die unglaubwürdigen abenteuer des raumschiffs ux-4 (2)

logbuch des commanders – sternzeit 030406

gu-pi geht es heute etwas besser. er kann sich zwar immer noch nicht bewegen, aber wenigstens schwitzt er nicht mehr so stark wie in den letzten tagen. in seiner kabine riecht es allerdings mittlerweile recht eigentümlich. noch eigentümlicher als sonst. ich werde moloko bescheid sagen, dass er sich darum kümmert. vielleicht wird sich gu-pi auch schneller von der biberfliegen-hoden-vergiftung erholen, wenn er nicht mehr in dieser pfütze aus schweiß liegen muss.

moloko gibt sich sichtlich mühe, uns wieder auf kurs zu bringen. er hockt die ganze zeit vor dem bordcomputer der ux-4 und versucht, unsere position manuell zu bestimmen. die ständig ertönenden und überaus schrillen pieptöne deuten allerdings darauf hin, dass seine versuche nicht von erfolg gekrönt sind. oder dass er schiffe versenken spielt. ich werde das gleich mal überprüfen. es ist jedenfalls nicht sehr wahrscheinlich, dass wir blenedun-blir in absehbarer zeit erreichen werden. dabei sah es zwischenzeitlich ziemlich gut aus.

ein kleiner frachter kreuzte zufällig unseren weg, und der freundliche omogone am steuerknüppel des anderen raumschiffs wollte uns sogar bis nach bogal-bogal begleiten. von dort aus wäre es dann nicht mehr weit bis nach blenedun-blir gewesen. selbst moloko hätte da nicht viel falsch machen können. allerdings hat larney völlig unbemerkt die photonen-kanone repariert. jedenfalls wurde der frachter sehr effektvoll mit nur einigen wenigen photonen-strahlen in ziemlich viele einzelteile zerlegt, als der omogone uns gerade ins schlepptau nehmen wollte. wenigstens konnte sich dieser noch mit dem schleudersitz in den weltraum katapultieren. er sitzt gerade neben mir und schaut mich böse an. er ist anscheinend ziemlich stinkig. kann ich verstehen. wenn er irgendwann nicht mehr sauer auf uns sein sollte, wird er uns vielleicht sagen, wo wir uns befinden. es sieht allerdings nicht so aus, als ob dies bald geschehen würde.

larney wollte sich nur widerwillig bei dem omogonen entschuldigen. er ist immer noch der festen überzeugung, dass der fremde ein weltraumpirat ist und es nur auf die ux-4 abgesehen hat. ich werde ihn nur schwer vom gegenteil überzeugen können.

mein name ist commander b. burl. ich bin nur etwa einen halben meter groß, ein haudegen, und werde gleich noch mal versuchen, den omogonen zu besänftigen. ich habe eine riesige commander-mütze auf dem kopf und hier die kontrolle.

meistens.

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sie hätten stolpern können, frau schnute

„heute morgen hat mich ein kleiner junge angesprochen“, sagte frau schnute.
„oh. mich nicht“, sagte ich.
„der junge war nicht älter als sechs. vielleicht sieben. er hat mich auf meinen offenen schuh aufmerksam gemacht.“
„das war sehr nett von dem jungen“, sagte ich. „sie hätten stolpern können, frau schnute.“
„nun ja. das merkwürdige an der sache war, dass mein schuh gar nicht auf war.“
„oh“, meinte ich.
„und auch nicht aufgehen konnte. sehen sie, ich trage stiefel. mit reißverschluss.“
frau schnute hob ihren rock ein stück nach oben und zeigte mir ihre stiefel. sie waren schwarz.
„stiefel mit reißverschluss“, sagte ich. „aber warum hat der junge dann gesagt, dass ihr schuh auf ist?“
„ich habe keine ahnung“, sagte frau schnute. sie schüttelte ihren kopf und hob die schultern leicht an. „er sagte noch ‚april, april‘, lachte und lief dann weg.“
„seltsam“, meinte ich.
„allerdings“, sagte frau schnute.

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mein proktologe … wartet

„he du, bleib steh’n.“
„wer, ich?“
„ich weiß, wohin du gehst.“
„kennen wir uns?“
„du brauchst nicht so zu tun, als ob du nicht verstehst.“
„um ehrlich zu sein, stehe ich grad tatsächlich auf dem schlauch.“
„du bist auf dem weg zu ihr.“
„nun ja. eigentlich bin ich auf dem weg zu meinem proktologen. ich habe da so ein kleines problem mit meinem … ist ja auch egal.“
„sie gehörte mal zu mir.“
„ich befürchte beinahe, wir reden aneinander vorbei.“
„gestern hab‘ ich sie erkannt.“
„adlerauge sei wachsam.“
„sie ging mit dir hand in hand.“
„kann gar nicht sein. gestern habe ich den ganzen tag mit fürchterlichen schmerzen im bett gelegen.“
„für mich hat sie heut‘ keine zeit mehr, es ist schluss.“
„das … ist natürlich bitter.“
„gib ihr zum abschied von mir einen letzten kuss.“
„uh, sie werden doch jetzt nicht anfangen zu weinen!?“
„dass ich geweint hab‘, sag ihr nicht.“
„äh, nein. natürlich nicht.“
„auch nicht das mein herz zerbricht.“
„auch das werde ich … ihr nicht sagen.“
„sag nicht, dass ich’s nicht ertrag.“
„ich … ähm, ja. muss jetzt aber wirklich weiter.“
„sag ihr nur, dass ich sie mag.“
„mein proktologe … wartet.“

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fragmentgeschichte – teil 1

holger, das chinchilla mit den schiefen zähnen, hatte einen freund. dieser freund war kein chinchilla, sondern ein außerirdischer vom planeten alka-alka. eines tages sagte dieser außerirdische zu holger:
„krsch-nk’laglag“, und holger meinte:
„na klar, warum nicht. fliegen wir nach alka-alka.“
und so flogen holger und sein außerirdischer freund nach alka-alka.
holger war sehr beeindruckt.
nach einer woche flogen die beiden freunde wieder zurück zur erde. der außerirdische verabschiedete sich von holger, dann düste er in seinem raumschiff davon.
er war gerade weg, da hörte holger plötzlich ein seltsames geräusch.
es machte ploink. und dann plinkplink. und noch einmal ploink.
holger drehte sich um und erschreckte sich gar fürchterlich.
„ich … nein“, sagte holger. er machte einen schritt zurück, doch es war bereits zu spät.
holger explodierte mit einem lauten knall.

***

zur gleichen zeit in einer anderen stadt … klingelte ein telefon.
herr schlauber, dem das telefon gehörte, wachte auf und kratzte sich mit einer hand träge unter dem linken arm. anschließend rieb sich herr schlauber mit der gleichen hand die nase. und bereute es sofort.
das telefon klingelte noch immer, und herr schlauber grummelte etwas, das nicht einmal er selbst verstand. dann nahm er den hörer ab.
„schlauber“, sagte herr schlauber.
„herr schlauber“, sagte jemand mit einer verteufelt hohen stimme.
„wer ist da?“
„mein name ist brutus.“ der fremde hörte sich an, als hätte er eben noch an einem mit helium gefüllten luftballon gesaugt. „doktor brutus.“
„sagen sie, doktor brutus. haben sie zufällig helium inhaliert?“
„ich … äh“, sagte doktor brutus. „nein.“
„ich dachte ja nur“, sagte herr schlauber.
doktor brutus schwieg.
„was wollen sie von mir“, wollte herr schlauber wissen, und doktor brutus sagte:
„sehen sie aus dem fenster.“
herr schlauber stand auf und ging zum fenster. dabei hielt er sich mit einer hand seine schlafanzughose fest, deren gummibund schon lange völlig ausgeleiert war.
herr schlauber sah nach draußen.
„sehen sie die zehn-cent münze, direkt neben dem gullideckel?“
herr schlauber kniff die augen zusammen.
„ja“, sagte er. „ich sehe sie.“
„sie haben gute augen, herr schlauber.“ der fremde kicherte. „verdammt gute augen.“
„wollen sie mich verarschen?“ herr schlauber wurde stinkig. „ich lege jetzt auf.“
„das, herr schlauber, sollten sie nicht tun“, sagte doktor brutus. dieses mal kicherte er nicht. „kommen sie morgen um 15 uhr in das café honolulu.“
„nennen sie mir nur einen grund, wieso ich das tun sollte.“
„sagt ihnen der name …“, doktor brutus machte eine pause. „… glorfindel etwas?“
„ist das nicht ein charakter aus ‚herr der ringe‘?“
„ähm, ja. ich meinte … sagt ihnen der name gloria findel etwas?“
herr schlauber schluckte.
„gloria …“ findel. wie lange hatte er diesen namen schon nicht mehr gehört? „ich … werde da sein.“
herr schlauber legte den hörer auf die gabel und blickte ins leere. in gedanken verloren ließ er seine hose los. sie rutschte nach unten.

(fortsetzung folgt)

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mensch, banjo bob

banjo bob, der crazy wetterfrosch, zwinkerte mir auf seine unnachahmliche weise verschmitzt zu und kletterte auf seiner kleinen holzleiter gleich drei stufen nach oben, während es draußen anfing heftigst zu stürmen und der regen überhaupt gar keine anzeichen machte, endlich weiter zu ziehen.

„mensch, banjo bob“, sagte ich. „du bist ganz schön crazy.“

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lache… und die welt lacht

oh dae-su: „lache… und die welt lacht mit dir. weine… und du weinst allein.“

(aus: old boy)

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die unglaubwürdigen abenteuer des raumschiffs ux-4 (1)

logbuch des commanders – sternzeit 230306

es ist nun schon drei tage her, seit wir von inux v aufgebrochen sind, um auf blenedun-blir einige reparaturen am navigationscomputer der ux-4 vornehmen zu lassen.

ich habe ein schlechtes gefühl.

wir hätten blenedun-blir schon vor zwei tagen erreichen müssen.

vielleicht war es nicht die beste idee gewesen, moloko mit der steuerung des schiffes zu betrauen. mit sicherheit war es das nicht. aber gu-pi, unser eigentlicher pilot, ist immer noch außer gefecht gesetzt. er musste ja unbedingt diesen gedünsteten biberfliegen-hoden essen, den er von dem seltsamen hoden-händler auf inux v gekauft hatte. seitdem wir aufgebrochen sind kann er sich nun schon nicht mehr bewegen, ist nur am schwitzen und brumselt merkwürdiges zeug in seiner eigenartigen sprache vor sich hin. gut, dass ich nicht auch noch von dem hoden gegessen habe. eklige dinger. die können wirklich nur einem teniku schmecken.

moloko hatte mich auf knien angefleht, endlich mal etwas sinnvolleres zu machen, als ständig nur an der beam-maschine zu stehen und darauf zu warten, dass einer von uns irgendwo hin gebeamt werden möchte. jetzt haben wir den salat. weiß der geier, wo wir uns gerade befinden. moloko weiß es jedenfalls nicht.

larney weiß es auch nicht. aber der sitzt ja ohnehin die meiste zeit nur an der riesigen photonen-kanone der ux-4. als ob irgendwelche weltraumpiraten scharf darauf wären, mein olles schiff zu kapern. aber so lange er nicht wieder harmlose satelliten atomatisiert, soll es mir recht sein. mittlerweile hat er sich auch wieder ganz gut im griff. als vor kurzem sein lieblings-dongle doo gestorben ist, war er ein wenig – sagen wir – unausgeglichen. jetzt geht es wieder. außerdem ist die kanone eh kaputt.

ich werde jetzt mal schauen, ob moloko es vielleicht doch geschafft hat, unsere position zu bestimmen. ich kann es mir nicht vorstellen.

mein name ist commander b. burl. ich bin nur etwa einen halben meter groß, ein teufelskerl und gerade nicht sonderlich gut drauf. ich habe eine riesige commander-mütze auf dem kopf und hier die kontrolle.

meistens.

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phodopus sungorus (28)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich seziere mich.“
„ziemlich eklig. wieso machst du das?“
„weil ich wissen möchte, woran ich gestorben bin.“
„du bist nicht tot.“
„nein?“
„nein.“
„oh. wenn du mir dann vielleicht eine nadel und ein wenig zwirn bringen könntest!?“

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DER FROSCH vs. COW-BOY

herr rasen lag gerade in seiner badewanne und spielte mit einem ding aus gummi, als kosmische strahlen nur um haaresbreite herrn rasen, die wanne und seine kleine wohnung verfehlten. stattdessen trafen die strahlen aus dem all einen wenig niedlichen frosch, der auf einem stein hockend geduldig darauf wartete, dass sein mittagessen vorbeiflog. die kosmischen strahlen durchdrangen den frosch und veränderten etwas in ihm, ohne dass es der frosch bemerkte. er wartete weiter auf sein essen.

herr rasen hatte inzwischen sein bad beendet und war nun wieder einigermaßen sauber. er beschloss, frau petri von nebenan einen kleinen besuch abzustatten. frau petri hatte schiefe zähne, mit eiter gefüllte pickel am po und einen mann, was herrn rasen allerdings nicht weiter störte. er schaute nur selten auf ihre zähne, den po hatte er nur ein einziges mal angefasst, und frau petris mann war eh ständig auf tour. nur etwa zweitausend freundschaftsbändchen, die bestialisch müffelnd auf einem kleinen tisch neben dem bett lagen, erinnerten an ihn.

herr rasen klopfte an die tür.
herr rasen klopfte ein zweites mal an die tür. frau petri öffnete nicht. sie war anscheinend nicht zu hause.
„dann werde ich eine runde spazieren gehen, es ist ja schönes wetter“, dachte herr rasen.
herr rasen trat in die sonne und beinahe auf den frosch, der kurz zuvor von den kosmischen strahlen aus dem all durchdrungen wurde. der frosch hatte immer noch keinen blassen schimmer, was mit ihm passiert war, fühlte sich aber irgendwie unwohl.
„uh, du kleiner frosch“, sagte herr rasen und bückte sich zu dem frosch hinunter. „beinahe wäre ich auf dich getreten. heute scheint dein glückstag zu sein.“
der frosch musterte den finger, der sich ihm langsam näherte und überaus schmackhaft aussah. dann biss der frosch zu.
„aua“, schrieh herr rasen und schüttelte seine hand. der frosch aber ließ nicht locker. erst als herr rasen seinen finger und den frosch etwa zwölfmal gegen den harten asphalt schlug, öffnete der frosch sein kleines maul, fiel auf den boden und blieb dort benommen liegen. herr rasen sprang mit beiden füßen auf ihn drauf.
„verdammter frosch“, sagte herr rasen. ein stück frosch klebte unter seinem schuh.

der biss des frosches blieb nicht ohne folgen. herr rasen begann sich zu verändern.
nur wenige tage nach der froschattacke traten herrn rasen die augen aus den höhlen und blieben dort. seine backen begannen sich aufzublähen, was herrn rasen ziemlich komisch aussehen ließ. jedoch konnte er nicht über sein spiegelbild lachen. dafür entdeckte er seine vorliebe für insekten, schlief nur noch in einer hockenden stellung und bewegte sich meist hüpfend durch die gegend. das jedoch fanden die nachbarn recht sonderbar und wollten von da an nichts mehr mit herrn rasen zu tun haben. auch frau petri begann ihn zu meiden, denn sie mochte keine hüpfenden männer mit glubschaugen. schon gar nicht in ihrem bett. das machte herrn rasen natürlich sehr traurig. er hüpfte nur noch selten aus seiner wohnung, weinte aber oft, was sich nicht selten wie jammervolles quaken anhörte.

nach drei monaten beschloss herr rasen schließlich, seinem leben wieder einen sinn zu geben. er beschloss, seine neuen fähigkeiten zum wohle der menschheit einzusetzen.
herr rasen hüpfte mittlerweile höher als siebzehn stabhochspringer zusammen. seine dreißig meter lange zunge konnte er unglaublich schnell hervorschnellen lassen, und so selbst einen ausgewachsenen büffel mit einem gezielten zungenschnalzer gegen die stirn töten. jetzt brauchte er nur noch einen coolen namen, wie ihn alle superhelden haben. und natürlich auch ein superheldenkostüm, am besten aus hartplastik, dachte sich herr rasen. vor allem aber einen coolen namen. und so nannte sich herr rasen … DER FROSCH.

***

der COW-BOY lachte stöhnend.
dann stöhnte der COW-BOY lachend. vor ihm kniete eine frau und saugte an seinem riesigen euter. sie weinte. sie wollte das nicht. der COW-BOY zwang sie dazu, ihn zu melken. er lachte noch ein wenig lauter, und plötzlich traf ihn etwas ziemlich hartes direkt zwischen den hörnern. der COW-BOY taumelte benommen zurück, während die frau hustete und milch spuckte.
„was …. wer?“
„DER FROSCH“, sagte DER FROSCH, und der COW-BOY sah etwas grünes elegant durch die dunkelheit hüpfen.
„der … frosch!?“ der COW-BOY fing wieder an zu lachen (stöhnte dieses mal aber nicht) und schoss etwa ein dutzend magere schnitzel ab. sie verfehlten DEN FROSCH, der kurz darauf geschickt und nahezu lautlos hinter dem COW-BOY landete.
der COW-BOY drehte sich um, und zwei riesige froschfüße aus hartplastik trafen ihn mitten im gesicht. schwerfällig kippte der euter-mann um und blieb im staub liegen.
„du wirst nie wieder eine frau zwingen, dich zu melken. du widerlicher … kuh-kerl“, quakte DER FROSCH und stieß seine zunge volle möhre in den euter des COW-BOYs.
„das“, jammerte dieser. „war nicht … fair.“
dann schaltete die zunge DES FROSCHES dem COW-BOY das licht aus.
„kommen sie“, quakte DER FROSCH und reichte der milchverschmierten frau eine grünbehandschuhte hand. „ich bringe sie weg von hier. in sicherheit.“

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frau schnute. sie stehen im verdacht

„frau schnute“, sagte ich. „ist es wahr, dass sie in den wettskandal verwickelt sind?“
„ich soll in den wettskandal verwickelt sein?!“
frau schnute machte große augen.
„ja, frau schnute. sie stehen im verdacht, für einen zweistelligen betrag bundesligaspiele manipuliert zu haben.“
„dazu möchte ich nur sagen, dass ich gar kein fußball spiele“, sagte frau schnute. „ich schwinge lieber das tanzbein.“
„ich auch“, sagte ich. „ich auch.“

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meine oma (7/8)

das grelle licht der lampe über mir blendete mich.
„so. und nun bitte den mund weit aufmachen“, sagte der zahnarzt und beugte sich über mich.
ich verkrampfte und sagte:
„meine oma hat ein waschbecken mit sprungbrett.“
dann lächelte ich nervös, während mir eine schweißperle die schläfe hinunter lief.
„mit sprungbrett. mit sprungbrett“, wiederholte ich.
„ähm, ja. das ist eine … gute sache“, meinte der arzt. „und jetzt machen sie bitte den mund weit auf und sagen ‚a‘.“
ich zuckte zusammen, als ich das zangenähnliche ding in seiner hand erblickte.
„ein fauler zahn wartet darauf, gezogen zu werden“, hörte ich den arzt lachen, während sich von links eine junge zahnarzthelferin näherte. in ihren kleinen händen hielt sie einen schlauch, aus dem ein saugendes geräusch kam.
„meine oma … hat … ein waschbecken mit … sprungbrett“, stotterte ich, den blick auf die zange gerichtet.
dann riss ich mir das schlabberpapier, das man mir um den hals gelegt hatte, ab. ich sprang auf, und die zahnarzthelferin machte einen schritt zurück. sie hätte beinahe den saugeschlauch fallengelassen.
der arzt versuchte noch mich festzuhalten, doch ich täuschte links an und lief rechts an ihm vorbei.
„meine oma ist ’ne ganz patente frau“, rief ich und stürmte aus der praxis, den schmerzenden zahn und den geschmack von eiter in meinem mund ignorierend.

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im mitternächtlichen privatfernsehen

die schweinsgesichtige kartenlegerin im mitternächtlichen privatfernsehen behauptete doch glatt, sie sei medium. dabei schien sie mir schon voll durch zu sein.

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der blonde hase auf dem bauch

„dicke ham’s so schrecklich schwer mit frauen“, erklang es aus dem radio. „denn dicke sind nicht angesagt.“
herr bonjour schmunzelte nur und tätschelte den kopf der nackten, blonden frau, die aussah wie ein bekanntes fotomodel. sie lag auf herrn bonjours monströsen riesenbauch und kraulte seine behaarte brust, während eine zweite frau mit dunklen haaren und riesigen tröten gerade dabei war, seine mächtigen füße ordentlich durchzukneten.
„drum müssen dicke auch karriere machen. mit kohle ist man auch als dicker gefragt“, sang marius, und herr bonjour lachte laut, denn er hatte kein geld. sein massiger körper fing an zu beben.
dann bebte das ganze haus.
der blonde hase auf dem bauch bekam angst, wollte eiligst von herrn bonjour runter, doch glitt aus versehen in den riesigen bauchnabel des fetten mannes. es machte „flupsch“, und die schöne frau war verschwunden.
„ups“, sagte herr bonjour, und die andere frau – sie hatte längst mit ihrer fußmassage aufgehört – fing an zu kreischen.
herr bonjour lachte noch lauter, rülpste aus versehen doch ohne scham.
„na du fette sau“, sagte marius im radio, und wie auf kommando explodierte herr bonjour mit einem gewaltigen knall.

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sie wollte ohne

als ich in die sechste klasse ging, da wurden wir von unserer klassenlehrerin über den gv und seine folgen aufgeklärt. sie hatte dazu ein kondom mit in den unterricht gebracht und stülpte dieses sehr anschaulich über eine cola-dose, die nichts böses ahnend vor mir auf dem mit pentagrammen, blümchen und diversen bandnamen beschmierten tisch stand. meine lehrerin erzählte etwas, blickte recht ernst dabei, und wäre ich ein etwas aufmerksamerer schüler und nicht ganz so beeindruckt von dem gummidingens über meiner dose gewesen, dann hätte ich auch mitbekommen, was.

vorgestern wollte ich das erste mal mit einer frau schlafen. ich erinnerte mich dunkel an den aufklärungsunterricht in der schule und das kondom über der cola-dose. daher kaufte ich extra für meinen ersten gv eine dose cola sowie ein verhüterli und zog dieses dann über die dose, die ich anschließend auf den kleinen tisch neben meinem bett stellte. denn ich wollte ja nicht, dass die junge dame neben mir schwanger und/oder ich krank werde. das allerdings fand die frau – sie hatte wundervolle hupen in mittelgroß – anscheinend sehr lustig. sie zog sich lachend an, schüttelte dabei ihren bezaubernden kopf und ließ mich mit einem fragenden blick zurück.
ich denke, sie wollte ohne.

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phodopus sungorus (27)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich wünsche mir den frühling herbei.“
„ach ja, der frühling.“
„wenn du es dir auch wünschst, geht der wunsch sicher in erfüllung.“
„da könnte was dran sein.“
„dann rufe es laut heraus: es soll frühling werden. “
„es soll frühling werden.“
„lauter.“
„ES SOLL FRÜHLING WERDEN!“
„ich spüre ihn kommen …“

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frau schnute, sie sind eine frau

„frau schnute“, sagte ich. „wissen sie was?“
„was“, fragte frau schnute.
„heute ist weltfrauentag.“
„och“, meinte frau schnute und schaute mich mit großen augen an.
„frau schnute, sie sind eine frau.“
„ja, das bin ich“, bestätigte frau schnute. „das erkennt man an meinen hupen.“
sehr große hupen, dachte ich.
„ich möchte mich daher bei ihnen bedanken, frau schnute. ohne frauen müsste ich selber kochen, putzen und mir sogar die fußnägel selbst schneiden. und männer küssen. das wäre gar nicht schön. daher sage ich: danke, frau schnute.“
„oh“, sagte frau schnute sichtlich gerührt. „bitte, bitte.“

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ein track..

ein musikalisches stöckchen, von herrn nomak geworfen, von mir bravourös gefangen. los gehts.

1. ein track.. aus deiner frühesten kindheit.

die ärzte – anneliese schmidt
die ärzte waren eine meine ersten lieblingsbands. ich weiß noch, wie ich dieses lied vor irrsinnig langer zeit gesungen habe, als ich im familienurlaub mit meinem bruder im brüllend heißen auto auf meine eltern gewartet habe, die gerade beim einkaufen waren. „das kleine kind, es spielt im garten. es kann den sommer kaum erwarten. das kleine kind, es pflückt blumen, und die bringt es seiner mutter (hallo mami!) in die küche zum dran schnuppern.“ herrlich.

2. ein track.. den du mit deiner ersten grossen liebe assoziierst.

meat loaf – bat out of hell
ich stand an der bushaltestelle, wartete auf den bus, der mich zum anderen ende stadt zu meiner freundin fahren sollte, und hörte diesen song. ein schauer lief mir den rücken runter, als im mittelteil des liedes das motorrad voll aufdrehte und meat loaf sang: „i can see myself tearing up the road, faster than any other boy has ever gone. and my skin is raw but my soul is ripe. no-one’s gonna stop me now, i gotta make my escape. but i can’t stop thinking of you, and i never see the sudden curve until it’s way too late.“ ich denke, keinen anderen song habe ich auf der 45-minütigen fahrt zu meiner ersten freundin öfter gehört als „bat out of hell“. (ich träume übrigens manchmal davon, diesen song in einer karaoke-bar live zu performen.)

3. ein track.. der dich an einen urlaub erinnert.

thomas d. – liebeslied
ich war vor ein paar jahren mit einem freund (und zwei freundinnen) in kroatien. dieses lied war das einzige, das wir beide mochten, während wir die sonstige musik des anderen lediglich duldeten. wir haben es daher während der fünfzehnstündigen autofahrt recht häufig gehört.

4. ein track.. von dem du in der öffentlichkeit nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn eigentlich ganz gerne magst.

grundsätzlich ist mir die musik, die ich höre bzw. gut finde, nicht peinlich. zu meiner schulzeit hätte ich aber vermutlich niemals zugegeben, dass ich zum beispiel „tonight“ von den new kids on the block ganz gut finde.

5. ein track.. der dich – geplagt von liebeskummer – begleitet hat.

ozzy osbourne – goodbye to romance
hat mich begleitet, als es nach fast zwei jahren mit meiner ersten freundin zu ende ging (also mit der beziehung – meine damalige freundin lebt vermutlich auch heute noch). generell ein guter song, um mal so richtig schön zu leiden („yesterday has been and gone, tomorrow will i find the sun – or will it rain? everybody’s having fun, except me, i’m the lonely one – i live in shame.“), mit vergangenem abzuschließen („i say goodbye to romance, yeah. goodbye to friends, i tell you. goodbye to all the past – i guess that we’ll meet. we’ll meet in the end.“), aber auch um positiv in die zukunft zu blicken („and the weather’s looking fine, and i think the sun will shine again. and i feel i’ve cleared my mind, all the past is left behind again“).

6. ein track.. den du in deinem leben vermutlich am häufigsten gehört hast.

so genau kann man das wohl nicht sagen. aber
black sabbath – war pigs
dürfte, neben diversen queen-songs, schon unter den meistgehörten sein. („generals gathered in their masses, just like witches at black masses. evil minds that plot destruction, sorcerers of death’s construction.“)

7. ein track.. der dein liebstes instrumental ist.

glenn miller – in the mood
wenn ich jetzt sage, dass ich mal klarinette gespielt habe, stimmt das sogar. wieso ich mich damals allerdings für klarinette und nicht für gitarre entschieden habe, weiß ich bis heute nicht.

8. ein track.. der eine deiner liebsten bands repräsentiert.

queen – the march of the black queen
in jungen jahren bin ich durch das „invisible man“-video in der sendung formel eins auf queen gestoßen und habe diese band auf der stelle in mein herz geschlossen. sämtliche alben wurden gekauft, und je weiter ich in der band-diskographie zurückging, desto begeisterter war ich. vor allem die alten queen strotzen nur so vor einfallsreichtum und gehören zu meinen liebsten alben. ich bedauer ein wenig, dass ich queen und freddy nie live erleben durfte. bei der letztjährigen tour mit paul rodgers habe ich nur kopfschüttelnd geweint. („put them in the cellar with the naughty boys. a little nigger sugar then a rub-a dub-a baby oil. black on, black on ever finger nail and toe. we’ve only begun – begun.“)

9. ein track.. in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse art und weise verstanden fühlst.

pink floyd – comfortably numb
(„when i was a child i had a fever. my hands felt just like two balloons. now i’ve got that feeling once again, i can’t explain, you would not understand. this is not how i am. i have become comfortably numb.“)

10. ein track.. der dich an eine spezielle begebenheit erinnert (& welche das ist).

savatage – hall of the mountain king
1994 habe ich das erste mal savatage, meine damalige lieblingsband, live gesehen. ich war so begeistert und voll bei der sache, dass ich gar nicht merkte, wie die brille, die ich damals noch trug, mir von der nase fiel und sich nicht mehr vor meinen augen sondern unter zahlreichen füßen befand. erst als ein freund mich darauf aufmerksam machte, dass in meinem gesicht etwas fehlt, habe ich mich zu boden geworfen, die brille gesucht und schließlich auch gefunden. natürlich ziemlich verbogen und mit einem mächtigen sprung im glas. dennoch: eines meiner top 5 konzerte.

11. ein track.. bei dem du am besten entspannen kannst.

lake of tears – forever autumn.
(„but the night becomes you. and the secrets of the rain, they will stay the same. and the time will come soon, with the secrets of the rain and the storm again. coming closer every day – forever autumn.“)

12. ein track.. der für eine richtig gute zeit in deinem leben steht.

böhse onkelz – finde die wahrheit
meine zeit bei der bundeswehr (1996/97) war neben meiner kindergartenzeit die wohl entspannteste in meinem leben, an die ich gerne zurückdenke. die lästige schule hatte ich mehr schlecht als recht hinter mich gebracht, einen ausbildungsvertrag in der tasche, habe ich die zehn monate beim bund als bezahlten abenteuerurlaub angesehen und – man mag es kaum glauben – wirklich genossen. und nebenbei menschen kennengelernt, die ich auch fast zehn jahre später noch zu meinen freunden zähle. diesen titel habe ich ausgewählt, weil p. anstatt „wach endlich auf, reich mir die hände“ „wach endlich auf, wasch dir dir hände“ verstanden hat, was wir damals sehr witzig fanden.

13. ein track.. der momentan dein lieblingssong ist.

the devin townsend band – notes from africa
gutes, neues devin townsend album („synchestra“), das allerdings meiner bescheidenen meinung nach wieder nicht an das überragende debut „ocean machine“ rankommt.

14. ein track.. den du deinem besten freund widmen würdest.

dream theater – take the time
weil er die band schon etwa einhundertdreiundsechszig mal live gesehen hat. ich denke, er mag sie.

15. ein track.. bei dem du das gefühl hast, dass ihn ausser dir niemand gerne hört.

strapping young lad – aaa
zumindest meinem freundeskreis dürfte dieser song ein tick zu hart sein. oder auch zwei. („devy in the corner of his teen year, born to run away. children in the middle with the village idiot, so he never made the potty grade.“)

16. ein track.. den du vor allem aufgrund seiner lyrics magst.

masters of reality – ants in the kitchen
(„there’s ants in the kitchen baby, thought i’d let you know. there’s ants in the kitchen, thought i’d let you know. there’s two right there, makin‘ off with the stereo.“)
und natürlich
tenacious d – fuck her gently
(„you don’t always have to fuck her hard, in fact sometimes that’s not right to do. sometimes you’ve got to make some love. and fuckin give her some smoochies too.“)

17. ein track.. der weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt.

irgendein song von sigur rós. (wer mir sagen kann, ich welcher sprache sigur rós singen, bekommt von mir ein bonbon.)

18. ein track.. bei dem du dich bestens abreagieren kannst.

rage against the machine – bullet in the head
(„just victims of the in-house drive-by. they say jump, you say how high. uggh! yeah! yea!“)
oder auch:
pantera – mouth for war
(„my ears can’t hear what you say to me.“)

19. ein track.. der auf deiner beerdigung gespielt werden sollte.

deep purple – fools
und auf dem grabstein, die textzeile: „the reasons to hide were the reasons i cried – fools pass laughing still“.

20. ein track.. den du zu den besten aller Zeiten rechnen würdest.

genesis – firth of fifth
ach ja, die alten genesis. was für ein jammer, dass im laufe der bandhistorie die kreativität und klasse der songs einer massen- und radiotauglichkeit weichen musste. tja, das kommt davon, wenn ein drummer das mikro übernimmt. („the sands of time were eroded by the river of constant change.“)
darüber hinaus ist natürlich „bohemian rhapsody“ eine musikalische perle, für die man queen auf ewig dankbar sein muss. nebenbei auch einer der von mir unter der dusche am meistgesungensten songs. („i see a little silhouetto of a man, scaramouche, scaramouche, will you do the fandango. thunderbolt and lightning, very, very fright’ning me.“)

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meine oma (6/8)

ich stieg in den bus nach langenfeld, hielt dem busfahrer einen fünfeuroschein hin und sagte:
„meine oma hat ’nen bandwurm, der gibt pfötchen.“
der busfahrer antwortete nicht, und so zog ich den schein in dem moment zurück, als der busfahrer ihn nehmen wollte.
„der gibt pfötchen. der gibt pfötchen“, sagte ich, und hinter mir begann eine alte frau zu drängeln. sie trug einen toten iltis auf dem kopf, und ihre nase sah so aus, als würde ein finger sie nach oben drücken.
„meine oma hat ’nen bandwurm, der gibt pfötchen“, gab ich ihr zu verstehen.
die alte frau aber stieß mir nur ihren krückstock, den sie mit beiden händen fest umklammert hielt, volle möhre zwischen die beine.
ich sank wimmernd zu boden.
„meine oma ist ’ne ganz patente frau“, keuchte ich und hatte tränen in den augen.
die alte frau kletterte über mich, gab mir anschließend noch einen kräftigen tritt und beschimpfte mich.
die mütter in dem bus hielten ihren kindern ohren und augen zu, während ich hilflos auf die straße purzelte.
tränen vermischten sich mit dreckigem pfützenwasser.

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vielen dank, frau schnute

„der güldene sakko steht ihnen fabelhaft“, sagte frau schnute.
„vielen dank, frau schnute“, sagte ich. „er ist auch sehr bequem.“

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kobolde in meinem notebook

in meinem notebook ist ein sägewerk. vermute ich. denn seltsame geräusche dringen an mein ohr, selbst wenn ich es nicht gegen die tastatur presse – so wie ich es immer mache, wenn mir langweilig ist. es hört sich an, als würden winzig kleine kobolde in meinem notebook baumstämme zu kleinholz verarbeiten. hoffentlich sind sie bald fertig. und hoffentlich machen sie anschließend auch alles wieder sauber.

[ist jemanden dieses geräusch vielleicht bekannt? ich tippe ja in wirklichkeit auf jede menge staub. und nicht auf kobolde.]

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sechs dinge …

… die man mit einem toten vogel machen kann.

1. ihn kitzeln, um zu testen, ob der tote vogel auch wirklich tot ist oder nur schläft.

wenn er nicht lacht, also wirklich tot ist, dann:

2. versuchen, den toten vogel aufzublasen und zum platzen zu bringen,

3. ihn sich auf den kopf setzen, voller panik durch einen supermarkt rennen, laut rufend: „es hat mich erwischt, verdammt. es hat mich erwischt. sehen sie den toten vogel auf meinem kopf!? ahhh…“,

4. den toten vogel entsetzten menschen an den kopf werfen, sich selber auf den boden, röchelnd und mit schmerz verzerrtem gesicht,

5. nach fünf minuten aufstehen, sich den toten vogel wieder auf den kopf setzen und den supermarkt schweigend verlassen,

6. sich einen zweiten und dritten toten vogel suchen und dann so lange mit den toten vögeln jonglieren und „flieg nicht so hoch, mein kleiner freund“ singen, bis herr seehofer und/oder menschen von der bundeswehr kommen und einem die vögel abnehmen.

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meine atom-forschung und -entwicklung

die internationale atomenergiebehörde (iaea) hat mir nahegelegt, die urananreicherung freiwillig auszusetzen. ansonsten würde man den uno-sicherheitsrat anrufen. jetzt hat mir mein nachbar, der herr blofeld, angeboten, die urananreicherung für mich zu übernehmen. das wäre für die iaea dann wohl okay. ich lehne das aber ab. ich finde das eh doof, dass der herr blofeld von nebenan uran anreichern darf und ich nicht. ich werde meine atom-forschung und -entwicklung jedenfalls nicht einstellen. sollen sie doch den uno-sicherheitsrat einschalten. ich mache erstmal weiter.

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bruce lee lügt nicht

letzte nacht ist mir bruce lee im traum erschienen. er sagte zu mir:
„wenn sich seine schulter bewegt, dann seh‘ ich das.“
„hallo bruce“, sagte ich. „wessen schulter meinst du?“
„wenn sich seine schulter bewegt, dann seh‘ ich das“, wiederholte bruce lee mit ausdruckslosem gesicht. dann verschwand er in einer nebelwolke.

ich hatte zwar keinen blassen schimmer, wessen schulter er meinte, doch ich glaubte ihm. bruce lee lügt nicht.

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wer mich sieht, verliert auf der stelle

ich bin zur zeit schwer im stress. karneval steht vor der tür, und ich muss mir noch ein kostüm basteln, wie es die welt noch nicht gesehen hat. denn vorbei sollen sie sein, die zeiten, wo ich mir zu karneval ein schild um den hals gehangen habe mit der aufschrift: „ich bin manfred stolpe“, was trotz schwarzem zigeunerrock und hautenger weißer bluse mit mega-schulterpolstern nur ich und einige wenige ausgewählte personen witzig fanden. die meisten blickten mich nur fragend an. ratlose gesichter, wohin ich schaute. vermutlich konnten sie mit dem namen „manfred stolpe“ nichts anfangen. oder mit meinem humor. egal. mein kostüm wird der wahnsinn. wer mich sieht, verliert auf der stelle den verstand. ich freue mich.

doch morgen muss ich erstmal meine diplomarbeit binden lassen.

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phodopus sungorus (26)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich knacke.“
„auf den küchentisch?! pfui. heute morgen warst du doch noch stubenrein.“
„ich habe gesagt: ich knacke. nüsse.“
„ah, das erklärt dann auch die … nüsse.“
„richtig.“
„aber das … tut das nicht weh, das nusskacken?!“

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sieht so aus, frau schnute

„fassen sie ihn besser nicht an“, sagte frau schnute. „er könnte den virus in sich tragen.“
„frau schnute“, sagte ich. „das ist ein elefant. in den nachrichten haben sie nichts von einer elefantengrippe gesagt.“
„aber vorstellbar wäre es doch.“
„ja, vorstellbar wäre es“, stimmte ich ihr zu. „immerhin ist dieser elefant hier tot.“
„und der dort drüben auch.“ frau schnute deutete auf einen weiteren elefanten, an dem gerade drei kinder hochkletterten.
„sieht so aus, frau schnute“, sagte ich. „komische sache.“

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diese komischen fliegenpilz-süppchen

„die leute sagen, ich sei ungesund …“
„ach, lass sie reden. solange es ihnen von deinen gedanken nicht schlecht wird.“
„… und von meinen gedanken wird es ihnen schlecht.“
„oh. das … bildest du dir sicher nur ein.“
„doch wenn ich das licht seh‘, ist mir das egal.“
„siehst du, alles halb so wild. … welches licht?“
„ja, wenn ich das licht seh‘, ist mein kopf ein kristall.“
„ah, dieses licht. ich dachte, du wolltest dir nicht mehr diese komischen fliegenpilz-süppchen kochen!?“
„nimm mich mit, zeige mir den weg.“
„ähm, du kennst den weg. und ich geh‘ gleich pennen. allein.“
„nimm mich mit, eh der wind sich dreht.“
„es ist mir so etwas von egal, ob der wind weht, sich dreht, es draußen stürmt, hagelt oder schneit. du nimmst jetzt deinen kleinen kristallkopf und gehst mal schön nach hause.“
„nimm mich mit, über den horizont.“
„das packst du schon. auch ohne mich.“
„nimm mich mit, die andern warten schon.“
„ja, genau. die anderen warten. und deswegen solltest du dich jetzt auch beeilen.“
„ich hab‘ mich verlaufen, der himmel scheint so weit. so weit.“
„ach was. jetzt dramatisierst du aber.“
„und ein mann trägt’n schild, und auf dem schild, da steht nur …“
„‚bringt eure toten raus?!'“
„… ‚frei.'“
„ach so, und ich dachte schon. ja, dann … mach’s mal gut.“

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waldi, wenn du das hier liest

kennen sie waldi und harry?
waldemar hartmann und harald schmidt?! bestimmt kennen sie die zwei. oder zumindest einen von beiden. gemeinsam sind sie nun für die „sportlich unterhaltsame abrundung des olympiatages“ in der ard verantwortlich, die ich mir in den letzten beiden tagen angeschaut habe.
während waldi das publikum mit hintergrundwissen und informationen über das sportliche tagesgeschehen in turin versorgen soll, ist harry mit seinen humorvollen einwürfen und amüsanten beiträgen dafür verantwortlich, dass auch die etwas weniger an olympia interessierten zuschauer die sendung schauen. so wie ich. allerdings ist mir an beiden tagen unangenehm aufgefallen, dass auch der waldi ab und an versucht, witzig zu sein, was zum einen nicht sein job ist, zum anderen auch nicht so recht klappen will. denn: der waldi ist von natur aus nicht witzig. kein stück. seinen witzigsten moment hatte waldemar vor zweieinhalb jahren, als er von dem zumeist gut gelaunten und stets freundlichen rudi völler live und in farbe des überhöhten weizenbier-genusses bezichtigt wurde. und auch da war waldi eher passiv lustig.
jedenfalls macht „weizenbier“ waldi in der sendung „waldi und harry“ scherze, die mir allerhöchstens ein gequältes „haha. ha.“ entlocken können. für mehr müsste ich geld verlangen. vielleicht aber wirkt das ganze auch nur so schlimm, weil harry jeden missglückten scherz seines partners noch umbiegen kann und in lacher umwandelt. das macht die sache für waldi natürlich nicht besser. im gegenteil. er tut mir leid.

also waldi, wenn du das hier liest – und ich weiß, dass du das tust – dann beschränke dich in den nächsten folgen von „waldi und harry“ doch bitte auf die sportlichen beiträge und sachlich geführten interviews, und lass allein harry die witze machen. das kann er besser. alles in allem schaue ich mir eure „olympische zugabe der besonderen art“ ja ganz gerne an. auch wenn die weiblichen olympiateilnehmer einen nicht wirklich vom hocker reißen. so rein optisch. aber dafür kannst du ja nichts, waldi.

***

erinnern sie sich noch an hammerfall, „hearts on fire“ und die schwedische damen-olypiamannschaft im curling?! der clip wurde heute nachmittag doch tatsächlich im zdf gespielt. und sicher hatten millionen von zuschauern anschließlich einen ganz, ganz fiesen ohrwurm.

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meine oma (5/8)

ich fuhr in meinem auto die straße entlang, als ein mann in grün mich plötzlich anhielt. ich erkannte in ihm einen polizisten, und so kurbelte ich das fenster runter, als er sich neben mich stellte und mit seinen fingern gegen die scheibe klopfte.
„allgemeine verkehrskontrolle. führerschein und fahrzeugschein, bitte“, sagte der polizist. „haben sie was getrunken?“
„meine oma hat ’nen petticoat aus wellblech“, meinte ich, reichte ihm die papiere und versuchte, freundlich zu gucken.
„einen petticoat aus …“
„aus wellblech. aus wellblech“, wiederholte ich.
„steigen sie mal bitte aus“, forderte mich der polizist auf, und ich stieg aus meinem wagen.
„meine oma hat ’nen petticoat aus wellblech“, sagte ich zu ihm und schüttelte unschuldig meinen kopf. ich hatte nichts getrunken.
„und jetzt gehen sie mal bitte einige meter auf der linie da.“
er deutete auf den weißen seitenstreifen.
ich ging zu dem streifen, blickte mich zu dem polizisten, der neben meinem auto stand und mich aufmerksam musterte, um und rief:
„meine oma ist ’ne ganz patente frau.“
dann sprang ich flink über die büsche am straßenrand, rannte über das dahinter liegende kornfeld und verschwand auf nimmer wiedersehen in der dunkelheit.

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dieser mongolische ziegenhirte

kennen sie den mongolen max batu?
max batu ist ein charakter in brian lumleys vampir-romanreihe „necroscope“ und taucht in band 2 „vampirblut“ auf. das hörbuch lässt mich zur zeit nur schwer in den schlaf finden. ziemlich spannend, größtenteils. aber an einigen stellen auch unfreiwillig komisch und sehr erheiternd. zum beispiel als max batu, mongole und ziegenhüter, in die geschichte eingeführt wird …

einige personen in der romanreihe „necroscope“ haben übermenschliche fähigkeiten. so kann der junge harry keogh beispielsweise mit den toten reden, boris dragosani tötet menschen, verspeist deren gehirne und weiß anschließend alles, was der tote wußte. das ist zwar ein wenig unappetitlich, aber auch eine ziemlich nützliche fähigkeit, wenn man zufällig russischer geheimagent ist. wie dragosani. max batu hingegen, ein untersetzter mann, so heißt es, verfügt über die gabe, mit seinem blick töten zu können. das ganze wird als „böser blick“ bezeichnet und hört sich im ersten moment ziemlich toll und angsteinflößend an. nun ja … als max batu in die geschichte eingeführt und dem fiesen russen boris dragosani (der eigentlich gar kein russe ist, sondern rumäne) vorgestellt wird, passiert folgendes:

„seine grünen augen. haben sie je in solch ein grün gesehen? sie sind reinstes gift, glauben sie mir“, heißt es, doch dragosani zeigt sich wenig beeindruckt und „versuchte krampfhaft, nicht zu schmunzeln“. ich hingegen platze vor spannung.
„max, können sie dem genossen dragosani eine kleine demonstration geben?“
„sicherlich“, sagte batu.
uh, dachte ich. jetzt lässt max batu, gerade mal einen meter sechszig groß, köpfe explodieren. mit seinen giftgrünen killer-augen, kraft seines bösen blicks.
„er nahm eine groteske kauerstellung ein, ähnelte einem plumpen frosch. […] batu kauerte sich noch niedriger. fast wie ein sumo-ringer. batus rechtes auge schien nach außen zu quellen, bis es fast aus der höhle sprang. seine lippen zogen sich von den zähnen zurück, wie ein völlig tierisches, bestialisches fletschen, und dicke sehnenstränge traten aus seinem hals und unter seinem kiefer hervor.“ und dann … dann tötet max batu mit seinem „bösen blick“ … eine ratte. spannungsaufbau fast zehn minuten lang, und dann tötet dieser mongolische ziegenhirte eine ratte. wahnsinn. der haken an max batus super-fähigkeit, wie sich anschließend rausstellt, ist nämlich, dass er zwar töten kann, allerdings keine menschen. zumindest keine gesunden menschen, sondern nur jene mit einem schwachen herzen. oder halt ratten. auweia.

jetzt höre ich gerade die stelle, wo boris dragosani und max „killer-blick“ batu nach england düsen, um einen anscheinend ziemlich wichtigen geheimdienstchef zu töten. natürlich mit dem bösen blick, weil der geheimdienstchef ja zufälligerweise ein schwaches herz hat. anschließend soll dragosani ihn dann auseinandernehmen und geheimnisse aus seinem hirn lutschen. da frage ich mich doch, wieso dragosani, mütterchen russlands tollster nekromant, nicht einfach den geheimdienstchef mit einer stinknormalen knarre umnietet, bevor er ihn ausnimmt. dann könnte max batu auch in der mongolei bleiben und mit seinem bösen blick ratten töten. oder ziegen. wenn sie denn ein schwaches herz haben.

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phodopus sungorus (25)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich frage mich …“
„was fragst du dich denn?“
„wenn du mein vater bist, wer ist dann …“
„ich bin nicht dein vater.“
„… meine mutter?“
„ich sagte, ich bin nicht dein vater.“
„du leugnest mich, vater!?“
„nein. äh, ich meine … da gibt es nichts zu leugnen.“
„gut. denn ich finde, ich habe ein recht darauf zu erfahren, wer meine mutter ist.“
„ich bin NICHT DEIN VATER.“
„na, schön. aber das ist kein grund so zu schreien … vater.“

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