nicht mit dem traktor fahren

„eva das glücksschwein musste sterben, nur weil du keine augen im kopf hast“, rief bauer johann außer sich vor wut. „ich habe dir schon tausend mal gesagt, dass du nicht mit dem traktor fahren sollst.“
„das… das wollte ich nicht“, sagte erwin kleinlaut. seine augen waren vor einigen jahren einer mistgabel zum opfer gefallen, und so schüttelte er traurig seinen augenlosen kopf.
„aber ich bin noch nicht tot“, quiekte das glücksschwein, dessen kopf unter dem riesigen rad des traktors hervorguckte. „ich glaube, ich habe nochmal glück gehabt.“
doch die beiden männer hörten es nicht und ließen das arme schwein unter dem reifen zurück.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 9 Kommentare

herr knebelsack bewegte sich weiter

„verschwinde, du elendiges mistviech“, brüllte der alte herr knebelsack und schlug mit seinem gehstock nach dem elendigen mistviech, das viele frauen (und wohl auch einige männer) als niedliches hoppelhäschen bezeichnet hätten, und das in wirklichkeit ein kaninchen war.
das kaninchen beobachtete gelassen herrn knebelsack und den stock, der gut einen meter an seinem kopf vorbeisauste, ohne großen schaden anzurichten.
„harr, verdammt. flinkes ding“, fluchte der alte mann und stützte sich erschöpft auf seinem stock ab, während ein zweites kaninchen angehoppelt kam und sich neben das erste ins gras setzte.
„hat er wieder versucht, nach dir zu schlagen?“
„ja, das hat er“, sagte das erste kaninchen. „ich möchte wirklich mal wissen, was ich ihm getan habe.“
„ha“, schrie herr knebelsack, der gerade das zweite kaninchen bemerkt hatte. „hier scheint wohl irgendwo ein rattennest zu sein.“
„hat er uns gerade als ratten bezeichnet?“, fragte das zweite kaninchen und rümpfte empört seine niedliche nase.
„hm. vielleicht denkt er ja wirklich, dass wir ratten sind?“, meinte das erste kaninchen.
„euch werde ich es zeigen“, drohte herr knebelsack, schwang seinen stock und näherte sich langsam den beiden regungslos im gras hockenden kaninchen. „verdammtes rattenpack.“
„wir sind keine ratten“, sagte das erste kaninchen, und das zweite fügte hinzu:
„wir sind kaninchen.“
doch herr knebelsack bewegte sich weiter überaus langsam auf die beiden kaninchen zu.
„ich glaube, er hat uns nicht gehört“, vermutete das erste kaninchen.
„er sieht schlecht, er hört schlecht… wenigstens ist er nicht sonderlich gefährlich.“
„das stimmt. aber lästig ist er schon irgendwie.“
„naja, was soll’s“, meinte das zweite kaninchen. „was ich dich eigentlich fragen wollte: hast du nicht lust, eine runde zu rammeln? es sollen ein paar ziemlich flotte hasen in der gegend sein.“
„hm. warum eigentlich nicht“, sagte das erste kaninchen. und so sprangen die beiden weg, noch bevor herr knebelsack sie erreichen konnte.
„hey, ihr mistviecher“, brüllte er den beiden kaninchen hinterher. „euch kriege ich noch.“
dann blieb herr knebelsack stehen und ließ sich völlig außer atem ins gras sinken, während die beiden kaninchen jeder menge spaß entgegenhoppelten.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 6 Kommentare

wissen sie, jimmy, wieso ich nicht schwitze?

jimmy, desses zähne ihm vor gut einem jahr vor schreck ausgefallen waren, als ein raketenwurm über seinen blanken fuß lief*, stand im schatten eines baumes, denn in der sonne war es ihm zu heiß. eigentlich war es ihm auch im schatten zu heiß, und so tupfte er sich mit einem taschentuch einige schweißperlen von der stirn. dann schaute er auf die uhr an seinem dürren handgelenk und wartete.
„sie müssen jimmy sein“, sagte der mann, der über dem zahnlosen jimmy im baum hockte und nun begann, hinunter zu klettern. „ich bin ruprecht“, stellte sich der fremde vor, nachdem er geschickt neben jimmy gelandet war.
„äh, hallo“, sagte jimmy, der sich nervös umblickte und weitere schweißperlen von seiner stirn entfernte.
„elendige hitze“, meinte ruprecht, der allerdings keine anstalten machte, zu schwitzen. „wissen sie, jimmy, wieso ich nicht schwitze?“
ruprecht legte jimmy eine völlig schweißfreie hand auf die schulter.
jimmy blickte auf diese hand, schwitzte noch ein wenig mehr, sagte aber nichts.
„ich benutze eine spezial-creme, die alle meine poren schließt.“
der mann grinste. im gegensatz zu jimmy hatte er strahlend weiße zähne.
„wegen dieser creme bin ich hier“, sagte jimmy, und ruprecht nickte.
„ich weiß, jimmy. ich weiß. zoltan hat mich schon unterrichtet.“
„haben sie… die creme dabei?“
„oh ja, natürlich“, sagte ruprecht, und fügte nach einer weile hinzu: „aber sie ist nicht billig.“
„wie viel?“
„fünfzig cent. eine dose.“ ruprecht rieb sich das kinn. „alternativ kann ich ihnen aber auch den super-sucker zx-3000 besorgen. mit dem super-sucker können sie sich ihre schweißdrüsen ein für allemal entfernen… was allerdings auch nicht ganz ungefährlich ist.“
„ich… äh, nehme lieber drei dosen von der spezial-creme“, sagte jimmy, der schon von dem super-sucker gelesen hatte, und zog seine geldbörse aus der gesäßtasche.
„okay, wie sie wollen.“ ruprecht klopfte drei mal gegen den stamm des baumes, woraufhin eine kleine klappe aufsprang. in dem loch dahinter stapelten sich einige dosen, von denen sich ruprecht drei nahm, bevor er die klappe wieder schloss. er ließ die dosen in eine gelbe plastiktüte fallen und hielt sie jimmy hin. „das macht dann einen euro und fünfzig cent.“
jimmy, der ruprecht und den baum mit großen augen beobachtet hatte, gab ihm das abgezählte geld, bekam dafür die dosen und bedankte sich.
„es hat mich gefreut, mit ihnen geschäfte zu machen“, meinte ruprecht, drehte sich um und begann, wieder auf den baum zu klettern, während jimmy ihm noch einige sekunden mit offenem mund hinterherblickte.

_________________________________________________
*es stellte sich kurze zeit später allerdings heraus, dass es gar kein raketenwurm war, der jimmy über den fuß gelaufen war, sondern nur ein stinknormaler regenwurm.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 4 Kommentare

aus einer alten reisetasche

der kleine junge kletterte aus einer alten reisetasche und streckte sich. sein wecker hatte kurz zuvor geklingelt und ihn aus dem schlaf gerissen.
„guten morgen, stefan“, sagte sein vater. „hast du gut geschlafen?“
„sehr gut, papa“, sagte stefan fröhlich und stellte die reisetasche in einen schrank.
„sieht so aus, als müssten wir dir bald eine größere tasche besorgen“, sagte sein vater. „du bist ja ganz schön groß geworden.“
„das hat tante gorbatschow auch gesagt“, meinte stefan und schüttelte sich bei dem gedanken an seine tante, die ihn immer an einen seehund mit lepra erinnerte.
„ich werde mal toni den türken fragen, ob er nicht noch eine seiner alten sporttaschen hat. die sind auf jeden fall größer als deine jetzige tasche und sicher sehr bequem“, meinte der vater und reichte seinem sohn einen keks zum frühstück.
„oh. das wäre toll“, freute sich stefan, nahm den keks entgegen und steckte ihn sich in den mund. „lecker“, meinte er.
„so, jetzt muss ich aber zur arbeit“, sagte sein vater und gab stefan einen kuss auf die stirn. dann rückte er seine fliegerbrille zurecht und stieg in einen wäschekorb, so dass nur noch sein kopf aus dem korb guckte. „bis heute abend dann.“
„ja. bis heute abend, papa“, sagte stefan und winkte seinem vater hinterher, als dieser den wäschekorb durch das offene fenster steuerte.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 8 Kommentare

der kleine dicke mit den pickeln

„hast du schon gehört, was sie über jochen sagen?“
„jochen?! ist das nicht der kleine dicke mit den pickeln?“
„genau der.“
„ne, keine ahnung. was sagen sie denn über jochen?“
„sie sagen, dass er der antichrist ist.“
„der antichrist? heiliger bimbam. jochen?! nur weil er pickel hat?“
„er hat ziemlich viele pickel.“
„hm, das stimmt allerdings. aber ist jochen nicht messdiener?“
„viele antichristen sind messdiener.“
„es gibt mehrere antichristen? das wusste ich gar nicht.“
„doch, ist so. und jochen ist ihr anführer, sagen sie. quasi der super-antichrist.“
„oh mann. sieht man ihm gar nicht an.“
„bis auf die pickel halt.“
„stimmt.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 14 Kommentare

einfach unter den arm klemmen und spazieren tragen

„ich züchte neuerdings hunde.“
„hast du nicht mal cannabis gezüchtet?“
„ähm, ja. durfte ich aber nicht mehr. jedenfalls züchte ich jetzt hunde.“
„auch nicht schlecht. und was sind das für hunde?“
„süße hunde. ohne beine.“
„ach was.“
„die brauchen kaum auslauf. eigentlich gar keinen. kann man sich einfach unter den arm klemmen und spazieren tragen.“
„coole sache.“
„jo.“
„aber ist denen nicht langweilig?“
„ne, glaube ich nicht. ich lasse sie ja mindestens drei mal am tag einen hügel runterkullern.“
„verdammt. du hast echt klasse ideen.“
„danke.“
„und cannabis züchtest du wirklich nicht mehr?“
„ne, tut mir leid. aber du kannst gerne einen hund haben.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 17 Kommentare

der schmied, der von bildern sehr viel ahnung hatte

schön ist, wer schönes tut, dachte sich erwin mclusky und malte ein bild. ein wirklich schönes bild.
„das ist wirklich ein schönes bild“, meinte sogar bubi der schmied, der von bildern sehr viel ahnung hatte. „ist das ein affe?“, fragte er.
„das ist ein affe“, sagte erwin und lächelte. er freute sich, dass bubi sein bild schön fand.
„und was steckt er sich da in die nase?“
„einen toten storch“, erklärte erwin. „aber er steckt ihn sich nicht in die nase, sondern in den po.“
„ah, ja“, meinte bubi der schmied und kratzte sich gedankenverloren am kinn. „ein wirklich sehr schönes bild“, wiederholte er, und erwin mclusky nickte zufrieden.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 12 Kommentare

ich schwinge meinen schniepel im wind

ich schwinge meinen schniepel im wind
ich schwinge meinen schniepel im wind
wenn alles gut läuft, werde ich heute nacht in deinen armen sein
doch ich schwinge meinen schniepel im wind

ich bin mal wieder in der soße versunken
ich bin mal wieder in der soße versunken
wenn ich die nacht überstehe, wird alles gut werden
doch ich bin mal wieder in der soße versunken

[…]

________________________________________

wer diesen fabelhaften song kennt/erkennt, darf mir auch dieses mal wieder fünf überdurchschnittlich lustige begriffe nennen, die ich dann in einer grandiosen geschichte verarbeiten werde. (wer den song nicht kennt und googlet, um dann mit vorgetäuschtem musikwissen zu protzen, hat stinkefüße.)

Veröffentlicht unter feen tragen stiefel | 22 Kommentare

ach, ihr delfine

ich saß am fluss und beobachtete die delfine dabei, wie sie lustig durch die lüfte flogen, als würden sie nach reifen ausschau halten, durch die sie hätten springen können.
„ach, ihr delfine“, sagte ich leise und lächelte verträumt, „wie gerne wäre ich einer von euch.“
„och, das lässt sich machen“, meinte die zauberfee, die plötzlich neben mir stand und für eine zauberfee eine erstaunlich große warze auf ihrer krummen nase hatte. sie berührte mich mit ihrem verzierten zauberstäbchen leicht an der schulter, und ich verwandelte mich in einen delfin.
„oh, danke“, sagte ich zu ihr und sie antwortete:
„keine ursache.“
dann versuchte ich, in richtung fluss zu robben, wo die anderen delfine nun ihre köpfe aus dem wasser streckten und mich ebenso interessiert beobachteten, wie die zauberfee neben mir. doch da ich jetzt ein delfin war und keine robbe, klappte das mit dem robben nicht so richtig. ich bewegte mich keinen millimeter und zappelte nur unkontrolliert auf der stelle.
„jetzt… müsste ich… nur noch ins… wasser“, keuchte ich und blickte die zauberfee mit meinen großen delfinaugen flehend an.
doch die zauberfee lachte nur „gnihihi“, drehte sich um und verschwand schließlich in einem riesigen misthaufen, während die anderen delfine wieder begannen, lustig durch die lüfte zu fliegen.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 8 Kommentare

phodopus sungorus (47)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich… äh, nichts.“
„hm. hast du nicht gerade floppi den stoffhasen ge…“
„nein, habe ich nicht.“
„also ich hätte schwören können, dass du floppi…“
„das würde ich niemals tun.“
„so sicher bin ich mir da nicht.“
„ich bitte dich. ich würde doch keinen stoffhasen…“
„hm. dann habe ich mich wohl verguckt.“

Veröffentlicht unter Phodopus Sungorus | 13 Kommentare

tbelre ein hcon hci ebah sawte os

suse saß auf ihrem bett und beobachtete gerade eine kiste, als sie von einem strohballen volle möhre am kopf getroffen wurde. das kleine mädchen purzelte vom bett und blieb regungslos am boden liegen, während der ballen stroh lachend aus dem offenen fenster hüpfte.
„tbelre ein hcon hci ebah sawte os“, sagte der zwergenhafte mann, der aus der kiste geklettert kam und nun anfing, überaus seltsam zu tanzen.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 18 Kommentare

frau schnute ist wieder solo

„frau schnute ist wieder solo“, sagte holger, der mir gegenüber saß, scheinbar beiläufig.
„das ist mir egal“, log ich und leerte das glas bier, das vor mir stand, in einem zug. dann gab ich der kellnerin zu verstehen, dass ich noch drei weitere haben wollte.
„hm. du bist ein lausiger lügner“, stellte holger fest und grinste mich an.
ich schwieg.
„du hast mir immer noch nicht erzählt, wieso frau schnute damals überhaupt den kontakt zu dir abgebrochen hat. es sah doch zwischenzeitlich ganz gut aus mit euch beiden.“
„sie…“, fing ich an, während die kellnerin drei neue gläser bier auf den tisch vor mir stellte, „sie hatte eines abends die knetfiguren entdeckt, die ich von uns beiden angefertigt hatte.“
„die bitte was?“, fragte holger ungläubig, und ich trank das erste der drei biere.
„die knetfiguren“, wiederholte ich und musste ein bäuerchen unterdrücken. „ich hatte von uns knetfiguren gemacht.“
„knetfiguren?!“
holger grinste nun nicht mehr.
„figuren aus knetmasse, ja. wie wir auf einer bank sitzen und händchen halten.“
„oh“, meinte er nur. 
„und wie wir über eine blumenwiese laufen. und… nun ja, und auch wie wir im bett liegen und… na-du-weißt-schon-was machen.“
holger wusste natürlich, was ich meinte, sagte aber:
„ich habe keine ahnung, was du meinst.“
„ist ja auch egal. jedenfalls hat sie die figuren gesehen, angefangen zu lachen, dann zu weinen und schließlich mit mir schluss gemacht.“
„hm. ich finde, da hat sie ein wenig… überreagiert.“
„ja. das finde ich auch. aber sie wollte danach nichts mehr mit mir zu tun haben, hat kein wort mehr mit mir geredet.“
ich trank auch das zweite glas bier auf ex.
„und dann hat sie sich direkt in die arme des einarmigen michel geworfen“, sagte holger und schüttelte den kopf.
„in seinen einen arm, ja“, verbesserte ich ihn, starrte das letzte glas bier an und spülte schließlich auch dieses hinunter.
„vielleicht werde ich mich nächste woche mal bei ihr melden.“
„ja“, sagte holger, „das würde ich an deiner stelle auf jeden fall machen.“

Veröffentlicht unter frau schnute | 10 Kommentare

der waghalsige maulwurf landete

norma, die schnellste ente der welt, rannte einen schmalen pfad entlang, sprang geschickt über eine horde nacktschnecken und blieb schließlich an einer kleinen rampe stehen, wo fitz macliermann, der waghalsige maulwurf, auf seinem motorrad einige halsbrecherische sprünge probte.
„hey fitz“, rief norma, und der waghalsige maulwurf landete geschickt neben der ente. „hast du schon gehört?“
„was denn gehört?“, fragte fitz, stellte den motor ab und klemmte sich seinen helm unter den arm.
„johnny… johnny hat es erwischt.“
„was, johnny?! nein…“
„doch. er war unten am teich und döste in der sonne, als der alte schlechter mit seinen hunden vorbei kam. nico hat alles gesehen.“
„nico der specht?“
„nein. nico der waschbär. nico sagt, die hunde haben mit johnny kurzen prozess gemacht. er hatte keine chance.“
„oh nein.“
„ich dachte, du solltest es sofort erfahren. schließlich habt ihr oft zusammen dieses eine spiel gespielt.“
„klatsch-den-matsch.“
„genau, klatsch-den-matsch. es tut mir leid, fitz.“
„ja, mir auch.“
maulwurf und ente schwiegen eine weile, bevor norma schließlich sagte:
„okay, fitz. ich muss dann mal weiter.“
„alles klar, norma. und danke.“
„keine ursache.“
während norma einen hügel hoch flitzte und hinter diesem verschwand, ließ fitz macliermann sich auf einen stein sinken.
johnny war seit vielen jahren nicht nur einer seiner besten freunde, sondern auch ein hervorragender klatsch-den-matsch-spieler gewesen. und nun war johnny tot. fitz konnte es noch immer nicht glauben.
der maulwurf schüttelte seinen kleinen kopf und blickte traurig zu boden.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 13 Kommentare

bin kein guter ausweicher

„ich bin donkey kong“, sagte der mann im affenkostüm, schnappte sich ein fass und warf es nach mir.
und ich bin kein guter ausweicher, dachte ich, als das fass mich volle möhre am kopf traf, und ich zu boden ging.
ich hörte englein singen, während winzige sterne meinen kopf umkreisten, und bekam gerade noch mit, wie der donkey kong mann sich die nächstbeste frau unter seinen behaarten arm klemmte und eine leiter hochkletterte.
„game over“, rief ein kleiner junge hinter mir, und ich verlor endgültig das bewusstsein.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 7 Kommentare

erst ben, und dann ihre riesigen pranken

„der famose holiday kommt in die stadt“, rief gabriele voller freude, hüpfte auf der stelle und klatschte in ihre für einen menschen doch ziemlich riesigen hände. „ohhh… ich freue mich so.“
„der famose holiday ist eine niete, alles andere als famos“, sagte ben trocken, ohne von seiner zeitschrift aufzublicken, wofür er den vernichtenden blick der hüpfenden gabriele erntete, die mittlerweile aufgehört hatte, wie bekloppt in ihre übergroßen hände zu klatschen.
„gar nicht wahr“, sagte sie, „er ist ein großer magier.“
„hm“, meinte ben. „nicht so groß wie deine hände.“
gabriele hörte auf zu hüpfen. jeder funke freude war aus ihrem gesicht gewichen, als sie erst ben, und dann ihre riesigen pranken anschaute.
„vielleicht kann der famose holiday sie ja klein zaubern“, setzte ben noch einen drauf und lachte gemein.
„das… das ist nicht nett“, fand gabriele und blickte traurig zu boden.
„das ist in der tat nicht nett“, sagte der fremde mann, der wie aus dem nichts neben gabriele aufgetaucht war und einen überaus bunten mantel trug. er hatte einen lustigen hut auf dem kopf und eine blitznarbe auf der nase.
„bist du… du bist doch nicht…?“, fragte gabriele, und ben sagte:
„der famose holiday.“
„ganz richtig“, sagte der mann und machte einige mystische bewegungen mit seinen händen, „ich bin der famose holiday.“
funken stoben und winzig kleine blitze zuckten über seine handflächen, als er gabrieles hände in die seinen nahm und dabei fremdartige reime nuschelte. als er fertig war, lächelte er gabriele freundlich an.
„heiliger bimbam“, rief ben. „deine hände, gabriele. so zierlich, zart. ich glaube, ich muss mich bei dir entschuldigen, famoser holiday. du bist wahrlich famos.“
„und ich hingegen glaube, du solltest dich bei gabriele entschuldigen“, sagte der famose holiday, während gabriele ihre neuen, hübschen hände betrachtete.
„ich… äh, ja. entschuldigung, gabriele“, sagte ben kleinlaut. 
„so ist es gut“, fand der famose holiday, nickte mystisch und drehte sich um.
„ähm, famoser holiday“, begann ben, „eine frage noch. kannst du vielleicht auch kleine dinge groß machen?“
eine antwort bekam ben nicht, der famose holiday war schon längst verschwunden.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 8 Kommentare

macht’s gut, und danke für die brezn

meine schlimmsten befürchtungen, „tod eines zu mittag speisenden“ aufgrund neuer beruflicher herausforderungen im bayernlande nicht mehr weiter führen zu können, haben sich – wie die letzten wochen und monate gezeigt haben – nicht bestätigt. andere befürchtungen, wie bspw. jeden tag einen lustigen filzhut tragen zu müssen, leider schon. und gerade, wo ich mich an die gepflogenheiten eines bayerischen dörflers gewöhnt habe, und ich sogar fast einer von ihnen geworden wäre, kehre ich nun zurück in mein schmerzlich vermisstes rheinland. nichts desto trotz muss ich sagen, es war eine schöne zeit…

macht’s gut, und danke für die brezn.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 10 Kommentare

besser als zwei auf dem dach

„ein tanzender bär ist besser als zwei auf dem dach.“
„auf meinem dach sind allerhöchstens tauben.“
„hast du gewusst, dass taube zwar nicht besser sehen, blinde aber besser hören können?“
„das höre ich jetzt zum ersten mal.“
„mein erstes mal hatte ich mit siebenundzwanzig.“
„siebenundzwanzig ist eine schöne zahl. meine lieblingszahl.“
„zahlst du heute mal?“
„kann ich machen. herr ober, die rechnung.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 12 Kommentare

die rechnung ohne den wirt

„sie haben wohl die rechnung ohne den wirt gemacht“, sagte frau pökelschuh, meine mathelehrerin, und beugte sich über meinen tisch. sie wirkte sehr bedrohlich, wie sie so vor mir stand, und ich wusste im ersten moment nicht, ob dies eine feststellung war oder doch eine frage.
„äh… das ist richtig“, sagte ich daher, während klaus wirt neben mir desinteressiert seinen tisch bemalte. „hätte klaus mir geholfen und sie uns erwischt, frau pökelschuh, dann hätten sie mir wegen mogelei eine sechs gegeben.“
frau pökelschuh musterte mich eindringlich.
„stimmt“, sagte sie schließlich und gab mir meine klausur zurück. „so haben sie eine vier.“
„immerhin“, freute ich mich. „immerhin.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 7 Kommentare

als mann ohne erkennbare geschlechtsteile

micheles hut flog davon, denn es war an diesem nachmittag sehr windig, und michele fluchte leise. madame pompelbuse hatte ihm den hut, der seit vielen jahren sein lieblingshut war, als zeichen ihrer zuneigung geschenkt.
der kleine italiener mit den abstehenden ohren setzte sich auf einen alten stein unter einen baum, der ebenfalls ziemlich alt zu sein schien, und legte den kopf in seine hände.
„madame pompelbuse“, flüsterte er.
madame pompelbuse…
er hatte sie damals im jungfrauenaquarium kennengelernt. damals, als man noch nicht schief angeschaut wurde, wenn man als mann ohne erkennbare geschlechtsteile das jungfrauenaquarium besuchte.
„oh, madame pompelbuse…“
michele schniefte und ärgerte sich über diese ersten anzeichen einer erkältung. und darüber, dass er paul, diesen ständig niesenden regenwurm, bei sich aufgenommen hatte. auch wenn paul ziemlich unterhaltsam war und wirklich lustige witze über vögel kannte.
„ich mag sie zwar nicht“, hatte paul gesagt und dabei gelacht, „dafür aber mögen sie mich umso mehr.“
paul schleppte eine fürchterliche schleimhautentzündung mit sich rum, hustete und nieste den ganzen tag. eigentlich kein wunder, dass ich jetzt krank bin, dachte michele, schniefte erneut und beschloss, paul rauszuschmeißen, sobald er wieder zu hause war.
„sie werden sich noch eine lungenentzündung holen, wenn sie hier sitzen bleiben“, sagte die frau, die vor michele stehen geblieben war. sie war zwar nicht mehr die jüngste, dafür aber noch einigermaßen hübsch und lächelte freundlich. und so lächelte michele zurück, während ihm ein wenig rotz aus der nase lief.
„ach, ich bin abgehärtet“, behauptete er und unterstrich seine worte mit einem mächtigen nieser.
„taschentuch?“, fragte die frau, und michele sagte:
„tut mir leid, ich habe leider keine dabei.“
„ich meinte…“
„ich weiß“, sagte michele und lächelte erneut.
die frau nickte.
„ich komme oft hierher“, sagte sie plötzlich, „hocke mich auf diesen stein, auf dem sie jetzt sitzen, und denke darüber nach, wie wohl mein leben verlaufen wäre, wenn ich nicht diesen onomatopoeten geheiratet hätte, der den lieben langen tag onomatopoetisch daherschwafelt und noch nicht einmal viel geld hat.“
michele, der auch nicht viel geld hatte und eigentlich auf dem stein saß, um allein zu sein und darüber nachzudenken, wie wohl sein leben verlaufen wäre, wenn madame pompelbuse damals nicht diesen mokunanesischen elefantenhändler geheiratet hätte, sagte nur:
„ich mag onomatopoeten fast genauso wenig wie mokunanesische elefantenhändler.“
dieses mal lächelte die frau, die – obwohl sie nicht mehr ganz so jung war – michele doch irgendwie gefiel.
„haben sie vielleicht lust, einen kaffee mit mir zu trinken?“, fragte er sie daher.
„es gibt nicht viele sachen, die ich bei diesem nippelwetter lieber machen würde“, antwortete die frau, und michele konnte nicht anders, als der fremden auf die doch ziemlich großen hupen zu starren. schließlich war er ein mann, und der gedanke an nippel animierte ihn.
„ich… äh. pizzateig„, sagte er.
„pizzateig?“
michele dachte immer an pizzateig, wenn er nicht animiert werden wollte.
„ähm… den muss ich noch kaufen.“
er schaffte es schließlich, den blick von den brüsten der frau zu wenden und stand auf.
„ich heiße übrigens michele“, sagte michele und reichte der frau die hand.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 9 Kommentare

heute noch einen tierischen regen

„heute soll es junge hunde und katzen regnen“, sagte der kioskbesitzer, als er mir zeitung und wechselgeld reichte, „haben sie heute morgen in den nachrichten gesagt.“
ich steckte das geld in meine tasche, klemmte mir die zeitung unter den arm und überlegte, ob ich ihm sagen sollte, dass ich heute morgen gar nichts in den nachrichten gesagt habe.
ich sagte es ihm nicht und wiederholte stattdessen:
„junge hunde und katzen. so so.“
„ja“, meinte der kioskbesitzer und schaute mich dabei sehr ernst an. er schien tatsächlich zu glauben, dass es bald hunde und katzen regnen würde.
„das sagt man nur so“, klärte ich ihn daher auf. „das heißt nichts anderes, als dass es heute noch einen tierischen regen geben wird.“
„hmm“, meinte der kioskmann, der mir anscheinend kein wort glaubte.
„wie dem auch sei“, sagte ich und lächelte den mann an, „ich wünsche ihnen noch einen schönen tag.“
„ja, einen schönen tag noch“, antwortete der kioskbesitzer und blickte besorgt in den himmel.
ich ging einige schritte und winkte ihm mit meiner zeitung zu. „bis morgen.“
dann – ich erschreckte mich fürchterlich – schlug plötzlich ein junger hund mit solch einer höllischen geschwindigkeit auf dem autodach neben mir auf, dass er eine riesige beule hinterließ. der hund schüttelte sich nur kurz und lief dann weg, als sei nichts gewesen.
während der kioskmann hinter mir eilig seinen kiosk schloss und ich mich verdutzt am kopf kratzte, landete eine ziemlich fette katze direkt in einer tonne für altpapier, und ein weiterer hund – ich glaube, es war ein bernhardiner – begrub eine alte frau, die sicherlich eben so überrascht war wie ich, unter sich.
„uh“, dachte ich kopfschüttelnd, „gut, dass es keine elefanten regnet.“
die alte frau kroch unter dem großen hund hervor, und ich begann, etwas zügiger als sonst nach hause zu gehen.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 11 Kommentare

meine mongolischen fruchtbarkeitsmurmeln, die mir sehr wichtig sind

ich war nun einige tage nicht zu hause. eben erst bin ich wieder gekommen und habe mit erschrecken feststellen müssen, dass meine mongolischen fruchtbarkeitsmurmeln, die mir sehr wichtig sind, nicht mehr in der kleinen holzschatulle auf meiner kommode liegen. stattdessen steht ein bestimmt zwei meter großer pantomime mit weiß beschminktem gesicht neben meinem bett und tut so, als würden seine behandschuhten hände eine unsichtbare wand abtasten. solange er mit seinen übergroßen händen nicht meinen körper abtastet, sollte es mir eigentlich egal sein. aber wenn mir vielleicht trotzdem jemand sagen könnte, wie ich ihn loswerde, wäre das echt nicht schlecht. denn mir fällt das einschlafen doch recht schwer, wenn ein hühnenhafter pantomime neben meinem bett seine show abzieht.

ach, und wenn jemand zufällig meine mongolischen fruchtbarkeitsmurmeln finden sollte – was ich zwar nicht für sonderlich wahrscheinlich halte, aber man weiß ja nie – so melden sie sich doch bitte umgehend bei mir. (und nehmen sie die dinger auf keinen fall in den mund. auch wenn sie noch so lecker aussehen und ziemlich gut riechen.)

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 9 Kommentare

zwanzig meter vor ihm auf einem holzpfahl

cowboy john zielte auf eine leere flasche, die etwa zwanzig meter vor ihm auf einem holzpfahl stand. er hatte ein auge zugekniffen, seine zunge baumelte aus dem mund.
dann schoss cowboy john.
die kugel verfehlte die flasche und traf stattdessen eine kuh, die schwerfällig zur seite kippte und regungslos im staub liegen blieb.
„oh“, meinte cowboy john, während der mann neben ihm etwas auf einem block notierte.
„tut mir leid, cowboy john“, sagte der mann schließlich, „sie haben die prüfung zum revolverhelden leider nicht bestanden.“
„aber ich habe doch immerhin die kuh getroffen.“
cowboy john deutete mit seinem revolver auf die tote kuh.
„sie sollten aber nicht die kuh treffen, sondern die flasche dort drüben“, meinte der prüfer. „und außerdem war die kuh keine drei meter entfernt und kaum zu verfehlen.“
„hmm. kann ich denn die prüfung noch mal machen?“
„cowboy john. das fragen sie mich jedes mal, wenn sie durch die prüfung fallen“, sagte der prüfer. „und jedes mal sage ich ihnen: sicher können sie die prüfung noch mal machen, aber frühestens in drei wochen.“
„ah, das ist gut“, fand cowboy john, während der prüfer auf seinen maulesel kletterte und davon ritt.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 17 Kommentare

der niedlichste hund, den ich je gesehen habe

„ich habe schon viel von ihnen gehört“, sagte die junge frau, die plötzlich vor mir stand, als ich aus der dusche kam.
„ich… äh. inwiefern?“, fragte ich und band mir ohne große hast ein handtuch um die hüfte.
„sie sollen sehr… begabt sein.“
„nun ja“, meinte ich. „hat sich das also schon herumgesprochen.“
ich lächelte sie an und sah dabei nicht nur überaus begabt aus, wie ich fand, sondern auch ziemlich unwiderstehlich.
„so etwas spricht sich schnell rum“, sagte sie und lächelte zurück.
sie kam zu mir, schwang ihre arme um meinen hals und biss zärtlich in mein ohrläppchen. ich quiekte leise vor verzückung, schloss meine augen und öffnete sie wieder, als eine tiefe stimme hinter mir sagte:
„er ist wirklich ein schnuckel.“
ich drehte mich ruckartig um, was meinem ohrläppchen nicht sonderlich gut tat, und sah einen kugelrunden kerl, stark behaart und ziemlich klein. er trug eine schwarze ledermontur samt mütze.
„zum anbeißen“, krächzte eine überaus alte frau, die meine ururururoma hätte sein können und auf eine gehilfe gestützt neben dem kugelmann auftauchte.
die beiden kamen langsam näher, während die junge frau immer noch an meinem hals hing. als ich mich von ihr losreißen wollte, löste sich das handtuch und fiel zu boden.
„hallo, hallo“, sagte der lederkerl, und die alte frau gaffte. „wen haben wir denn da?“
„das ist… äh, flash gordon“, stellte ich meinen kleinen kumpel vor. „und er hat mir gerade gesagt, dass er leider weg muss.“
„nicht so schnell“, sagte die junge frau und packte zu.
sie hatte einen unglaublich festen griff, und ich schrie auf.
„au, ah. ich… ah, verdammt. das tut weh“, jammerte ich.
die alte frau und der mann vom anderen ufer näherten sich unaufhaltsam, als plötzlich etwas neben mir bellte.
ein hund.
ein niedlicher hund.
der vielleicht niedlichste hund, den ich je gesehen habe.
„braucht hier jemand meine hilfe?“, bellte der hund in meine richtung und zwinkerte mir zu.
„der ist ja niedlich“, meinte der kugelmann, und auch die alte frau sagte:
„oh, wie süß.“
als die junge frau schließlich flash gordon losließ, um den kleinen hund zu streicheln, nutzte ich die gunst der stunde, schnappte mir mein handtuch und warf mich durchs offene fenster auf die straße.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 19 Kommentare

phodopus sungorus (46)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich rappe.“
„und worüber rappt mein notorious h.a.m.s.t.e.r.?“
„über den harten alltag auf der straße.“
„was weiß ll cool hamster denn über den harten alltag auf der straße? du hockst doch den ganzen tag auf der couch und lässt es dir gut gehen.“
„yoyoyo. aber ich schaue auch viel aus dem fenster. und fern.“
„oha. ice hamster kennt das harte straßenleben aus dem fernsehen.“
„machst du dich etwa über mich lustig?“
„würde ich niemals tun… 50 hamster.“
„hamsta rhymes. ich nenne mich hamsta rhymes.“

Veröffentlicht unter Phodopus Sungorus | 13 Kommentare

eleonora, die lustige abrissbirne

eleonora, die lustige abrissbirne, sauste durch die luft, was ihr sichtlich spaß bereitete, und donnerte schließlich volle möhre in ein altes haus, was diesem allerdings nur wenig spaß bereitete.
„au, verdammt“, schrie das haus, in dessen mitte nun ein riesiges loch klaffte. „warum zur hölle machst du das?“
„hui“, lachte eleonora. „das ist mein job.“
„scheiß job“, meinte das haus grimmig und sprang geschickt zur seite, noch bevor die pendelnde stahlmasse ein weiteres mal einschlagen konnte. sie verfehlte das alte doch immer noch ziemlich flinke haus nur um wenige millimeter.
„hey, bleib stehen“, rief die abrissbirne, doch da war das haus auch schon verschwunden.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 14 Kommentare

waschen. ich mag nicht mehr

„waschen“, sagte pete der waschbär und schüttelte traurig seinen kleinen waschbärenkopf. „tag ein, tag aus. immer nur waschen. ich mag nicht mehr.“
„aber das waschen“, meinte johanna, „das waschen macht uns doch glücklich.“
pete blickte ihr tief in die augen. er sah nun wirklich nicht sehr glücklich aus.
„ach, johanna“, sagte er. „mich schon lange nicht mehr. schau dir doch nur mal meine pfoten an.“
er zeigte ihr seine pfoten, die von dem vielen waschen ganz aufgedunsen waren.
„du lieber himmel… was ist denn das?“
„das sind meine aufgedunsenen pfoten“, sagte pete und betrachtete sie traurig.
„nein, ich meine das da?“
johanna blickte nach oben und zeigte auf etwas, das ziemlich groß war, silbern glänzte und verdammt schnell näher kam.
„hmm. vielleicht einer dieser komischen vögel, die immer ‚unka-unka-poka-ploink‘ machen?“, überlegte pete. „obwohl, wie ein vogel sieht das ding eigentlich nicht aus. eher wie ein…“
in diesem moment landete das ding, das in wirklichkeit ein silbernes raumschiff war, auf den beiden waschbären, und der unförmige kopf eines fremdartigen wesens guckte aus einer luke hervor.
„einen döner bitte. mit scharf“, sagte das fremde wesen, was in seiner sprache so viel wie „hmm. hier bin ich wohl falsch“ bedeutete.
dann verschwand es auch schon wieder im raumschiff, schloss die luke und düste davon.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 14 Kommentare

iss nicht den gelben schnee

ich träumte, ich war ein eskimo
gefrorener wind begann zu wehen
unter meinen stiefeln und um meine zehen
frost hatte den boden unten gebissen
es war hundert grad unter null

und meine mutter rief
und meine mutter rief
„nanook, a-nein-nein
nanook, a-nein-nein
sei kein unartiger eskimo
spare dein geld, geh nicht zu der show“

ich drehte mich um und sagte „ho ho“
und das nordlicht begann zu glühen
und sie sagte mit einer träne in ihrem auge
„pass auf, wohin die huskies gehen, und iss nicht den gelben schnee“
„pass auf, wohin die huskies gehen, und iss nicht den gelben schnee“

Veröffentlicht unter feen tragen stiefel | 11 Kommentare

nur mit zucker

da ich meinen morgendlichen kaffee nur mit zucker trinke, mir dieser aber ausgegangen war, klingelte ich heute morgen an meines nachbars türe. es machte dingdong, und mir wurde aufgemacht.
„hallo herr… heilige scheiße.“
„guten morgen, herr nachbar“, sagte mein nachbar, der nur mit einem t-shirt bekleidet vor mir stand. „kann ich ihnen helfen?“
er lächelte zwar freundlich, doch das baumelnde ding zwischen seinen beinen irritierte mich. ich hatte nicht damit gerechnet, es zu gesicht zu bekommen. ich wollte es auch gar nicht.
„ich… äh. zucker?!“, sagte ich und versuchte, ebenfalls zu lächeln. „bitte.“
„sugar“, rief mein nachbar in die wohnung, und eine junge frau kam schlaftrunken um die ecke gewatschelt.
„ja?“, grummelte sie.
„unser nachbar hier will etwas von dir.“
„ähm… hallo“, sagte ich und blickte auf den boden, da man einer fremden frau ebenso wenig auf die blanken hupen starrt wie seinem nachbarn auf den schniepel.
„das ist sugar“, sagte mein nachbar. „sie hat hier die hosen an.“
das stimmte. zumindest eine hose hatte die junge frau an.
„hallo“, begrüßte mich sugar und gähnte. „wie kann ich ihnen helfen?“
„ich… ähm, brauche ein wenig… zucker.“
„jetzt gleich?“
„wäre toll.“
die frau musterte mich, dann gab sie ihrem mann einen kuss auf die stirn.
„bin gleich wieder da“, meinte sugar und nahm mich an die hand.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 13 Kommentare

heute noch nach panama

neulich spazierte ich im park an meiner lieblingsbank vorbei und sah, wie jochen auf eben dieser hockte, einen arm lässig auf einen koffer gelegt.
„hey, jochen“, sagte ich und setzte mich zu ihm auf die parkbank. „alles klar bei dir?“
„hmm, ja“, meinte jochen, während er erst nach links schaute, dann auf seine uhr. „geht so.“
er schien auf etwas zu warten.
„auf was wartest du?“, fragte ich ihn und blickte ebenfalls nach links.
„auf den zug nach panama“, antwortete jochen als würde er es ernst meinen. „ich muss heute noch nach panama.“
„auf den zug nach panama“, wiederholte ich. „aha.“
„hat mal wieder verspätung, verdammt. schon dreißig minuten“
er schaute noch einmal nach links, ich auch, doch weit und breit war kein zug zu sehen.
„vielleicht solltest du zu… äh, einem anderen bahnhof gehen!?“, schlug ich vor.
oder überhaupt zu einem, fügte ich in gedanken hinzu.
„schaffe ich nicht mehr“, sagte jochen. „scheiß bahn.“
„ja, hmm. scheiß bahn“, pflichtete ich ihm bei. „kann mich nicht erinnern, wann die bahn mal pünktlich kam.“
jochen stand auf und spuckte seinen kaugummi gezielt neben einen mülleimer.
„so ein mist. dann muss ich wohl mit dem fahrrad fahren“, sagte er und befestigte seinen koffer auf dem gepäckträger des fahrrads, das neben der bank auf der wiese lag. dann schwang er sich in den sattel und fuhr davon.
„gute reise“, rief ich ihm hinterher.
„ja, danke“, hörte ich ihn noch sagen, bevor er hinter einem hügel verschwand.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 11 Kommentare

die unglaubwürdigen abenteuer des raumschiffs ux-4 (16)

logbuch des commanders – sternzeit 230207

glombsch der tausendstinker verpuffte in einer riesigen, stinkenden wolke, noch ehe ich kjuhs geschenk überreichen konnte. ein laser-phaser-strahl hatte ihm ein schnelles und einigermaßen schmerzfreies ende bereitet. larney, der mit gezogenem laser-phaser hinter mir stand, leugnete erst gar nicht, dass er es war, der den tausendstinker liquidiert hatte. er behauptete sogar, dass die geschenkübergabe nur eine falle war und er uns mit seinem beherzten eingreifen das leben gerettet hat. ich weiß nicht. auch wenn der fremde ziemlich komisch gerochen hat, sonderlich gefährlich sah er nicht aus. vermutlich wollte larney nur mal wieder auf etwas schießen, das sich bewegt. obwohl glombsch, ein wabbeliger, brauner haufen ohne erkennbare gliedmaßen, eigentlich ziemlich unbeweglich wirkte.

als wir wieder in der zentrale der ux-4 standen, habe ich kjuh erzählt, dass wir glombsch das geschenk überreicht haben und dieser sich mächtig darüber gefreut hat. da kjuh mich daraufhin nur misstrauig musterte, habe ich ihm noch schnell fröhliche grüße von glombsch ausgerichtet. kjuh nickte kurz, doch ich denke nicht, dass er mir geglaubt hat. er drückte dreimal auf die lustige warze an seiner stirn und verschwand dann so plötzlich, wie er vor einigen tagen gekommen war. da er uns vor seinem verschwinden nicht gesagt hat, wie wir zurück nach blenedun-blir kommen, denke ich, dass er ganz genau wusste, dass wir glombsch dem tausendstinker das geschenk nicht gegeben haben.

und so schippern wir nun weiter durch einen mir völlig unbekannten teil der galaxis. die stimmung könnte alles in allem besser sein, doch trübsal blasen dulde ich nicht. daher habe ich moloko, gu-pi, larney und auch dem omogonen befohlen, eine runde fang-den-hoden zu spielen, was sie jetzt auch mit begeisterung tun.

mein name ist commander b. burl. ich bin nur etwa einen halben meter groß, ein muskelprotz und weiß, wie ich meine mannschaft motiviere. ich habe eine riesige commander-mütze auf dem kopf und hier die kontrolle.

meistens.

Veröffentlicht unter raumschiff ux-4 | 11 Kommentare

ein alter ball. einer aus leder

wie gerne würde klaus die blume sein, an der sie alle riechen, die musik, zu der sie alle tanzen oder das putzige kleine kätzchen, das sie alle streicheln… aber nein, klaus ist nur der olle ball, den sie alle treten. und dessen nähte so langsam beginnen aufzuplatzen. obwohl es bei den heutigen bällen ja eigentlich gar keine nähte mehr gibt. aber klaus ist ja auch ein alter ball. einer aus leder. aus gehärtetem leder…

„hey, klaus. du sponk. was stehst du da so doof rum. redest du etwa wieder mit dir selber?“

und deswegen steckt klaus die tritte im großen und ganzen auch ziemlich gut weg. so ein neumodischer kunststoffball, da ist sich klaus ziemlich sicher, wäre sicher schon längst kaputt gegangen.

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 16 Kommentare