte timmy hinterher. mein gott, was waren das für zeiten, als ich mit meiner pillerpollersetzmaschine die gegend unsicher machte. damals mochte ich auch keine blumen.
„herr bertelskamp“, krächzte frau uhse, während zwei ihrer pudel auf den rasen kackten. „auf ihrer stirn, ich befürchte, sie bekommen einen sonnenbrand.“
herr bertelskamp betastete seine stirn.
„aua“, stellte er fest.
„das sieht mir nach einem altweibersommersonnenbrand aus,“ sagte frau uhse.
„altweibersommersonnenbrand“, wiederholte herr bertelskamp. „ja, verdammt. sie haben recht.“
„sie müssen ihre stirn mit vaseline einreiben“, sagte eine fremde frauenstimme, und herr bertelskamp drehte sich zu ihr um.
heiliger bimbam, dachte er, was für ein weibsbild. was für schöne, große…
„füße“, sagte der sichtlich beeindruckte herr bertelskamp. „sie haben so wunderschöne, große füße.“
„oh, danke.“, sagte die fremde, lächelte und reichte herrn bertelskamp die hand. „ich bin übrigens die uschi, ihre neue nachbarin.“
„herr bertelskamp“, sagte herr bertelskamp. „ich… äh, pflanze hier die klingonenhoden.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 14 Kommentare

was wirklich unangenehm ist

herr schnurpe informierte mich über seinen dachschaden, während die drei langen haare auf seinem ansonsten kahlen schädel wie drei abgemagerte tentakel ständig in bewegung zu sein schienen. der kleine mann mit den großen, roten ohren stand in leicht geduckter haltung vor mir und machte einen überaus besorgten eindruck.
„ach, ist doch nicht schlimm“, versicherte ich ihm und witzelte: „solange es nicht regnet.“
„ich… ich… bitte, ich…“, stotterte herr schnurpe, und ein film aus schweiß bildete sich auf seiner geröteten kopfhaut. er war anscheinend nicht zu späßen aufgelegt.
„nur ein spaß, herr schnurpe“, sagte ich. „ist doch wirklich halb so wild, das mit ihrem dachschaden.“
ich lächelte ihn freundlich an, doch herr schnurpe schaute nur bedröppelt zu boden.
„sagen sie… sagen sie es aber bitte keinem weiter“, flüsterte er, blickte sich verstohlen um und richtete mit einem zitternden finger seine verrutschte brille. „mir… mir ist das alles so fürchterlich unangenehm.“
„ach was. das muss ihnen doch nicht unangenehm sein“, sagte ich. „wissen sie, was wirklich unangenehm ist?“
herr schnurpe schüttelte seinen schwitzenden kopf. dann erzählte ich ihm, wie meine greise flötenlehrerin fräulein rosenberg und ich einmal dabei erwischt wurden, wie sie auf meiner kleinen flöte eine lustige doch zugleich ziemlich gewaltige melodei flötete.
das war unangenehm, herr schnurpe. das können sie mir glauben.“
„aber war… war es denn wenigstens… schön?“, wollte herr schnurpe wissen. „ich meine, bevor man sie beide erwischt hat.“
„nun ja. fräulein rosenberg – gott hab‘ sie selig – war ja doch schon recht alt.“ ich überlegte kurz. „sie hätte die oma meiner oma sein können.“
„oh.“ herr schnurpe schien enttäuscht zu sein, daher sagte ich:
„aber nichts desto trotz war es sehr schön, doch. ich möchte mal behaupten, solch eine wundervolle melodei hat seitdem keine andere frau mehr auf meiner… äh, flöte geflötet.“
nun endlich lächelte auch herr schnurpe. er schien seinen dachschaden völlig vergessen zu haben und überreichte mir den gewünschten überweisungsträger.
„wenn sie ihn ausgefüllt haben, einfach dort drüben in den kasten werfen“, sagte herr schnurpe und deutete auf einen hölzernen kasten.
„vielen dank, herr schnurpe“, bedankte ich mich und nahm die überweisung entgegen.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 14 Kommentare

sternenlicht

weit weg
das schiff bringt mich weit weg
weit weg von den erinnerungen
von den menschen, die es kümmert, ob ich lebe oder sterbe

sternenlicht
ich werde dem sternenlicht hinterherlaufen
bis zum ende meines lebens
ich weiß nicht, ob es das weiterhin wert ist

halte dich in meinen armen
ich wollte dich doch nur in meinen armen halten

mein leben
du elektrisierst mein leben
lass uns zusammentun, um zu entfachen
all die seelen, die sterben würden, nur um sich lebendig zu fühlen

doch ich werde dich niemals gehen lassen
wenn du versprichst, nicht zu sterben
niemals zu sterben

unsere hoffnungen und erwartungen
schwarze löcher und enthüllungen
unsere hoffnungen und erwartungen
schwarze löcher und enthüllungen

Veröffentlicht unter feen tragen stiefel | 8 Kommentare

phodopus sungorus (41)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich rocke.“
„ich dachte, du hörst nur schlagermusik.“
„hamster hören viele sachen.“
„oftmals auch solche, die sie gar nicht hören sollen.“
„sag mir das nächste mal einfach bescheid, wenn frau schnute über nacht bleibt.“
„und dann?“
„stecke ich mir brot in die ohren.“
„kot?“
„nein, ich sagte brot.“
„ach so, ja. mach das.“

Veröffentlicht unter Phodopus Sungorus | 18 Kommentare

von einem onkel geklaut

„andere mütter haben auch schöne füße.“
„meine mutter hat schöne schuhe.“
„schuhe sind aller laster anfang.“
„mein onkel wurde von einem laster überfahren.“
„mein laster wurde von einem onkel geklaut.“
„das kann kein zufall sein.“
„nein, das kann es nicht.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 12 Kommentare

schon vor siebenundzwanzig schlucken

gamli trank einen weiteren großen schluck milch und verschluckte sich. er hustete, und die hälfte des weißen kuhsaftes lief ihm seinen langen bart hinunter, was gamli aber herzlich egal war. er hatte schon vor siebenundzwanzig schlucken den punkt erreicht, an dem einem zwerg alles egal ist.
„die macht der milch…“, fing gamli an, und die zwerge um ihn herum hoben ihre krüge. „die macht der milch macht jeden zum knilch. prost.“
die zwerge donnerten als zeichen ihrer zustimmung ihre milchkrüge auf die hölzernen tische, während gamli einen weiteren schluck hinunter spülte. dann rülpste er laut und verdrehte die augen, bevor er langsam von seinem schemel rutschte und regungslos am boden liegen blieb. dass ein kleiner hoppelhase die gunst der stunde nutzte und versuchte, seinen kopf zu rammeln, bemerkte gamli nicht.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 15 Kommentare

ich und futzi

mir ist heute morgen volle möhre eine kuh gegen den kopf geflogen. seitdem werde ich das dumme gefühl nicht los, dass ich noch eine ganz entscheidene rolle in gottes masterplan spielen werde. ich und futzi müller, der leicht schwachsinnige nachbarsjunge mit den zwei verbogenen ohren. dem fliegen ständig irgendwelche tiere gegen den kopf.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 14 Kommentare

und frau schnute lachte

„hat ihnen schonmal jemand gesagt, dass sie aussehen wie bruce willis?“, fragte mich frau schnute. „nur mit mehr haaren.“
„eigentlich nicht“, sagte ich. „die meisten leute behaupten, ich sehe aus wie ein frosch.“
ich blickte betrübt zu boden.
„oh, wirklich?“ frau schnute streichelte mir zärtlich über das haupthaar. „das ist aber gar nicht nett.“
„nein, das ist es nicht“, stimmte ich ihr zu und versuchte so zu schauen, wie bruce willis in solch einem moment schauen würde.
„wenn sie aber so schauen, wie jetzt“, meinte frau schnute, „sehen sie einem frosch tatsächlich nicht unähnlich.“
„oh“, sagte ich, und frau schnute lachte.
schließlich fragte ich: „mögen sie eigentlich frösche, frau schnute?“
„fast genauso gerne wie bruce willis“, sagte sie, und ich war beruhigt.

Veröffentlicht unter frau schnute | 16 Kommentare

ein lausiger steinewerfer

marianne und michael waren sehr verliebt ineinander. ein liebespaar, sozusagen. und sie waren vögel. zwei verliebte vögel. blaumeisen, um genau zu sein. aber das spielt im grunde keine rolle. denn es hätten auch zwei mistfinke sein können, die sich da so dolle lieb hatten. oder zwei maulwürfe. obwohl maulwürfe ja gar keine vögel sind und noch nicht einmal fliegen können. zumindest nicht sehr hoch. und auch nur, wenn man sie in die luft wirft. dafür aber können maulwürfe tiefe löcher buddeln, mit ihren kleinen schaufelfüßchen. und tunnel, kilometerlang. sogar durch beton. und stahl. glaube ich. auch wenn sie in der regel nahezu blind sind.
marianne und michael waren nicht blind, auch wenn sie es natürlich hätten sein können. denn blinde vögel gibt es schließlich viele. wie hartmut, den flinken mopser. nur mal so zum beispiel. der war blind wie ein fisch. so sagt man. obwohl fische ja eigentlich augen wie adler haben, die wiederum nur selten schlecht sehen. obwohl sie zweifelsohne vögel sind. wie dem auch sei…
marianne und michael, die zwei blaumeisen, waren also ein liebespaar. und glücklich. verdammt glücklich. glücklich wie siamesische zwergbären, die glücklichsten tiere von der ganzen welt. und sie wollten hochzeit machen. und noch viel mehr. jeden tag. auch an dem tag, an dem barney mit dem hinkebein aus langeweile* einen stein nach den beiden warf und – obwohl barney ein lausiger steinewerfer war – michael volle möhre an seinem kleinen köpfelein traf. der eben noch glücklich verliebte doch nun schwer verletzte vogel flatterte daraufhin noch einige meter durch die lüfte und stürzte dann ab. direkt in ein finstres loch im boden, das kurz zuvor von einem nahezu blinden maulwurf gegraben wurde. marianne stürzte sich ihrem gebliebten hinterher und entging nur ganz knapp der attacke des wütenden maulwurfs, der über den abgestürzten vogel in seinem loch nicht gerade erfreut war und mächtig schimpfte, während michael vor schmerzen und an der klaffenden wunde an seinem schädel starb.
marianne aber war traurig. so traurig, dass sie beschloss, nie wieder zu lieben. und zu fliegen. und so lief sie rastlos durch die gegend, wochenlang und länger, und wurde schließlich von einem papamobil überfahren.
„oh, mist“, sagte der kleine hamster, der hinter dem steuer saß. dann fuhr er auf schnellstem wege nach hause, denn er hatte ein schlechtes gewissen.

________________________________
*das liegt zwischen wolnzach und rohrbach.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 14 Kommentare

mit einem stock in ihm

der schlafende flachriemer ist ein seltsames tier. er lebt im süden von mokunana, sieht einem zertretenen frosch nicht unähnlich, ist aber verteufelt gefährlich. jedenfalls gefährlicher als ein zertretener frosch. nun ja, eigentlich ist der schlafende flachriemer völlig ungefährlich, liegt den lieben langen tag am boden und schläft. bis jemand zufällig vorbeischlendert, den schlafenden flachriemer entdeckt und mit einem stock in ihm rumstochert, weil er ihn für einen zertretenen frosch hält. dann wacht der schlafende flachriemer meist auf und stirbt noch im gleichen moment vor schreck, was natürlich sehr traurig ist.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 20 Kommentare

phodopus sungorus (40)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich frage mich…“
„oha. was fragst du dich denn?“
„ich frage mich, ob ich, wenn ich in meinem papamobil mit 20 sachen über die autobahn bretter, dann der papa bin.“
„du hast ein papamobil?“
„nein. eigentlich nicht.“
„hmm. ich denke, dann erübrigt sich die frage.“

Veröffentlicht unter Phodopus Sungorus | 9 Kommentare

baby bob hingegen glaubt

herr makel sagte gestern zu mir, er wolle es nicht mehr machen. kann ich verstehen. das, was herr makel macht, würde ich auch nicht machen wollen. niemand würde das machen wollen, was herr makel macht. außer vielleicht fräulein bogart. aber die steckt sich ja auch nacktschnecken in die nase. damit sie besser sehen kann. totaler quatsch, sage ich. wenn sie besser sehen will, muss sie sich die nacktschnecken in die ohren stecken. aber frau bogart glaubt einem ja nicht. diese schnepfe. baby bob hingegen glaubt einem alles. aber baby bob ist ja auch ein baby. mit verteufelt großen füßen.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 18 Kommentare

ein ziemlich krasser

einer meiner mitbewohner ist shaolin-mönch. ein ziemlich krasser hund. der öffnet uns jeden morgen mit seinem blanken schädel die frühstückseier. das ist sehr beeindruckend. heute sollte ich ihm spaßeshalber meinen fernseher über den schädel ziehen. und auch das hat er weggesteckt, ohne mit der wimper zu zucken. dieser teufelskerl. leider ist mein fernseher jetzt total im eimer. aber egal. langweilig wird es mir hier bestimmt nicht. schließlich gibt es noch so viele sachen, die ich ihm auf den kopf hauen kann. außerdem ist mein anderer mitbewohner staatlich geprüfter clown. da hat man immer was zu lachen. haha. ha.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 15 Kommentare

mach es gut, barbara

barbara heißt sie, die kleine spinne von vorgestern. ist ’ne ganz liebe. und auch gar nicht giftig. na ja. zumindest nicht tödlich. wenn sie mich beißen würde, meinte barbara, würde ich mich nur ein paar tage lang nicht bewegen können. allerhöchstens unkontrolliert zucken. da habe ich laut gelacht und gesagt, dass ich das lieber nicht austesten möchte.
„i boas de schoa net“, meinte barbara daraufhin in ihrem lustigen bayerisch. und dann lachte auch sie. aber ich weiß nicht, irgendwie klang es doch ziemlich hinterhältig, wie sie so lachte. gar nicht lieb. jedenfalls werde ich sie jetzt besser nicht mehr auf meiner hand krabbeln lassen. oder auf meiner nase. wer weiß, was barbara so mit mir anstellen würde, wenn ich mich nicht mehr bewegen kann.* hmm. und jetzt, wo ich so darüber nachdenke, vielleicht wäre es nicht die schlechteste idee, wenn ich barbara vorsichtshalber… äh, töte. und anschließend die toilette hinunter spüle. sicher ist sicher. und spinnen gibt es hier ja ohnehin haufenweise. fast wie ameisen. und… ah, wenn man vom teufel spricht.
„grias de, grob.“
„seawàs, barbara. ähm… du, barbara?“
„ja?“
„hinter dir, ein dreiköpfiger affe.“
„woas?“
„mach es gut, barbara.“
so, das hätten wir.

____________________________________
*ich weiß ja schließlich, wie frauen so sind, wenn der mann hilflos vor ihnen liegt. und weibliche spinnen sind da sicher auch nicht anders.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 16 Kommentare

am sonntag da

„und du bist am sonntag da?“
„ja, klar.“
„weil ich ja noch keinen schlüssel habe.“
„doch, ich bin da. hendrik ja auch.“
„alles klar. dann bis sonntag.“
„jo, bis sonntag.“

so. nun haben wir sonntag, und keiner meiner werten mitbewohner ist da. nur ich bin da und hocke hier in meinem auto vor verschlossenen türen, fast fünf stunden fahrt hinter mir und schreibe diese zeilen. internet habe ich dank wireless lan. immerhin. mein „gute nacht“-bier, auf das ich mich schon die ganze fahrt über gefreut habe, leider nicht. das ist drinnen, wo ich jetzt auch sehr gerne wäre. vor dem fernseher oder in meinem bett. oder noch besser: auf dem klo. weil so langsam… egal. ich werde mich mal mit der kleinen spinne anfreunden, die schon die ganze zeit hartnäckig versucht, ein netz zwischen meinem kopf und dem rückspiegel zu spannen. und ich werde weiter warten. und gleich, wenn ich endlich reinkomme, werde ich zwei „gute nacht“-biere trinken. oder besser: drei. denn die habe ich mir jetzt wahrlich verdient.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 13 Kommentare

da an deiner stirn

„was ist das da an deiner stirn?“
„das ist ein horn.“
„bist du sicher? könnte auch ein pickel sein.“
„ich bin mir sicher. ich bin ein einhorn.“
„doch nicht etwa… das letzte?“
„ich befürchte es.“
„das ist aber traurig.“
„ich habe auch schon oft geweint.“
„man sagt, die tränen eines einhorns sind gut gegen durchfall.“
„sind sie das?“
„und gegen klumpfüße. meint jedenfalls der alte schmendrick.“
„der glaubt ja auch, ein zauberer zu sein.“
„stimmt auch wieder. lust auf ein bier?“
„was haben wir heute für einen tag?“
„mittwoch.“
„dann ja.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 17 Kommentare

die wurst aus dem glas

als ich in das glas mit wurstwasser fiel, da erst merkte ich, ich war geschrumpft auf daumengröße, noch kleiner als die bockige wurst, die neben mir in ihrem wasser schwamm, doch kein wort sagte. so knabberte ich an ihrer pelle, nagte ein lustiges muster in ihren leib, bis mir von dem ganzen wurstgedünst schlecht und ich schließlich ohnmächtig wurde, im wurstsaft beinahe ertrank. beinahe sage ich, weil mich zwei klobige wurstfinger an meinem kleinen kopf packten und aus dem trüben wasser zogen. doch gerade als ich meinem retter danken wollte, sah ich den topf unter mir, gefüllt mit kochendem wasser. und ich schrie: „oh nein, nein. ich bin doch keine… wurst“, doch hörte man mein rufen nicht, warf mich in das blubbernde wasser, das sehr heiß war. ich platzte sofort auf und pellte mich…
„so endet das leben einer jeden wurst“, hörte ich noch eine stimme sagen. und ich glaube, es war die wurst aus dem glas. vielleicht aber war es auch gott, der zu mir sprach.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 8 Kommentare

phodopus sungorus (39)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich lerne bayerisch.“
„tatsächlich? sag mal was.“
„schbozl, bring ma doch biddä a mass mid und a boà wiena mit semft.“
„ui, nicht schlecht. und was heißt das?“
„ich habe keinen blassen schimmer.“

Veröffentlicht unter Phodopus Sungorus | 15 Kommentare

einen filzhut tragen

sehr geehrte leserschaft,

aufgrund neuer beruflicher herausforderungen werde ich an diesem wochenende meine heimat, das wunderschöne rheinland, verlassen und hinunter in das ferne bayernlande ziehen, wo die kühe riesige glocken um den hals und die menschen lustige filzhüte auf dem kopfe tragen. zumindest für eine gewisse zeit werde dann auch ich einen filzhut tragen, mir morgens semmel statt brötchen kaufen und abends weizenbier statt kölsch trinken. ob ich dann auch weiterhin die zeit finden werde, „tod eines zu mittag speisenden“ weiter zu führen, kann ich leider noch nicht sagen. das werden die nächsten tage und wochen zeigen. aber vielleicht hilft es ja, wenn sie alle zusammen die daumen drücken…

so, und bevor ich mich jetzt verabschiede, möchte ich die jungen frauen unter ihnen noch vor einem etwa fünfzigjährigen, besoffenen perversling warnen, der nachts mit seiner karre durch die gegend fährt und junges, weibliches gemüse auffordert, in seinen wagen zu hüpfen. geben sie obacht, meine damen, und: „don’t hassel the hoff„.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 28 Kommentare

das gemeingefährliche schnabeltier (2)

seit zwei stunden befindet sich wildjäger und rosenzüchter bill grizzly am örtlichen baggersee, um das gemeingefährliche schnabeltier zur strecke zu bringen. mit ihm sprach ich heute morgen:

„bill, haben sie es schonmal mit einem schnabeltier zu tun gehabt?“
„ja, drüben in mexico. da werden die schnabeltiere bis zu sieben meter groß und haben giftzähne.“
„giftzähne? das glaube ich nicht.“
„einer dieser teufel hat mich mehrmals gebissen, als ich ihn fangen wollte. mein arm wäre beinahe abgefault.“
„oh.“
„mein fuß ist abgefault.“
„ähm… ja, ich sehe es. aber hans-peter dürfte ihnen doch sicherlich keine großen probleme bereiten? der ist nicht mal einen meter groß und hat auch keine giftzähne.“
„ah, hans-peter ist was besonderes. er ist zwar nicht sehr groß, aber sehr intelligent. ich möchte mal sagen, er ist intelligenter als ich.“
„tatsächlich?“
„viel intelligenter. aber bill hat seinen ben dabei, und ben wird mit dem knaben schon fertig.“
„ben ist ihr…?“
„mein maschinengewehr. big ben hat schon viele tiere getötet. auch kamele.“
„dann… ja, kann ja im grunde nichts mehr schiefgehen.“
„yeah.“
„viel erfolg bei der jagd.“
„in drei stunden wird es keinen hans-peter mehr geben“, waren seine letzten worte, bevor bill grizzly mit seinem kampfboot hinaus auf den see schipperte und seitdem dort auf der lauer liegt. mittlerweile wurde das naherholungsgebiet rund um den see abgesperrt. die jagd aber geht weiter.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 12 Kommentare

das gemeingefährliche schnabeltier (1)

als der stadtbekannte und ständig nach fusel riechende tagedieb walter wommel vor gut einer woche behauptete, er habe ein fürchterliches ungeheuer mit einem riesigem schnabel und klitzekleinen füßen nahe des örtlichen baggersees gesehen, wurde er nur ausgelacht, mit faulen zuckerrüben beworfen und dabei zum teil böse verletzt. zu unrecht, wie sich nun herausstellte. denn seit ein paar tagen ist bekannt, dass ein ausgewachsenes schnabeltier die gegend rund um das baggerloch unsicher macht.

„es war klein und niedlich, als wir es gekauft haben“, erzählte mir frau unterberg heute morgen. „wuchs dann aber schnell heran und wurde hässlich. hässlich wie die nacht. wie… wie dieser eine schlagersänger, dieser…“
„jürgen drews?“
„ja, richtig. wie jürgen drews. da wollten wir es nicht mehr.“
„verständlich.“
„hans-peter, so haben wir es genannt, begann auch ständig mit seinem schnabel nach allem zu schnappen, was sich bewegte. und nach allem, was rot war oder auch nur entfernt nach linsensuppe roch. und nach mir. da haben wir versucht, hans-peter im klo runterzuspülen. wie damals unseren dackel, der ständig diese schrecklichen blähungen hatte. aber hans-peter war schon zu groß, und wir hatten mühe, ihn wieder aus der kloschüssel zu bekommen. weil er ja auch immerzu um sich geschnappt hat, verstehen sie?“
„ähm, ja.“
„schließlich sind wir mit hans-peter zum baggerloch gefahren und wollten ihm mit einer schaufel den schädel zertrümmern, ihn in einen sack mit steinen stecken und im see versenken. aber schnabeltiere riechen die gefahr auf hundert meter. und können sehr flink sein. er sprang ins wasser und tauchte nicht mehr auf.“
bis letzte woche, als hans-peter den ahnungslosen walter wommel fürchterlich erschreckte und die faulen zuckerrüben dem armen walter beinahe den rest gaben.

nur kurze zeit nach bekanntwerden dieser unglaublichen geschichte bildete sich die bürgerinitiative „rettet unser baggerloch – tötet hans-peter“. es wurden zahlreiche giftköder ausgelegt, denen bisher allerdings nur drei hunde, sieben katzen, ein elefant und zwei kinder zum opfer fielen. doch die jagd geht weiter. bärenfallen wurden rund um den see platziert, in der hoffnung, das gemeingefährliche schnabeltier zu vernichten…

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 12 Kommentare

es blutet nicht

heute morgen sind mir drei fußnägel ausgefallen. ein sicheres zeichen dafür, dass ich langsam alt werde. ich habe mal gelesen, dass ein mann bis zu seinem fünfunddreißigsten lebensjahr alle seine fußnägel verliert. das ist zwar nicht sehr schön, aber ich habe mich eh schon immer gefragt, wozu diese nägel an den zehen überhaupt gut sein sollen. ich meine, die erfüllen ja so ziemlich gar keinen zweck. im gegenteil. im grunde sind fußnägel ziemlich lästig. alle drei bis vier monate müssen sie geschnitten, fast jeden zweiten tag lackiert werden. daher habe ich mir überlegt, mir die restlichen neunzehn fußnägel* zu ziehen, bevor sie mir von alleine ausfallen. mit einer beißzange müsste das eigentlich prima gehen. ich hoffe nur, es blutet nicht so dolle.

____________________________________

*nein, ich habe mich nicht verrechnet. ich habe elf zehen. pro fuß.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 19 Kommentare

the fishmaster

als kind habe ich bei englischen songs selten verstanden, was da gesungen wurde. eigentlich habe ich nie verstanden, was gesungen wurde, da ich damals noch kein englisch konnte. heute – mein englisch ist mittlerweile ganz ordentlich – passiert es allerdings auch noch ab und an, dass ich einen vom originaltext abweichenden text verstehe. jedoch scheine ich nicht der einzige zu sein, der probleme mit dem gehörten text hat, wie dieses kleine filmchen zeigt.

in wirklichkeit wird übrigens folgender text gesungen:
master. apprentice. heartborne, 7th seeker. warrior. disciple. in me the wishmaster.
was allerdings auch nicht mehr sinn ergibt als:
hamster. a dentist. hard porn. steven seagal. warrior. this rifle in me. the fishmaster.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 17 Kommentare

als seien sie gar keine menschen

menschen, die so tun, als seien sie gar keine menschen, sondern bewegungsunfähige statuen, und die einen dann fürchterlich erschrecken, wenn man zwanzig minuten lang nur wenige zentimeter vor ihnen steht und sie beobachtet, um herauszufinden, ob sie nun tatsächlich statuen sind oder doch menschen, sind doof.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 19 Kommentare

bart der bartlose

wie immer donnerstags, um kurz nach zehn, herrschte in der hüpfburg für erdmännchen reges treiben. eines dieser phänomene, die sich niemand erklären konnte. nicht einmal könig flomobil, der in diesem moment seine vermalledeite krone verfluchte, weil sie ihm schon wieder über seinen selbst für ein erdmännchen ziemlich kleinen kopf gerutscht war, nun auf seinen schultern ruhte und ihm die sicht auf den fremden versperrte, der vor seinem thron kniete.
„mein name ist bart, doch habe ich keinen“, sagte der fremde. er hatte tatsächlich keinen bart. „dafür aber habe ich eine nachricht.“
„für wen?“
„für den könig.“
„das bin ich“, sagte flomobil und schob sich seine krone zurück auf den kopf. „das erkennt man an dieser verfl… an der krone.“
„kann es sein, dass die krone ein wenig zu… groß ist?“ der fremde ohne bart überlegte kurz. „oder ist des königs kopf einfach nur zu klein?“
„mein könig“, flüsterte raspelauge mit der krebslunge in des königs ohr und hustete. „ich glaube, der fremde hat sich gerade über des königs kleinen kopf lustig gemacht.“
„über meinen kleinen… hmm, ja“, sagte könig flomobil. „das glaube ich auch.“
„was hat er gesagt?“, wollte bart der bartlose wissen.
„wir sollten ihn in den kerker werfen, mein könig“, flüsterte raspelauge. „niemand darf ungestraft den könig beleidigen.“
„ich dulde keine beleidigungen“, sagte der könig laut, und bart schaute überrascht.
„aber… ich…“
„in den kerker mit ihm“, schlug raspelauge vor.
„in den kerker mit ihm“, befahl flomobil.
„ja, mein könig“, hustete raspelauge und zog an einem geheimen hebel hinter des königs thron. eine falltür unter barts füßen öffnete sich schneller, als dieser „aber ich habe doch eine nachricht für den kö…“ sagen konnte. dann rutschte bart einen langen schacht hinunter.
„ich sollte meine krone kleiner machen lassen“, überlegte flomobil und raspelauge hustete zustimmend, während bart einige hundert meter tiefer auf einem berg abgenagter erdmännchen-knochen landete und keuchte.
„uiuiui. gute landung, junger freund“, sagte das überaus alte erdmännchen, das neben dem knochenhaufen stand, und das sie einst rolf den berserker nannten. „wirklich eine gute landung.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 10 Kommentare

geld verdienen kann man damit

„wie lange machst du das eigentlich schon?“
„och, zwei jahre bestimmt schon.“
„cool. musst mir bei gelegenheit mal zeigen, wie das so geht.“
„klar. ist aber auch nicht schwer.“
„hmm, meinst du?“
„sicher. das hat man schnell drauf.“
„aber geld verdienen kann man damit nicht, oder?“
„wenn du gut bist, schon.“
„und du bist gut?“
„hey mann, ich bin der beste.“
„was unterscheidet eigentlich einen guten exhibitionisten von einem schlechten?“
„die guten bekommen applaus und ein paar euro zugesteckt. die schlechten eine anzeige.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 25 Kommentare

die unglaubwürdigen abenteuer des raumschiffs ux-4 (15)

logbuch des commanders – sternzeit 180806

larney hat es leider nicht geschafft, unseren ungebetenen gast mit der plasma-bombe in die luft zu sprengen. er hatte mehrmals versucht, die bombe heimlich an kjuhs hinterkopf zu befestigen, aber der omnipotente fremde hat sich jedes mal im letzten moment umgedreht und larney freundlich angelächelt, bis dieser schließlich entnervt aufgegeben hat. seitdem hockt larney in seiner kabine und tüftelt an einem neuen plan, wie er diesen seltsamen kjuh doch noch eliminieren kann.

kjuh hat mir eben mitgeteilt, dass er zwar weiß, wo wir uns befinden, er es uns aber nicht sagen möchte. vermutlich, weil ich über seine omnipotenz gelacht habe. stattdessen hat er uns die koordinaten eines planeten gegeben, dessen namen ich noch nie zuvor gehört habe, und auf dem anscheinend ein gewisser glombsch der tausendstinker lebt. kjuh hat für glombsch ein geschenk, das er ihm aber aus gründen, die er mir nicht sagen wollte, nicht selbst übergeben kann oder möchte. daher sollen wir nun das geschenk für ihn überbringen. im gegenzug will kjuh uns dann sagen, wie wir nach blenedun-blir kommen. da ich befürchte, dass dies unsere einzige chance sein wird, auf den richtigen kurs zu gelangen, werden wir glombsch den tausendstinker aufsuchen und ihm das geschenk überbringen. auch wenn ich kein gutes gefühl bei der sache habe. glombsch der tausendstinker. hmm. irgendwas ist da faul. das stinkt doch bis zum himmel. aber irgendwie scheint das hier auch niemanden wirklich zu interessieren. seit der omogone, gu-pi und moloko herausgefunden haben, dass man mit gedünsteten biberfliegen-hoden prima fang-den-hoden spielen kann, interessieren sie sich ohnehin für nichts anderes mehr.

mein name ist commander b. burl. ich bin nur etwa einen halben meter groß, eine art superheld und werde gleich mal gucken, ob fang-den-hoden tatsächlich so viel spaß macht. ich habe eine riesige commander-mütze auf dem kopf und hier die kontrolle.

meistens.

Veröffentlicht unter raumschiff ux-4 | 7 Kommentare

doch immer mitgesungen

„harharhar“, lachte das abenteuer, während der saft ihnen die kraft gab und sie hier und dort und überall hüpften, jedoch nie für mich da waren, wenn ich sie brauchte. sie haben nie für mich fröhlich und frech gekämpft. obwohl ich doch immer mitgesungen habe. „mutig und freundlich, so tapfer und gläubig“, dass ich nicht lache. elendige gummibärenbande.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 19 Kommentare

diese tschingderassa-rasseln

ich höre diese tschingderassa-rasseln, und meine füße fangen an zu tanzen. und wie sie tanzen, schnell und wild tragen sie mich durch die straßen. die leute klatschen, jubeln. „fabelhaft“, rufen sie, und vermutlich haben sie recht. ich war schon immer ein toller tänzer.
doch was ist das? ein loch, wo eben noch keins war. ich tanze hinein und falle tief. von oben höre ich die massen lachen. gröhlen. eine falle, denke ich, während ein gusseisener deckel über das loch geschoben wird.
„die menschen mögen keine tänzer“, sagt eine stimme neben mir. „wir machen ihnen angst.“
„das… das ist nicht wahr.“
„doch. das ist die wahrheit“, sagt die stimme, und ich fange an zu weinen.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 16 Kommentare