die ohren eines luxes

„ich würde mich freuen, wenn sie auch kommen würden“, sagte ich zu meinem chef, der mich grimmig anschaute. ich hatte ihm soeben mitgeteilt, dass ich schon wieder laut und vor leuten lesen werde.
„und wissen sie, worüber ich mich freuen würde?“, sagte mein chef, „ich würde mich sehr darüber freuen, wenn sie endlich aufhören würden, sich auf lesungen herumzutreiben. sie wissen doch, dass ich nicht viel davon halte, wenn sie sich blamieren. das fällt alles auf das unternehmen zurück. und somit auch auf mich. und das ist das letzte, was ich will“, raunte er mich an.
„aber ich…“
„vielleicht überlegen sie es sich ja noch mal. ist ja auch noch was hin bis zum 18. oktober.“
„ich glaube nicht, dass ich es mir noch einmal überlegen werde“, murmelte ich kaum hörbar.
„was haben sie gesagt?“, fuhr mich mein chef, der anscheinend die ohren eines luxes hatte, an.
„ich meine, vielleicht überlege ich es mir ja noch mal, sir“, sagte ich und verließ in einer unterwürfigen haltung sein büro.

niemals würde ich es mir anders überlegen, schwor ich mir, während ich zornig gegen den getränkeautomaten trat, der sich mal wieder beharrlich weigerte, eine flasche wasser auszuspucken, mein geld aber gerne behielt.

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six:pack

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der ist witzig (1)

ich habe mir neulich einen witz ausgedacht. und der geht so:

unterhalten sich drei ochsenfrösche.
sagt der erste ochsenfrosch: „ich hatte heute eine fliege zum frühstück. brr-oam.“
daraufhin sagt der zweite ochsenfrosch: „brr-oam. ich hatte heute zwei fliegen zum frühstück. und einen käfer. brr-oam.“
da sagt der dritte ochsenfrosch zu den beiden anderen: „brr-oam. brr-oam. ich habe heute noch gar nicht gefrühstückt.“

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der ist witzig, oder?

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nur drei detektive

„ich habe in einem preisausschreiben gewonnen“, rief jakobus, als er in die zentrale der drei detektive gestürmt kam, wo simon und ich gerade eine runde „spitz pass auf“ spielten.
„bist du nicht eigentlich viel zu jung, um bei preisausschreiben mitzumachen“, fragte ich simons jüngeren bruder, nachdem er sich zu uns an den tisch gesetzt hatte.
jakobus nickte. „daher habe ich mich auch als mein bruder ausgegeben“, grinste der pfiffige kleine kerl.
auch simon grinste nun. „dann hast nicht du in dem preisausschreiben gewonnen sondern ich“, stellte er freudig überrascht fest. „klasse. ich habe noch nie etwas gewonnen.“
„was hast du denn gewonnen?“, fragte ich jakobus, ohne auf simons bemerkung einzugehen.
„ja. sag uns, was ich gewonnen habe.“ simon rieb sich die hände.
„haltet euch fest, kollegen. ich habe einen schwarzen rolls royce gewonnen. inklusive chauffeur.“
„wahnsinn“, meinte simon und strahlte dabei wie das verrückte schaf gorbi aus tschernobyl anno 1986. „ich wollte schon immer mal in einem rolls royce fahren.“
„jakobus“, sagte ich feierlich und klopfte dem jüngsten der drei detektive auf die schulter, „das hast du gut gemacht. damit steht den drei detektiven ab sofort ein fahrbarer untersatz zur verfügung.“
simon wollte gerade protestieren, als völlig unerwartet das telefon klingelte.
„heute muss wirklich unser glückstag sein“, meinte ich und nahm dieses mal ohne zu zögern und noch bevor simon mich aufhalten konnte den hörer ab. „ja, hier die drei detektive. was können wir für sie tun?“
„drei detektive?“, hörte ich eine frauenstimme am anderen ende der leitung sagen. „spreche ich nicht mit herrn katschmarek?“
„nein, hier gibt es keinen herrn katschmarek. nur drei detektive. wir übernehmen jeden fall“, erklärte ich der frau.
„ist da denn nicht das städtische krematorium?“, fragte sie.
„äh, nein tut mir leid. da müssen sie sich wohl verwählt haben“, sagte ich und verabschiedete mich höflich, nachdem die frau schon längst aufgelegt hatte.
„aber immerhin haben wir jetzt einen fahrbaren untersatz“, stellte ich noch einmal fest, um das positive des heutigen tages hervorzuheben. „kollegen, ich würde sagen, mit den drei detektiven geht es steil bergauf.“

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in einem freudenhaus gearbeitet

„hattest du schon mal eine freundin, die in einem freudenhaus gearbeitet hat?“, wollte simon von mir wissen und schaute bedrückt zu boden, als hätte er mir gerade gebeichtet, dass er selber in einem freudenhaus arbeitet, und sich nun vor mir schämte.
„in einem… freudenhaus?“, fragte ich, da ich hoffte, mich einfach nur verhört zu haben.
simon nickte verlegen. „magdalena arbeitet dort, um sich ihr studium zu finanzieren“, erklärte er. „und um sich und ihre acht kinder irgendwie durchzubringen.“
„acht kinder?“, fragte ich, da ich hoffte, mich einfach nur verhört zu haben.
„acht kinder“, wiederholte simon. „von acht verschiedenen vätern.“
„acht verschiedene väter?“, fragte ich, da ich hoffte, mich einfach nur verhört zu haben.
simon nickte. „die versucht sie auch, irgendwie durchzubringen“, sagte mein freund, und ich hoffte, mich einfach nur verhört zu haben.
„simon, ich will ehrlich zu dir sein“, sagte ich, nachdem ich die hoffnung, mich einfach nur verhört zu haben, aufgegeben hatte. „ich befürchte, magdalena ist nichts für dich.“
simon starrte mich eine weile ausdruckslos an, bevor er schließlich sagte: „ich befürchte, da hast du recht.“

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mit der apparatur auf stevens kopf

als ich steven seagal in seiner kleinen hütte im westerwald besuchte, hatte ich eine maschine dabei, die eigentlich konstruiert worden war, um emotionen von hunden für menschen verständlich zu machen. da ich wusste, wie sehr es steven bedrückte, seinen gefühlen nicht über die gesichtsmimik ausdruck verleihen zu können, hatte ich vor, ihm diese maschine zu schenken. denn was bei hunden klappt, das sollte doch auch bei steven seagal funktionieren…

„steven, das ist für dich“, sagte ich feierlich und überreichte dem ebenso beliebten wie großartigen darsteller zahlreicher actionfilme mein geschenk. obwohl steven das paket mit ausdrucksloser miene entgegennahm, war ich mir sicher, dass er sich sehr darüber freute.
„danke“, sagte er und schüttelte das paket an seinem ohr, um zu hören, was sich in diesem befand.
„oh, das solltest du besser nicht machen“, riet ich ihm, „geht sonst kaputt.“
steven hörte auf zu schütteln.
„was ist das?“, fragte er, als er die maschine ausgepackt hatte und in seinen klobigen händen hielt.
„eine maschine“, sagte ich und lächelte den kampfkoloss freundlich an. „sie wird dir helfen, anderen menschen deine gefühle verständlich zu machen.“ dass die maschine ursprünglich für hunde entwickelt worden war, verschwieg ich ihm vorsichtshalber.
„wirklich?“, fragte steven mit ausdruckslosem gesicht.
ich nickte, nahm ihm die maschine aus der hand und setzte sie ihm auf den kopf. nachdem ich sie justiert hatte, schaltete ich die maschine ein.
„freu dich mal“, sagte ich und blickte gespannt auf den kleinen monitor, der über zahlreiche kabel mit der apparatur auf stevens kopf verbunden war. nichts passierte. „hast du dich schon gefreut?“, fragte ich, als nach einer minute immer noch nichts auf dem monitor zu sehen war.
„ja, drei mal“, meinte steven.
„hm, okay. dann ärger dich doch jetzt mal bitte“, forderte ich steven seagal auf.
steven gab wütende geräusche von sich, während sein gesicht jedoch unverändert blieb. auch der monitor zeigte nicht die geringste veränderung an.
„verdammt, bei hunden funktioniert es doch auch“, dachte ich lauter als beabsichtigt.
„bei hunden?“, fragte steven.
„ähm… nein. ich meine, ja. die maschine ist eigentlich für… hunde“, gab ich zu und ging sicherheitshalber einen schritt zurück, da ich in seinem gesicht nicht ablesen konnte, was er gerade dachte. es war nicht auszuschließen, dass er in diesem moment ziemlich wütend war.
„und bei hunden funktioniert die maschine?“, sagte steven schließlich nach einer weile.
ich nickte. „einwandfrei.“
„schade“, meinte steven nur, nahm sich die maschine vom kopf und legte sie auf den tisch. „hast du einen hund?“, fragte er mich unvermittelt.
„ich… äh, nein. ich habe einen hamster.“
„vielleicht funktioniert sie ja bei ihm“, sagte steven, und ich glaubte, für den bruchteil einer sekunde ein lächeln in seinem gesicht erkannt zu haben.

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phodopus sungorus (64)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich lese.“
„ah, und was liest du?“
„ich lese gerade, dass man in vietnam 30 millionen dong strafe zahlen muss, wenn man einen hamster besitzt.“
„da bin ich ja froh, dass wir nicht in vietnam leben.“
„soll das heißen, dass ich dir keine 30 millionen dong wert bin?“
„nun ja… 30 millionen dong sind eine menge geld. glaube ich.“
„also du wärst mir die 30 millionen dong wert.“
„das sagt sich so leicht, wenn man gar kein geld hat.“
„wer sagt denn, dass ich kein geld habe?“
„du hast geld?“
„was, ich? nein, natürlich nicht. ich bin ein hamster.“

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solche frauen gibt es nicht

„ein pharmakonzern hat ein mittel gegen den vorzeitigen orgasmus bei frauen entwickelt“, erzählte mir simon. wahrscheinlich hatte er das in einem infotainmentmagazin gesehen.
„ich befürchte, da haben die ihre forschung in die komplett falsche richtung getrieben“, zweifelte ich an der sinnhaftigkeit solch eines mittels. „oder kannst du mir auch nur eine frau nennen, die jemals zu früh gekommen ist?“
simon musste nicht lange überlegen. „nein“, sagte er, „solche frauen gibt es nicht.“
ich nickte zustimmend. ich selber hatte zwar schon des öfteren mit frauen zu tun, die überhaupt nicht gekommen – und dann ziemlich schnell wieder gegangen – waren, aber zu früh war eigentlich noch nie eine gekommen. im gegensatz zu…
„ob es wohl auch ein mittel gegen den vorzeitigen samenerguss bei männern gibt?“, fragte ich so beiläufig, als würde es mich in wirklichkeit gar nicht interessieren.
„woher soll ich das wissen?“, meinte simon, bemerkte, wie ich mich verlegen am ohr kratzte, und grinste mich blöde an. „wieso fragst du? kennst du etwa jemanden, der so ein mittel braucht?“, fragte er mich unschuldig.
„ich… äh, nein“, log ich und schüttelte dabei so heftig den kopf, dass simon mir einfach glauben musste (was er allerdings – wie ich seinem dauergrinsen entnehmen konnte – wohl eher nicht tat).

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konsequent hinterher

„du musst auch wirklich jeden trend mitmachen, was?“, sagte simon, als ich ihm von der twitter-sache erzählte.
„nun ja“, meinte ich schulterzuckend, „ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. eigentlich hinke ich jeden trend konsequent hinterher.“ ich erinnerte mich an meinen ersten computer, den c16, den ich bekommen hatte, als alle meine freunde schon längst den c64 besaßen. oder an den c64, mit dem ich spielte, während der rest schon auf dem amiga zockte. und als ich mir das arschgeweih hab stechen lassen, fingen die ersten schon damit an, es sich wieder weglasern zu lassen. nein, so wirklich up-to-date war ich eigentlich noch nie gewesen. „ich glaube, ich bin so ziemlich der letzte, der sich einen twitter-account zugelegt hat“, sagte ich daher.
„und wahrscheinlich weißt du noch nicht einmal, was das überhaupt ist“, vermutete simon.
natürlich wusste ich, was das ist. mir war nur noch nicht so recht klar, wofür es gut sein soll.
„es ist so eine art mikro-blogging-dienst“, sagte ich, weil ich das bei wikipedia gelesen hatte.
„aha. und was macht man mit diesem… mikro-blogging-dienst?“, fragte simon. wahrscheinlich sah er mir an, dass mir der sinn und zweck von twitter noch nicht so ganz klar war.
„äh, mikro-bloggen natürlich“, antwortete ich, da es mir logisch erschien. und bevor mich simon weiter löchern konnte, sagte ich schnell: „hast du eigentlich schon dein formicophilie-problem in den griff bekommen?“

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ich weiß zwar noch nicht, wo es hinführen wird, aber wer will, kann mir ja folgen

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phodopus sungorus (63)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich trainiere.“
„olympia ist aber schon seit ein paar tagen vorbei.“
„sehr witzig. hast du schon mal einen hamster bei olympia gesehen?“
„nein, natürlich nicht. aber bei dir weiß man ja nie.“
„das stimmt allerdings auch wieder.“
„und, möchtest du mir verraten, wofür du trainierst?“
„klar. ich trainiere für die bundeshamsterspiele.“
„für die… bundeshamsterspiele!?“
„ganz genau. und dieses jahr werde ich mich nicht mit einer siegerurkunde zufrieden geben.“

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keine sehr guten detektive

simon, sein jüngerer bruder jakobus und ich saßen gerade in dem alten wohnwagen, der auf der deponie für sondermüll stand und uns als zentrale unseres detektivbüros diente, als plötzlich das telefon klingelte.
„ich werd verrückt, unser erster fall“, freute ich mich schon, während jakobus aufhörte, mit seinen spielzeugautos zu spielen und erwartungsfroh das telefon anblickte.
„nein, warte“, hielt mich simon davon ab, den hörer von der gabel zu nehmen. „wenn du sofort ans telefon gehst, sieht es so aus, als hätten wir hier nichts zu tun“, erklärte mein freund und zweiter detektiv, während das telefon unbeirrt weiter klingelte und der ausgestopfte papagei in seinem käfig keinen mucks von sich gab. „und detektiven, die nichts zu tun haben“, fuhr simon fort, „wird oft nachgesagt, dass sie keine sehr guten detektive sind.“
„hm, wie du meinst“, murmelte ich und wartete, bis simon mir ein zeichen gab und „jetzt“ sagte.
ich nahm den hörer ab.
„ja, hier die drei detektive“, meldete ich mich. „was können wir für sie tun?“
jakobus schaltete schnell den lautsprecher ein, damit meine beiden kollegen mithören konnten.
sie hörten – genau wie ich – lediglich ein freizeichen.
„hallo?“, fragte ich, bekam aber keine antwort. „verdammt, aufgelegt“, fluchte ich und schaute simon finster an. „das war ja wirklich eine hervorragende idee, zweiter detektiv.“
auch jakobus blickte seinen bruder vorwurfsvoll an, bevor er sich wieder seinen miniaturautos zuwandte und weiter spielte.
„ich… äh, werde dann mal unsere visitenkarten abholen“, sagte simon, versuchte sich vergeblich an einem lächeln und verließ schließlich die zentrale.

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heute ohne olympische medaille

meike und ihr schwein apollo kehrten heute ohne olympische medaille aus china zurück. beide schienen den letzten platz im springreiten immer noch nicht verdaut zu haben, saßen niedergeschlagen in meinem wohnzimmer und tranken schweigend die buttermilch, die ich ihnen angeboten hatte.
„ach, kopf hoch, ihr beiden“, versuchte ich meike und ihr schwein aufzumuntern. „ihr habt euch doch gar nicht mal so schlecht geschlagen. beim nächsten mal klappt es bestimmt mit der medaille.“
ich tätschelte den kopf des schweins, woraufhin es zufrieden grunzte.
„solange apollo nicht endlich lernt, über die stangen zu springen, anstatt unter ihnen hindurch zu laufen“, sagte meike und warf apollo einen vorwurfsvollen blick zu, „wird das nie was.“
damit konnte sie durchaus recht haben, dachte ich, behielt es aber für mich.

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von einem reh ausgeliehen

„die müssen sie dem reh aber wiedergeben“, sagte ich zu der jungen frau, die in der bahn neben mir saß, und zwinkerte ihr zu.
„wie bitte?“ sie schaute mich fragend an.
„ihre augen“, begann ich zu erklären, „ich könnte wetten, die haben sie sich von einem reh ausgeliehen.“
ich lächelte charmant, während die frau immer noch nicht verstand.
„das… das sind meine augen“, sagte sie nur und schaute mich verwirrt an. „die habe ich mir nicht ausgeliehen“
„ihre augen sind wunderschön“, versuchte ich es erneut. „so groß und dunkel, die müssen von einem reh sein.“
„könnten sie jetzt bitte gehen?“, sagte die frau und rückte ein stück von mir weg. „ich… ich will mit ihnen nichts zu tun haben. und mit ihren… rehen auch nicht.“
„ich… äh, ja. das wird wohl besser sein“, meinte ich, stand auf und setzte mich zu einer anderen frau. ich musterte sie kurz, bevor ich freundlich zu ihr sagte:
„die müssen sie dem elefanten aber wiedergeben.“
„hm?!“ sie schaute mich fragend an.
„ihre ohren“, begann ich zu erklären, „ich könnte wetten…“

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letzte nacht vor nadine

„ich musste letzte nacht vor nadine davonlaufen.“
„aha. und wieso?“
„na, weil sie mich gejagt hat.“
„ja, das habe ich mir schon fast gedacht. aber wieso hat sie dich gejagt?“
„ich befürchte, sie hält mich für einen vampir.“
„echt jetzt?! was zum geier ist denn mit der los?“
„sie denkt, dass sie buffy ist und mich töten muss.“
„buffy sainte-marie?“
„sainte-marie?! äh, nein. buffy the vampire slayer.“
„du lieber himmel. und jetzt?“
„jetzt ist sie bei jürgen und sabrina. ich glaube, die überlegen gerade, wie sie mich am besten töten können.“
„was haben denn jürgen und sabrina damit zu tun?“
„die halten sich für giles und willow.“

Veröffentlicht unter heiliger bimbam | 18 Kommentare

john travolta hat keine souffleuse

„wusstest du eigentlich, dass sich john travolta keine drei wörter merken kann?“, fragte mich simon, und da ich es nicht wusste, schüttelte ich den kopf.
„und wie dreht er dann seine filme?“, wollte ich von meinem freund wissen. „liest er die texte von einem teleprompter ab?“
„nein. john travolta kann nicht lesen“, sagte simon. „er ist analphabet.“
„ach was?! und ich dachte, er sei scientologe.“
„ja, das auch“, meinte mein freund und erklärte: „bei szenen, in denen er sprechen muss, macht er einfach nur seinen mund auf und zu. die texte werden dann separat aufgenommen und anschließend in den film so geschickt eingefügt, dass es keiner merkt.“
„aber ich denke, er kann nicht lesen. wie nimmt er dann die texte auf?“, fragte ich. „und jetzt sag nicht, dass er eine souffleuse hat, die ihm die texte ins ohr flüstert.“
„nein, john travolta hat keine souffleuse“, sagte simon. „john travolta hat ein sprachdouble, das die texte für ihn spricht.“
ich schaute meinen freund an, als hätte er soeben das gesagt, was er gesagt hatte. „das ist doch verrückt“, fand ich.
„ja, das ist es“, stimmte mir simon zu und machte eine kurze pause, bevor er schließlich sagte: „und deswegen wird sich john travolta in seinen nächsten filmen auch komplett doublen lassen.“

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vier mal so tief wie die von barry

„man hat herausgefunden, dass jochen die tiefste stimme der welt hat.“
„ach was, unser jochen?“
„yep, unser jochen. seine stimme ist laut messungen vier mal so tief wie die von barry white.“
„uh, mann. und der hatte ja schon eine verteufelt tiefe stimme.“
„jochens stimme ist sogar so tief, dass er mit ihr einer frau den rücken massieren kann.“
„und die füße?“
„die auch.“
„ich werd verrückt. kann er mit seiner stimme denn auch eine… eine frau befriedigen?“
„die tests haben ergeben, dass jochen mit seiner stimme sogar dreißig frauen gleichzeitig in den wahnsinn treiben kann. die frauen waren noch tage später so erregt, dass sie sich nicht einmal mehr die schuhe anziehen konnten, ohne verzückt zu quieken.“
„es muss ein wahrer segen sein, solch eine stimme zu haben.“
„naja. jetzt wird gerade getestet, ob er mit seiner stimme auch häuser zum einsturz bringen und erdbeben auslösen kann. und ob er nicht sogar für den klimawandel und die globale erwärmung verantwortlich ist.“
„du lieber himmel. und was ist, wenn er… wenn er es tatsächlich ist?“
„dann glaube ich nicht, dass wir noch mal was von jochen hören werden.“

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phodopus sungorus (62)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich poker im internet.“
„aha. und warum trägst du eine sonnenbrille?“
„jeder gute pokerspieler trägt eine sonnenbrille.“
„hm. ich wusste gar nicht, dass es so winzige sonnenbrillen gibt.“
„das ist ja auch eine spezialanfertigung. für zwerghamster.“
„steht dir jedenfalls gut.“
„vielen da… ah, verdammt.“
„was ist los?“
„ich befürchte, ich habe gerade dein auto verzockt.“

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manchmal sind es sogar tiere

heute stand norbert vor meiner tür. er wirkte zwar ein wenig aufgekratzt, schien aber zumindest keine angst mehr vor mir zu haben.
„lies dir das mal durch“, sagte er und wedelte mit einem ausgeschnittenen stück zeitung vor meiner nase herum, nachdem ich ihn in die wohnung gelassen hatte.
„würde ich gerne“, sagte ich. „aber dazu müsstest du mal stillhalten.“
„ein siebenjähriger hat seinen hund mit einem löffel erschlagen“, sagte norbert sichtlich erregt und ließ sich auf mein sofa sinken. „mit einem löffel.“
„das muss ein ziemlich mickriger hund gewesen sein“, überlegte ich. „oder ein ziemlich großer löffel.“
norbert ging nicht darauf ein. „du hattest recht“, sagte mein sanftmütiger freund stattdessen. „man kann auch mit einem löffel töten. ich… ich habe sofort alle meine löffel weggeschmissen.“
„oh. eigentlich hatte ich es nicht wirklich ernst gemeint, was ich da über löffel als waffen gesagt habe. ich…“
„die gabeln habe ich sicherheitshalber auch direkt entsorgt“, ignorierte mich norbert. er schaute sich nun nervös im raum um, während ich nur hoffte, dass er nicht das antike schwert über meinem sofa entdeckte, das ich dort zur deko aufgehangen hatte. oder meinen thermal detonator in der küche.
„und womit nimmst du jetzt dein essen zu dir?“, fragte ich ihn nach einer weile.
„mit den händen“, sagte er nur merkwürdig grinsend. seine augen flackerten dabei so nervös, als hätte er mehrere tage in ein stroboskop geschaut und sich währenddessen nur von zitronen ernährt.
„du weißt aber schon, dass es nicht die waffen sind, die menschen töten“, sagte ich. „es sind die menschen, die menschen töten. und manchmal sind es sogar tiere, die menschen töten“, fügte ich leise hinzu.
norbert guckte mich an wie eine kuh, die gerade von außerirdischen entführt wird.
„und menschen brauchen noch nicht einmal waffen, um einen anderen menschen zu töten“, fuhr ich unbeirrt fort. „man kann einen anderen menschen auch mit den bloßen händen töten.“ ich zeigte norbert meine kräftigen hände, und er starrte sie entsetzt an, bevor sein wirrer blick langsam zu seinen händen wanderte.
vielleicht war es keine gute idee gewesen, ihm das zu sagen, überlegte ich.
„du… du hast recht“, stotterte er schwitzend. „meine… hände“, sagte er, bevor er aufsprang, als hätte man ihm mit einer glühenden stricknadel ins auge gestochen. dann stürmte er aus der wohnung.
ich überlegte noch, ihm hinterher zu laufen, um ihn von irgendwelchen dummheiten abzuhalten, beließ es dann aber doch nur bei einem „hey, mann. mach‘ bloß keinen quatsch“. ohne messer und löffel würde er ohnehin probleme haben, sich seine hände abzutrennen.

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das wichtigste an der detektivarbeit

„ich bin also erster detektiv“, sagte ich, „simon ist zweiter, und du, jakobus, bist für recherche und archiv zuständig.“
jakobus kräuselte die stirn. simons jüngerer bruder schien damit nicht einverstanden zu sein. „ich bin sieben jahre alt“, gab er zu bedenken, „vielleicht sollte jemand die recherche übernehmen, der etwas besser lesen kann als ich?“
simon gab seinem bruder einen leichten klapps auf den hinterkopf. „du solltest froh sein, dass wir dich überhaupt mitmachen lassen“, meinte er.
jakobus rieb sich den hinterkopf, sparte sich aber sicherheitshalber eine antwort.
„hör mal zu, jakobus. wenn du ein richtiger detektiv sein willst, so wie dein bruder und ich, dann musst du auch recherchieren können. die recherche ist nämlich das wichtigste an der detektivarbeit“, behauptete ich. „und, was meinst du? kannst du recherchieren, auch wenn du erst sieben bist?“
jakobus nickte zögerlich. „ich… ich denke schon.“
„na, prima. dann hätten wir das ja geklärt“, strahlte ich und rieb mir die hände. „jetzt brauchen wir eigentlich nur noch einen namen für unser detektivbüro.“
„wir könnten uns ‚die superdetektive‘ nennen“, schlug simon vor und freute sich augenscheinlich über seinen einfall.
„äh, ja. das könnten wir“, meinte ich. „aber ich finde, der name sollte auch irgendwie die ungelösten rätsel, die wir lösen wollen, wiederspiegeln. und das… das unbekannte.“
„und vielleicht auch die unbeantworteten fragen, die wir beantworten wollen“, meinte jakobus.
simon schaute seinen bruder böse an.
„ja, du hast recht“, stimmte ich jakobus zu, wofür mich simon ebenfalls mit einem vernichtenden blick bedachte, den ich als erster detektiv aber einfach ignorierte.
„wie wäre es denn, wenn wir uns… wenn wir uns ‚die drei fragezeichen‘ nennen würden?“, meinte jakobus nach einer weile. „die fragezeichen könnten dann für die ungelösten rätsel, die unbeantworteten fragen und das unbekannte stehen.“
„jakobus, das ist eine hervorragende idee“, lobte ich ihn für seinen wirklich originellen vorschlag. „dann würde ich sagen, nennen wir uns von nun an ‚die drei fragezeichen‘.“
„ich finde ‚die superdetektive‘ trotzdem besser“, grummelte simon trotzig vor sich hin, während jakobus seinen großen bruder von der seite angrinste und ich überlegte, ob ein alter wohnwagen nicht eine prima zentrale abgeben würde.

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das optimale schneidewerkzeug

ich saß bei norbert im wohnzimmer und versuchte, meine pizza mit einem löffel in kleinere, mundgerechte stücke zu schneiden, was mir aber nicht so recht gelingen wollte. das wunderte mich natürlich nicht, schließlich sind löffel für gewöhnlich nicht besonders scharf und so gesehen auch nicht gerade das optimale schneidewerkzeug. ein messer wäre da die wesentlich bessere option gewesen, doch war mir diese leider nicht gegeben.
seitdem norbert der spd beigetreten war, benahm er sich irgendwie merkwürdig. er hatte aus gründen, die ich nicht nachvollziehen konnte, sämtliche messer aus seinem haushalt entfernt.
ich legte löffel und gabel neben die pizza, während sich norbert einen weiteren bissen von seinem nudelauflauf, den man auch ohne messer ganz gut essen konnte, in den mund schob.
„erkläre mir doch bitte noch einmal, wieso ihr bei den sozialen pazifisten deutschlands…“
„bei den sanftmütigen pazifisten deutschlands“, korrigierte mich norbert.
„äh, ja… wieso ihr bei den sanftmütigen pazifisten deutschlands keine messer benutzen dürft.“ ich wischte mir mit dem handrücken entnervt den feinen schweißfilm von der stirn, der sich durch den hunger und die ganze anstrengung dort gebildet hatte.
„wir sind gegen waffen“, meinte norbert nur, als würde dies alles erklären.
„ein messer, mit dem man seine brötchen beschmiert oder seine pizza schneidet, ist keine waffe“, sagte ich langsam und deutlich, so dass es selbst norbert klarwerden sollte. doch dieser sagte nur:
„natürlich ist ein messer eine waffe. schließlich kannst du mit solch einem messer einen menschen töten. und die sanftmütigen pazifisten deutschlands finden es ganz und gar nicht gut, wenn menschen getötet werden.“
„ich finde es auch nicht gut, wenn menschen getötet werden“, versicherte ich norbert. „aber davon mal abgesehen kannst du doch auch mit einem löffel einen menschen töten.“ ich hob halbherzig drohend meinen löffel und fuchtelte damit vor norberts nase herum, der verschreckt zurückzuckte. „dauert halt nur etwas länger.“
„willst du… willst du mich jetzt töten?“, fragte mich norbert unsicher.
„weil ich meine pizza mit einem löffel schneiden muss? nein, natürlich nicht“, sagte ich und nahm den löffel wieder runter, da norbert augenscheinlich angst vor mir und dem löffel hatte. er zitterte wie ein afrikanischer nackthase in sibirien. „ich will nur meine pizza essen können, ohne eine sehnenscheibenentzündung im handgelenk zu bekommen“, erklärte ich, doch norbert starrte immer noch verängstigt den löffel in meiner hand an.
„okay“, sagte ich schließlich, als ich merkte, dass sich norbert heute wohl nicht mehr beruhigen würde. „ich werde mir jetzt meine pizza schnappen und woanders essen.“
norbert nickte stumm, ohne den blick von dem löffel zu wenden.
„du kannst dich ja bei mir melden, wenn du keine angst mehr vor mir hast“, sagte ich, drehte mich um und verließ seine wohnung, während norbert hinter mir leise aufatmete. „oder wenn du nicht mehr mitglied bei der spd bist“, fügte ich kopfschüttelnd hinzu.

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einen strullernden hund am kopf

„hattest du schon mal eine freundin, die lustige sprüche auf t-shirts gestickt hat?“, wollte simon von mir wissen und schaute mich verzweifelt an. das wunderte mich nicht, schließlich trug er ein t-shirt, auf dem „wer nicht kotzt, trinkt nicht am limit“ stand.
„ich hatte mal eine freundin, die t-shirts mit pseudolustigen sprüchen getragen hat“, antwortete ich wahrheitsgemäß, nachdem es mir gelungen war, nicht über simon und sein beknacktes t-shirt zu schmunzeln. „das war schon traurig genug. aber eine freundin, die t-shirts mit diesen sprüchen bestickt hat, nein. so eine hatte ich noch nicht.“
„ach, kacke“, meinte simon und trat so heftig gegen einen stein, dass dieser in einem hohen bogen durch die luft flog und einen strullernden hund am kopf traf, der daraufhin kurz hochschreckte und sich verwundert umschaute. „irgendwie habe ich in letzter zeit kein glückliches händchen, was frauen betrifft.“
damit hatte mein freund durchaus recht. daher sagte ich aufmunternd: „ach, kopf hoch. das wird schon wieder.“ sicher war ich mir da aber nicht.

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die bahn als professionelle schwarzfahrerin

„barbara hat ihren job verloren. sie hat es tatsächlich geschafft, in der probezeit gefeuert zu werden.“
„ich wusste gar nicht, dass sie einen neuen job hat. was hat sie denn gemacht?“
„sie hat für die bahn als professionelle schwarzfahrerin gearbeitet.“
„was es nicht alles gibt. und warum stellt die bahn professionelle schwarzfahrer ein?“
„ich glaube, die wollen damit die qualität ihrer fahrkartenkontrollmaßnahmen testen. etwa 95% der fahrgäste in deutschen bahnen sind professionelle schwarzfahrer.“
„und die restlichen 5%?“
„die fahren einer statistik nach tatsächlich schwarz.“
„hu, kaum zu glauben.“
„aber wahr.“
„und wieso ist barbara nun gefeuert worden?“
„naja, du kennst doch barbara, die ehrliche haut. sie hat sich – brav wie sie ist – für jede fahrt ein ticket gezogen.“
„hm. das verfälscht natürlich die statistik.“
„eben.“
„und was macht sie jetzt?“
„soweit ich weiß, bewirbt sie sich gerade als professionelle ladendiebin.“
„oh. ob das das richtige für sie ist?“
„ich kann es mir nicht vorstellen.“

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sex auf dem marktplatz

als ich damals mit den wölfen durch die wälder der karpaten zog, kamen wir auch an der stadt mukatschewe vorbei, wo ich das mädchen brenda-lu traf.
nun ist brenda-lu nicht gerade der name, den frauen in mukatschewe für gewöhnlich tragen, doch war dieses fröhliche mädchen mit dem prachtvollstem oberlippenbart, den ich je bei einer frau gesehen habe, ja auch alles andere als gewöhnlich. sie trug einen ohrring, der wie der kopf eines huhns aussah (und vermutlich auch einer war), hatte den linken fuß da, wo die meisten ihren rechten haben, und verdiente sich ihren lebensunterhalt mit sex.

sex war ein etwa drei meter großer grizzly und alles in allem ein ziemlich mürrischer zeitgenosse, von dem ich bis heute nicht weiß, ob er mich mochte oder am liebsten zum frühstück, mittag- oder abendessen – je nachdem, welche tageszeit wir gerade hatten -, verspeist hätte, als wäre ich eine der umherstreunenden kühe, von denen er sich hauptsächlich ernährte. da er mich die meiste zeit anknurrte, als hätte ich ihm gerade eine besonders schmackhafte kuh vor der nase weggegessen, und er mir bei jeder gelegenheit seine eindrucksvollen zähne zeigte, vermutete ich aber eher zweiteres. ich versuchte daher, ihn einfach zu ignorieren oder zumindest keine angst zu zeigen, wenn sich seine feuchte grizzlynase der meinen auf wenige millimeter näherte und er bedrohlich klingende bärenlaute von sich gab. (ich glaube, es ist mir kein einziges mal gelungen.)

wie gesagt, brenda-lu verdiente sich ihren lebensunterhalt mit sex. beziehungsweise mit der show, die die beiden in jedem dorf, durch das sie zogen, veranstalteten. eine show, die immer gleich ablief und mit wildem sex auf dem marktplatz des dorfes begann.
der scheinbar außer rand und band geratene grizzly, der wie aus dem nichts zwischen den dörflern auftauchte, brüllte, fauchte und sich wie ein gorilla auf speed mit den mächtigen tatzen immer und immer wieder gegen seine behaarte brust trommelte, als gäbe es kein morgen mehr, versetzte die arglosen dorfbewohner in angst und schrecken, ließ sie unkontrolliert pieseln oder vor schreck ihre zähne verlieren.
noch bevor ein todesmutiger bauer mit seiner mistgabel oder ein besoffener ritter – von denen es in den karpaten zu dieser zeit ziemlich viele gab – eingreifen konnte, sprang brenda-lu aus der verängstigten menschenmenge, kletterte flink an dem tobenden bären hoch und nahm ihn mit ihren schmächtigen armen in den schwitzkasten. das mädchen würgte den bären so lange, bis dieser das bewusstsein verlor oder nur so tat, was von der dörflern regelmäßig – ich habe es mehrmals beobachten können – mit tosendem applaus, jubelnden rufen, reichlich dukaten, leckeren äpfeln oder wenigstens ein paar brotkrumen bedacht wurde. dann wuchteten freiwillige – meistens irgendwelche besoffenen ritter – den am boden liegenden sex in den bärenkäfig, den brenda-lu stets dabei hatte, bevor das mädchen mit dem gefangenen grizzly und ihrem gewinn weiterzog. scheinbar waren die dorfbewohner so erleichtert und dankbar für ihre rettung, dass sie sich nicht einmal fragten, wieso brenda-lu einen bärenkäfig dabei hatte, oder wieso sie in der lage war, den kampf gegen einen grizzly für sich zu entscheiden oder überhaupt zu überleben.

in tschernywzy trennten sich schließlich unsere wege. ich habe brenda-lu und sex niemals wieder gesehen.

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das ist ein grund

„und warum willst du das jetzt tun?“
„weil es mir das letzte mal so viel spaß gemacht hat.“
„hm. das ist ein grund.“
„das denke ich auch.“

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morgen würde ich am liebsten <=> meinen körper in honig baden. und anschließend nackt durch den wald spazieren, um zu gucken, ob die aggressiven kleinkopfameisen tatsächlich so aggressiv sind, wenn sie honig riechen, wie sie alle sagen.
die krimskramsschublade in meiner küche enthält unter anderem <=> einen thermal detonator. und jede menge krimskrams.
ein mann sollte grundsätzlich <=> mindestens drei frauen haben. in jeder stadt. und einen thermal detonator. (onkel karl meinte sogar einmal, dass ein mann in jedem zimmer drei frauen haben sollte. aber das halte ich dann doch für des guten ein wenig zu viel.)
ich schätze <=> dass ich halb so schnell laufen kann wie turnschuh-bob, der schnellste mann der welt, und mindestens doppelt so schnell wie legless al, der seine beine bei einem schachturnier in oklahoma verloren und nicht wiedergefunden hat.
ich werde mich mein ganzes leben lang erinnern an <=> brenda-lu. doch dazu morgen mehr.
mein glied <=> auf ein kassenband zu legen, wäre mir peinlich. (aber nicht sehr.)
eine frau darf auch gerne mal <=> tjo… ne. tut mir leid. da fällt mir jetzt nichts ein.
aus meinem handschuhfach sollte ich dringend entfernen <=> die tote katze meines nachbarn, die ich vor einiger zeit versehentlich überfahren habe. (mittlerweile habe ich meinen nachbarn davon überzeugen können, dass sie weggelaufen ist. er dachte doch tatsächlich, irgendein penner hätte sie überfahren.)
bonsai-sven <=> räume ich besser weg, wenn meine eltern zu besuch kommen. (ja, sie haben richtig gelesen. bonsai-sven lebt. wir haben dem hamster unrecht getan.)
mein liebstes fastfood ist <=> nicht wirklich nahrhaft, aber sehr schmackhaft.
gestern wäre ich gern <=> ein känguru gewesen.

(via)

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das messer eines messerwerfers

„ich habe meine nase für fünf millionen euro bei lloyd’s versichern lassen“, erzählte ich meinen freunden, als sie mich fragten, was ich denn letzte woche in london gemacht habe.
„und die machen das einfach so?“, fragte norbert.
„nein, einfach so machen die das natürlich nicht“, sagte ich. „die haben schon einige bedingungen gestellt.“
„du darfst jetzt nicht mehr in der nase bohren“, witzelte simon, und ich nickte.
„zum beispiel, ja.“
„hm, das ist ja doof“, fand norbert.
„richtig doof ist eigentlich nur, dass ich nicht mehr als assistent eines messerwerfers arbeiten darf“, sagte ich. „damit ist meine messerwerferassistentenkarriere vorbei, noch bevor sie überhaupt richtig begonnen hat.“
„oh mann. das ist ja mal wirklich ätzend.“
„wichtig ist doch nur, dass deine außergewöhnlich gute nase gut versichert ist“, meinte simon mit einem ziemlich sarkastischen unterton. anscheinend glaubte er mir immer noch nicht, dass ich eine wirklich hervorragende nase habe.
„das ist richtig“, stimmte ich ihm trotzdem zu, als mich plötzlich ein stein oder ein blumentopf – vielleicht sogar das messer eines messerwerfers – am ohr traf und es abriss. „oh… verdammt“, jammerte ich, betrachtete das blutverschmierte ohr in meiner hand und verlor langsam das bewusstsein, während ich norbert noch leise fragen hörte, ob ich denn meine ohren auch bei lloyd’s versichtert hätte.

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phodopus sungorus (61)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ähm, ich? nichts.“
„das ist doch gar nicht wahr. du… du kaust doch auf irgendwas.“
„nö, tue ich nicht.“
„ja, klar. jetzt nicht mehr. jetzt hast du es in deine backentasche geschoben.“
„ich habe keine ahnung, wovon du sprichst.“
„hm, ist ja auch egal. sag mal, hast du zufällig bonsai-sven gesehen?“

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gestern mit der post

ich habe seit gestern einen neuen mitbewohner. er ist nur knapp zwanzig zentimeter groß und sieht kurioser weise aus wie sven väth, von dem er aber noch nie etwas gehört haben will. da er mir nicht sagen kann, wie er heißt, habe ich ihn einfach bonsai-sven genannt. (wenn er eine sie wäre, dann hätte ich sie übrigens lady bonsai genannt. oder einfach nur kleine bonsai-frau. es sei denn, sie würde aussehen wie sven väth. dann hätte ich sie ebenfalls bonsai-sven genannt.)
jedenfalls kam bonsai-sven gestern mit der post, absender unbekannt. ich kann ihnen sagen, die überraschung war ziemlich groß, als ich das paket öffnete, mir plötzlich dieser winzige sven väth entgegenblickte und irgendwas von „gude laune“ nuschelte, die er aber augenscheinlich nicht hatte, da es in dem paket sehr stickig gewesen sein musste.
bonsai-sven hat ebenfalls nicht den blassesten schimmer, wer ihn verschickt haben könnte. oder wieso er überhaupt verschickt wurde. bestellt hatte ich ihn jedenfalls nicht, weder im internet noch sonst wo. warum sollte ich mir auch einen miniatur-mann bestellen, der mir mehr angst als freude bereitet und alles in allem ziemlich unnütz zu sein scheint? ich könnte mir höchstens vorstellen, dass mir mein onkel hubert, der mich noch nie sonderlich gut leiden konnte, sven geschickt hat. aber ich möchte meinem onkel da auch nichts unterstellen.
wie dem auch sei, jetzt ist bonsai-sven jedenfalls hier, und da wir beide nicht wissen, wohin er sonst gehen könnte, werde ich ihn erst einmal behalten. allerdings sollte er endlich damit aufhören, ständig in meine blumen zu pinkeln. denn wenn er das weiterhin tut, obwohl ich ihm schon mehr als einmal gesagt habe, dass er das lassen soll, werde ich ihn wieder einpacken und an onkel hubert schicken. ich glaube, der alte sack steht ohnehin auf kleine männer.

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sie sind vollkommen schmerzunempfindlich

„ich gucke mir ja öfter diese wissenschaftsmagazine im fernsehen an“, sagte simon. „da zeigen die schon mal ganz interessante sachen.“
„aha“, meinte ich nur und hob eine augenbraue.
„letztens kam da ein bericht über den afrikanischen nacktmull, ein fürchterlich hässliches tier…“
„erinnert mich an meine begegnung mit dem nacktmullmann, dem schönen hans.“ bei dem gedanken daran musste ich mich unweigerlich schütteln. irgendwas kaltes – und hoffentlich kein nacktmull – lief mir den rücken hinunter.
„äh, ja. jedenfalls haben forscher herausgefunden“, fuhr simon fort, „dass diese tiere keine schmerzen kennen. sie sind vollkommen schmerzunempfindlich. die forscher haben die haut eines nacktmulls mit säure, glut und irgendwas, das aussah wie himbeersirup, bearbeitet. und das hässliche vieh hat noch nicht einmal den hauch einer reaktion gezeigt.“
so sehr es mir in der regel auch widerstrebt, etwas besser zu wissen und klug zu scheißen, das konnte und wollte ich so nicht stehen lassen.
„das ist totaler quatsch“, sagte ich daher. „natürlich empfindet der nacktmull schmerzen.“
„ach was!?“
„was die forscher bei ihren – ich möchte schon fast sagen – grausamen versuchen anscheinend nicht berücksichtigt haben, ist, dass der nacktmull auf reize jeglicher art unglaublich verzögert reagiert, oftmals erst tage später.“ simon zog seine stirn in falten, so dass er einem nacktmull nicht unähnlich sah. „darüber hinaus ist beim nacktmull die fähigkeit, seinem befinden über die gesichtsmimik ausdruck zu verleihen, so gut wie überhaupt nicht vorhanden. diesbezüglich könnte man ihn glatt mit steaven seagal vergleichen“, sagte ich und freute mich innerlich über diesen gelungenen vergleich.
„aber die forscher…“
„waren vermutlich gar keine richtigen forscher. hast du den nacktmull-bericht zufällig bei galileo gesehen?“ simon nickte zögerlich. „hm, dann ist ja alles klar. das ist nämlich kein wissenschaftsmagazin, das ist ein sogenanntes infotainmentmagazin.“
ich überlegte, ob ich simon noch den unterschied zwischen einem wissenschafts- und einem infotainmentmagazin erklären sollte. da er mich aber immer noch wie ein nacktmull, den man vor zwei tagen fürchterlich erschreckt hatte, anstarrte, und ich für heute ohnehin schon genug kluggeschissen hatte, entschied ich mich spontan dagegen. zumal ich ohnehin nicht das gefühl hatte, dass simon es unbedingt wissen wollte.

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irgendwie… lobotomiert

„ich habe monika zu ihrem geburtstag einen elektrischen fußwärmer geschenkt“, erzählte mir norbert, „weil sie doch immer so kalte füße hat.“
„und, hat sie sich über den fußwärmer gefreut?“, wollte ich von meinem freund wissen, konnte es mir aber beim besten willen nicht vorstellen. kein mensch freut sich über einen fußwärmer, so elektrisch er auch sein mag.
„naja, irgendwie schon“, sagte norbert zu meiner überraschung. „allerdings dachte sie, dass es sich bei dem ding um einen elektrischen kopfwärmer handelt.“
„aha“, meinte ich nur und dachte im stillen, dass monika ja schon immer ein wenig komisch war.
„sie wollte ihn direkt ausprobieren“, fuhr norbert fort. „und dann… dann hat sie dummerweise einen schlag bekommen.“
„ach du schande. und wie geht es ihr jetzt?“
„sie wirkt seitdem irgendwie… lobotomiert. sitzt den ganzen tag auf der couch, mit dem elektrischen fußwärmer auf dem kopf, und starrt ins leere.“
„das ist ja schlimm“, stellte ich entsetzt fest.
„naja, geht so. richtig schlimm ist eigentlich nur, dass sie nicht mehr alleine auf die toilette gehen kann“, fand norbert, und da musste ich ihm zustimmen. so etwas ist wirklich nicht schön.
„und was… was hast du jetzt vor?“
„ich denke, ich werde morgen erstmal versuchen, den elektrischen fußwärmer gegen eine bettpfanne zu tauschen.“
„aber doch hoffentlich nicht gegen eine elektrische“, witzelte ich.
„um gottes willen, nein. natürlich nicht“, lachte norbert und schüttelte energisch den kopf. „elektrogeräte kommen mir nicht mehr ins haus.“

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hans und franz ganz okay

„hattest du schon mal eine freundin, die ihren brüsten namen gegeben hat?“, wollte simon von mir wissen, und ich ging im geiste sämtliche ex-freundinnen von mir durch. ich hatte mal eine freundin, die ihrem rüpel einen namen gegeben hat, aber ihren brüsten…
„nein“, sagte ich schließlich. „obwohl das aber sicherlich nichts außergewöhnliches ist. ich habe mal gelesen, dass pamela anderson ihre brüste ernie und bert nennt. und heidi klum nennt die ihren hans und franz.“
„hans und franz?“
„ja. abgefahren, oder?“
„naja, geht so“, meinte simon. „eigentlich finde ich hans und franz ganz okay.“ er machte eine pause und schnaufte einmal kurz durch, bevor er sagte: „weißt du, wie… wie cordula ihre brüste nennt?“
cordula war simons neue freundin, und ich wusste noch nicht einmal, dass sie überhaupt so etwas wie brüste besaß.
„äh, nein. keine ahnung“, sagte ich, und bevor ich mir auf die zunge beißen konnte: „hat cordula denn überhaupt brüste?“
simon schaute mich einen moment lang böse an, bevor sich eine nicht zu übersehende verzweiflung in seinem blick breitmachte.
„sie nennt ihre brüste johannes und baptist“, sagte er schließlich.
ich überlegte, was daran so schlimm sein sollte, und sagte erstmal nichts.
„verstehst du denn nicht? johannes und baptist“, wiederholte mein freund.
„johannes und… baptist?! johannes und baptist, hm“, überlegte ich laut. „johannes… johannes b… oh mein gott.“ mir lief es eiskalt den rücken runter, während simon niedergeschlagen nickte.
„und jetzt rate mal, wie sie ihre… ihre na-du-weißt-schon nennt“, forderte er mich auf, gab mir aber keine chance, zu antworten. „kerner. sie nennt ihre na-du-weißt-schon kerner.“
„sie nennt ihre nase kerner?“, fragte ich ungläubig.
„was? nein, doch nicht ihre nase. ihre mumu. sie nennt ihre mumu kerner, verstehst du?“
„johannes b. kerner“, flüsterte ich kaum hörbar und schüttelte entsetzt meinen kopf. dann nahm ich simon in meine trostbringenden arme und gab ihm den rat, sich möglichst schnell von cordula zu trennen.

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phodopus sungorus (60)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich inhaliere.“
„und warum inhalierst du?“
„um eine hohe stimme zu bekommen.“
„aha. meinst du nicht, dass deine stimme schon hoch genug ist?“
„was ich meine, spielt keine rolle. wichtig ist, was die hamsterdamen meinen. und für die kann die stimme eines männlichen hamsters gar nicht hoch genug sein.“
„soso. und deshalb inhalierst du also helium.“
„helium?! wieso helium? ich inhaliere kohlenstoffmonoxid.“
„kohlenstoffmono… bist du denn wahnsinnig? davon bekommt man keine hohe stimme. davon bekommt man allerhöchstens ein freiflugschein in den hamsterhimmel.“
„oh, meinst du wirklich. hm, fliegen wollte ich eigentlich nicht.“

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zielsicher in richtung bundesstraße

„das ist der schöpfung schönstes nicht“, sprach der igel niedergeschlagen, als er sich in einer pfütze betrachtete. dann seufzte er noch einmal laut auf und tippelte langsam aber zielsicher in richtung bundesstraße, um das schicksal ein letztes mal herauszufordern…

„scheiße“, meinte simon so laut, dass ich mich beinahe erschreckte.
„was?“
„ich bin gerade über einen igel gefahren.“*
„schon wieder?“
„ja. keine ahnung, was mit denen los ist. das war bestimmt schon der fünfte. die scheinen irgendwie alle depressiv geworden zu sein, als ob sie sich mit voller absicht mitten auf die straße stellen.“
„wenn ich so aussehen würde wie ein igel, dann wäre ich auch des lebens müde. ich würde genau das gleiche tun“, lachte ich, während simon fluchend über einen weiteren igel fuhr.

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* eigentlich hätte simon jetzt „die bullen“ antworten müssen. ich hätte dann „nein“ gesagt und er „doch“. und dann hätte ich mit einem „scheiße“ den dialog beendet, bevor wir von der polizei angehalten worden wären. anschließend hätten wir uns noch mit den polizisten eine haarsträubende verfolgungsjagd geliefert, bei der dann zig autos, ein einkaufszentrum und eine uhr zerstört worden wären. tja, und hätten wir unsere sonnenbrillen dabei gehabt, dann wäre es wahrscheinlich auch genau so gekommen.

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